Hamburger Morgenpost

Senioren händigen Trickbetrü­gern große Summen Bargeld aus

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Mit Anrufen haben Trickbetrü­ger in Hamburg erneut zwei Senioren dazu gebracht, viel Geld von ihrer Bank abzuholen. Wie die Polizei mitteilte, ereigneten sich die Taten beide am Dienstag. Im ersten Fall rief ein falscher Kriminalbe­amter bei einer 84-Jährigen auf der Uhlenhorst an und behauptete, es sei nach einer Erpressung eine Bande festgenomm­en worden, die einen Zettel bei sich gehabt habe. Darauf habe gestanden, dass vom Konto der alten Dame bald Geld abgebucht werde.

Das Konto sei nun nicht mehr sicher, sie solle sich ihr Geld auszahlen lassen und zur Verwahrung einem Polizeibea­mten geben. Kontinuier­lich hielt der Täter mit der Frau Kontakt, der es erst beim zweiten Versuch gelang, eine Filiale zu finden, die ihr die Summe auszahlen wollte. Sie packte das Geld wie gefordert in einen Briefumsch­lag und legte es in der Innenstadt auf einen Poller. Zur Höhe des Betrags wollte die Polizei keine Angaben machen. Ein 22-Jähriger nahm das Geld an sich. Der mutmaßlich­e Geldbote war aber vorher schon echten Fahndern aufgefalle­n und wurde festgenomm­en.

Im zweiten Fall bekam ein 76-Jähriger einen Anruf von einer Unbekannte­n, die sich schluchzen­d als seine Tochter ausgab. Sie habe einen tödlichen Verkehrsun­fall verursacht und sei nun bei der Polizei. Eine „Polizeibea­mtin“übernahm und erklärte dem schockiert­en Rentner, dass eine Haftstrafe nur mit einer Zahlung von 100.000 Euro abgewendet werden könne. Der besorgte Vater sagte zu, im Stadtteil Altona 70.000 Euro und Gold in Barren zu übergeben. Nach der Übergabe an eine Frau erkannte er den Betrug erst später, als sich seine echte Tochter meldete.

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