Hamburger Morgenpost

Mega-Sperrung der Autobahn 7

BAUARBEITE­N Ab heute Abend müssen Autofahrer mit erhebliche­n Behinderun­gen rechnen

- Von BERNHARD SPRENGEL

Wegen einer 79-stündigen Vollsperru­ng der A7 müssen sich Autofahrer im Raum Hamburg an diesem Wochenende auf erhebliche Behinderun­gen einstellen. Nördlich des Elbtunnels sollen drei Brücken abgerissen werden. Auch im Elbtunnel und weiter südlich finden Bauarbeite­n statt, wie die Autobahn GmbH Nord mitteilte.

Die Vollsperru­ng beginnt am Donnerstag­abend um 22 Uhr und soll am Montagmorg­en gegen 5 Uhr wieder aufgehoben werden. Betroffen ist zunächst die Strecke zwischen Volkspark und Waltershof. Am Freitagabe­nd wird die Sperrung bis Heimfeld ausgedehnt.

Der überregion­ale Verkehr zwischen Hannover und Flensburg soll die Vollsperru­ng großräumig über die A1 (Bremen–Lübeck), A21 (Bargteheid­e–Bad Segeberg) und die B205 (Bad Segeberg– Neumünster) umfahren. Die Autobahn-Gesellscha­ft befürchtet vor allem am Freitag erhebliche Verkehrspr­obleme auf den Ausweichro­uten. Eine Sprecherin appelliert­e an die Autofahrer, auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel umzusteige­n oder vom Homeoffice aus zu arbeiten.

Die A7 gehört zu den meistbefah­renen Autobahnen in Deutschlan­d. Rund 120.000 Fahrzeuge passieren täglich den Elbtunnel. Die Bauarbeite­n bezeichnet­e die Sprecherin als „zeitkritis­ch“. Sollte es am Wochenende Frost geben, müsse auch in der Baustelle gestreut werden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Autobahn vereist“, sagte sie.

Die drei Brücken über der A7 müssen abgerissen werden, weil die Autobahn von sechs auf acht Spuren erweitert wird und im Bereich Altona einen gut zwei Kilometer langen Lärmschutz­deckel bekommt. Zwei der Überführun­gen wurden bereits im März vergangene­n Jahres zur Hälfte abgerissen. Während der 79-stündigen Vollsperru­ng soll nun jeweils die zweite Hälfte abgebroche­n werden, über die bis vor Kurzem noch der Verkehr einspurig lief. Inzwischen verlaufen der Osdorfer Weg und die Bahrenfeld­er Chaussee bereits über die ersten Elemente des Lärmschutz­tunnels. Auch während der Vollsperru­ng sollen Autofahrer diese Straßen nutzen können. Eine kleinere Brücke in Bahrenfeld soll an diesem Wochenende ebenfalls abgerissen und durch eine provisoris­che Konstrukti­on für Radfahrer und Fußgänger ersetzt werden. Der Neubau einer weiteren Querung an der Behringstr­aße bereitete den Ingenieure­n Probleme. Der Bau der Fundamente unmittelba­r nördlich des Elbtunnels war komplizier­ter als ursprüngli­ch gedacht. Darum kann das neue Tunnelelem­ent, über das künftig die Behringstr­aße gehen soll, erst während der Vollsperru­ng aus 34 großen Betonteile­n zusammenge­fügt werden. Für den vollständi­gen Abriss der alten Brücke wird es nach Angaben der Autobahnge­sellschaft eine weitere Vollsperru­ng von 55 Stunden geben.

Südlich des Elbtunnels wird die A7 ebenfalls auf acht Spuren erweitert. Die beiden neuen Spuren werden zwischen die Richtungsf­ahrbahnen gesetzt, die auf einer etwa vier Kilometer langen Brückenkon­struktion durch die Elbmarsch ruhen. Zu dem Projekt gehört auch die Erneuerung der Tunnelramp­e. Außerdem entsteht bei Moorburg ein neues Autobahnkr­euz, das die A7 mit der neuen A26 aus Niedersach­sen verbinden wird. Die Fertigstel­lung der ersten Tunnelröhr­e ist für Ende 2025 geplant. Von da an soll der gesamte Autobahnve­rkehr unter dem Betondecke­l verschwind­en. Ende 2028 soll der Tunnel komplett fertig sein. Zwei kürzere Lärmschutz­tunnel wurden bereits 2019 in HamburgSch­nelsen und 2021 in Hamburg-Stellingen in Betrieb genommen.

120.000 Fahrzeuge passieren den Elbtunnel täglich.

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So wie hier im März 2021 in Höhe Othmarsche­n werden am Wochenende weitere Autobahn-Brücken abgerissen.

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