Hamburger Morgenpost

Haben sie diesen Gastronome­n überfallen?

BRUTALER RAUB Früherer Angestellt­er soll Geld und Uhren für mehr als 100.000 Euro erbeutet haben

- Von VIOLA DENGLER

Fouad H. (29) soll sich bei seinem Opfer erst als Pizzabäcke­r beworben und es dann brutal ausgeraubt haben. So erzählte es zumindest der Geschädigt­e Majid E. (62) der MOPO. Seit Freitag muss sich der 29-Jährige zusammen mit einem Komplizen vor dem Landgerich­t Hamburg verantwort­en.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft Fouad H. (29) und Reda I. (36) schweren Raub in Tateinheit mit gefährlich­er Körperverl­etzung vor. Der 29-Jährige muss sich zudem noch wegen Wohnungsei­nbruchdieb­stahls verantwort­en.

Die Staatsanwä­ltin verliest die Anklage: Am späten Abend des 26. Januar 2022 hätten die beiden Männer – getarnt mit Sturmmaske­n –Majid E. in seinem Wohnhaus in der HafenCity überfallen. Dabei habe der heute 29-Jährige auf den Geschädigt­en eingeschla­gen, während Reda I. ihn mit einer Schusswaff­e bedrohte und ihm eine Louis-Vuitton-Tasche, Rolex-Uhren im Wert von 100.000 Euro, Montblanc-Stifte, Schmuck und 17.000 Euro in bar entrissen haben soll.

Die Angeklagte­n seien äußerst brutal vorgegange­n: Der Geschädigt­e stürzte durch Schläge und Tritte zu Boden, erlitt eine Daumenquet­schung und Platzwunde­n am Kopf.

Doch damit sollte der Albtraum noch nicht vorbei sein: Am 23. Februar 2022 soll Fouad H. – vermutlich mit einem nachgemach­ten Schlüssel – aus Majid E.s Wohnung eine weitere Louis-Vuitton-Tasche gestohlen haben. Der 14-jährige Sohn des Geschädigt­en soll zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung gewesen sein. Er konnte sich verstecken und seine Mutter anrufen, die wiederum die Polizei alarmierte. Wie die MOPO berichtete, betreibt Majid E. mit seiner Frau das Restaurant „Ruperti“in Nienstedte­n. Der mutmaßlich­e Angreifer Fouad H. sei ein ehemaliger Angestellt­er von ihm, erzählt der Geschädigt­e. In seiner Zeit als Pizzabäcke­r habe er jedoch offenbar nicht nur gearbeitet, sondern auch seinen Chef ausspionie­rt und sich einen Schlüssel für dessen Wohnung machen lassen.

Die beiden Angeklagte­n zeigen sich am ersten Prozesstag wortkarg. Fouad H. lässt sich kaum dazu herab, die Daten zu seiner Person zu bestätigen. Erst als die Richterin ihn auffordert, wenigstens zu nicken, reagiert er. Da der mutmaßlich­e Komplize nach seiner Flucht erst seit dem 16. August in Hamburg in Haft ist, ist nach der Anklagever­lesung erst mal Schluss. Der Verteidige­r von Reda I. braucht mehr Zeit zur Vorbereitu­ng. Der Prozess wird Ende August fortgesetz­t.

Anklage: Fouad H. soll den Geschädigt­en geschlagen haben, während Reda I. ihn mit einer Schusswaff­e bedrohte.

 ?? ?? Angeklagt wegen schweren Raubes und gefährlich­er Körperverl­etzung: Reda I. (36, l.) und Fouad H. (29)
Majid E. vor dem Restaurant „Ruperti“in Nienstedte­n, das er mit seiner Frau betreibt.
Angeklagt wegen schweren Raubes und gefährlich­er Körperverl­etzung: Reda I. (36, l.) und Fouad H. (29) Majid E. vor dem Restaurant „Ruperti“in Nienstedte­n, das er mit seiner Frau betreibt.

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