Das Problem mit dem Walter-Vertrag
LAUFZEIT Der Trainer will Kontinuität und länger bleiben. Aufsichtsrat ist unter Druck
Da hat sich der Aufsichtsrat wohl etwas verzockt. Im Sommer wollte Jonas Boldt bereits mit Trainer Tim Walter verlängern. Ein neuer Ein-JahresVertrag mit günstigen Konditionen für den HSV war damals schon ausgehandelt. Dann trat plötzlich das Kontrollgremium auf die Bremse und wollte erstmal die sportliche Entwicklung abwarten.
Im Nachhinein wohl nicht die beste Idee. Walter und sein Team überzeugten in der Hinrunde. Der HSV ist voll auf
Aufstiegskurs. Auch beim Aufsichtsrat hat man mittlerweile registriert, dass der Weg stimmt. Es gibt grünes Licht für eine Verlängerung. So günstig wie im Sommer wird diese aber wohl nicht mehr. Walter will bleiben, daran hat sich nichts geändert. Doch um die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, wünscht er sich nun auch einen etwas größeren Vertrauensbeweis als noch im Sommer. Dabei geht es für ihn nicht in erster Linie um Geld. „Die Wucht dieses Vereins ist viel mehr wert als vieles andere. Da muss man dann auch Abstriche machen, damit habe ich kein Problem“, meint der 47-Jährige, der sich aber wünscht, dass ein Zeichen für Kontinuität gesetzt wird.
Ein neuer Ein-Jahres-Vertrag, der nur beim Aufstieg gilt, wäre das für ihn nicht. Er sagt: „Mir ist daran gelegen, lange bei einem Verein zu arbeiten, der eine gute Struktur hat. Wo es auch zwischenmenschlich passt. Wo man ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat und mit den Spielern an einem Strang zieht.“Ein weiterer wichtiger Punkt: Auch die Verträge seiner Co-Trainer sollen mitverlängert werden. Der Aufsichtsrat ist mal wieder am Zug. Er muss alles absegnen. Vor ein paar Monaten wäre das noch deutlich einfacher gewesen.