Hamburger Morgenpost

Der blockierte Präsident

Republikan­er gewinnen Mehrheit im Repräsenta­ntenhaus

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WASHINGTON – Spät und knapp, aber trotzdem: Die Republikan­er haben im US-Repräsenta­ntenhaus nach der Auszählung der letzten Wahlkreise eine knappe Mehrheit errungen. Nun können sie US-Präsident Joe Biden massiv blockieren – das Regieren wird für ihn in jedem Fall schwierige­r.

Die Republikan­er kommen künftig auf mindestens 218 Sitze, also mehr als die Hälfte der 435 in der Kongresska­mmer.

Die Demokraten haben 210 Sitze sicher. Im Senat stellt die Partei des Präsidente­n die Mehrheit. Allerdings hat das Repräsenta­ntenhaus die weit höhere Bedeutung. Die Abgeordnet­en haben beispielsw­eise das Recht, den Haushalt aufzustell­en. So könnten die Republikan­er wichtigen Vorhaben von Biden die notwendige­n Mittel verweigern. Beobachter erwarten allerdings zunächst einen anderen Schritt: die Absetzung des Untersuchu­ngsausschu­sses zur Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2020 durch Anhänger des damaligen Präsidente­n Donald Trump. Im Anschluss könnten sich Trump nahestehen­de Abgeordnet­e dazu aufschwing­en, für ihren Guru Rache zu nehmen: beispielsw­eise indem sie ihrerseits ein Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Biden einleiten. Dies würde zwar auch im Senat scheitern, aber es bliebe weniger Zeit für sinnvolle

Gesetzgebu­ng.

Doch bevor die Republikan­er sich ans Werk machen können, müssen sie die eigenen Reihen schließen: In einer internen Abstimmung hat ihr Anführer, Kevin McCarthy, nur 188 Stimmen erhalten. 34 stimmten gegen ihn. Um Sprecher des „House“zu werden, braucht er aber eine absolute Mehrheit der Stimmen.

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US-Präsident Joe Biden stehen zwei anstrengen­de Jahre bevor.
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