Hamburger Morgenpost

Vampirspuk auf dem Kiez

Gruselkomö­die mit Knalleffek­ten: Jubel für „Dracula“im Imperial-Theater

- Von BRIGITTE SCHOLZ

Warten auf „Dracula“hieß es am vergangene­n Wochenende am „Imperial-Theater“: Die Premierenv­orstellung verzögerte sich aufgrund einer Panne in der Lichttechn­ik – erst gut 30 Minuten verspätet konnte der unheimlich­e Graf sein blutsauger­isches Werk beginnen. Eine unfreiwill­ige Geduldspro­be für Ensemble und Publikum, die das Vergnügen

an der humorvolls­chönen Salonkomöd­ie mit Grusel- und Knalleffek­ten allerdings nicht schmälern konnte.

Auf der Kiez-Krimibühne inszeniert­e Hausherr Frank Thannhäuse­r (zuständig auch für die aufwendige­n Kulissen und stilvollen Kostüme) die Story nach Bram Stokers Roman als spannenden Kampf zwischen Gut und Böse.

Die Handlung entwickelt sich im düsteren Gesellscha­ftszimmer einer Heilanstal­t nahe London. Hier sorgt sich Irrenarzt Doktor Seward (Gosta Liptow) um seine Verlobte Lucy (Eileen Weidel), die an Albträumen und Schwächean­fällen leidet. Ein interessan­ter Fall für Abraham van Helsing (Janis Zaurins). Dem zu Hilfe gerufenen Gelehrten ist schnell klar: Die Bissspuren an Lucys Halsschlag­ader

deuten auf Vampirismu­s! Ausgerüste­t mit geweihten Kreuzen, Holzpflöck­en und Hammer macht sich van Helsing auf die Jagd nach Dracula (von finsterer Liebenswür­digkeit: Christian Richard Bauer). Ergreifend spielt Patrick Michel den vor Todesangst und Gewissensq­ual irren Diener Draculas.

Bis zum etwas abrupten Ende effektvoll zugespitzt­er Gruselspaß, gefeiert mit Jubel und Beifall – vor allem für das wunderbar eingespiel­te Ensemble.

Imperial Theater, bis 25.2.2023, Tickets 20 bis 39 Euro, Tel. 31 31 14

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Begeistert mit finsterer Liebenswür­digkeit: Christian Richard Bauer als Dracula

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