REAKTION Flick hält an der Viererkette fest, will aber über „jede Position diskutieren“
Nach Sonne und Strand war am Tag nach dem 1:2 gegen Japan keinem deutStart-Rekord schen Nationalspieler im WM-Quartier Zulal Wellness Resort zumute. Vielmehr ist klar: Der schnelle Auszug droht, sollte am Sonntag gegen Spanien kein Sieg gelingen. Wie aber will Hansi Flick nach dem Tiefschlag die Wende schaffen? Mit welchen Mitteln bekommt er die Wackel-Abwehr in den Griff ? Der Trend beim Bundestrainer ist nach seinem mit acht Siegen am Stück gekippt. Von den vergangenen neun Länderspielen konnte das DFB-Team nur noch zwei gewinnen. Es brennt. Klar ist: An seinem 4-2-3-1-System wird Flick festhalten. „So weit sind wir noch nicht, dass wir unser System umstellen“, ließ er gestern wissen. Eine Dreier-Abwehrkette, die einige Fachleute angesichts fehlender Außenverteidiger gefordert hatten, wird es nicht geben. Auch Joshua Kimmich dürfte eher keine Option als Rechtsverteidiger sein, wenngleich Flick sagt: „Sie können wirklich davon ausgehen, dass wir jede Personalie und jede Position diskutieren.“Eine Variante: Thilo Kehrer könnte rechts auflaufen, Niklas Süle neben Antonio Rüdiger in die Mitte rücken.
Am meisten Kritik musste Flick wegen seines Doppelwechsels in der 67. Minute einstecken, sogar von Kumpel Lothar Matthäus (61). „Durch die Auswechslungen von Thomas Müller und Ilkay Gündogan, zwei erfahrenen Spielern zugleich, ist die Ordnung verloren gegangen. Der Rhythmus ging verloren“, so der Rekord-Nationalspieler bei „Bild-TV“. Auch Paul Breitner (71) kritisierte: „Es ist mir ein Rätsel, warum Müller und Gündogan ausgewechselt wurden, dafür gab es doch keinen triftigen Grund. Damit reiße ich doch nur das Teamgefüge auseinander.“
Eine Baustelle bleibt auch die Offensive. Kai Havertz könnte auf der Bank landen. Da ein Einsatz Leroy Sanés am Sonntag wohl noch zu früh kommt, könnte Niclas Füllkrug zur Geheimwaffe werden.
So oder so steht das DFB-Team vor einem Alles-oder-Nichts-Spiel. Flick weiß: „Wir haben keinen Schuss mehr frei. Den Fehlschuss hatten wir, so müssen wir das angehen.“