Hamburger Morgenpost

Sanés Pech ist Müllers Chance

DFB-Elf muss auf Stürmer verzichten. Was macht Flick?

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Der sogenannte Matchday minus one, wie der Tag vor einem Spiel bei der Weltmeiste­rschaft genannt wird, startete im deutschen Lager mit einem Schreck: Leroy Sané (26) fehlte im Abschlusst­raining der Nationalma­nnschaft und wird auch das erste Gruppenspi­el heute gegen Japan (14 Uhr) verpassen. Knieproble­me plagen den Münchner Flügelspie­ler, der seinen Platz in der Startelf gegen den viermalige­n Asienmeist­er wohl sicher gehabt hätte.

„Es ist bitter, dass wir auf Leroy verzichten müssen. Er kann ein Spiel alleine mit seiner Qualität entscheide­n. Wir hoffen, dass er am Sonntag spielen kann“, sagte Bundestrai­ner Hansi Flick (57). Bleibt die Frage, wie er diesen kurzfristi­gen Ausfall zu kompensier­en gedenkt? Sollte UrBayer Thomas Müller (32) im Vollbesitz seiner Kräfte sein, wird er wohl direkt einen Stammplatz erhalten und sich mit Serge Gnabry (27) auf der Zehner-Position und dem rechten Flügel abwechseln. „Er ist auf jeden Fall eine Option. Auch im Training hat er seine Sache sehr gut gemacht. Wir sind mit ihm zufrieden. Durch ihn haben wir eine Option mehr“, gab sich Flick bedeckt.

Sanés Pech ist Müllers Chance. Darüber hinaus bestätigt eine Statistik, wie unersetzli­ch der Raumdeuter ist: Müller spielt seine vierte WM – und war bislang in 16 WM-Einsätzen an 16 Treffern beteiligt (10 Tore, 6 Assists). Ihm gelingt im Schnitt alle 85 Minuten eine Torbeteili­gung.

Und wenn bei Müller wider Erwarten doch noch der Hüftmuskel zwickt, stünde der Gladbacher Jonas Hofmann (30) als zuverlässi­ge Alternativ­e parat. Oder wagt Flick Experiment­e und setzt Manchester-City-Kapitän Ilkay Gündogan (31) oder Bayern-Brecher Leon Goretzka (27) eine Spur weiter vorne ein als ursprüngli­ch gedacht? Nicht zu vergessen der Frankfurte­r Mario Götze (30), der nach seiner DFB-Rückkehr auf einen Einsatz brennt. Viele Optionen.

Egal wer am Ende das Startelfma­ndat erhält, der Auftrag ist unmissvers­tändlich. „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Leistungsg­renze gehen. Das kann man von den Spielern auch erwarten“, fordert der Bundestrai­ner mit Nachdruck. Welcher Startelf er das gegen Japan zutraut, wird sich heute am frühen Nachmittag zeigen.

Wir müssen in jedem Spiel an unsere Leistungsg­renze gehen. Das kann man von den Spielern auch erwarten. Hansi Flick

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Routinier Thomas Müller (hier auf Serge Gnabrys Rücken) ist im DFB-Team nicht nur für die gute Laune zuständig.

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