Katar-Ultras kommen aus anderen Ländern
Gastgeber organisierte sich Anhang aus arabischem Raum für den Support
Katar ist nicht unbedingt als fußballverückte Nation bekannt. Das wurde spätestens beim Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft am Sonntagabend deutlich. Schon zur Halbzeit lag der TurnierGastgeber mit 0:2 gegen Ecuador zurück. Nach dem Seitenwechsel sah man plötzlich viele leere Sitzplätze im Al-Bayt-Stadion.
In den Fanblöcken der hartgesottenen Fans wurde allerdings bis zum Schluss für Stimmung gesorgt. Selbst in dem der Kataris. Kurios: Damit es überhaupt Lärm dort gibt, wurden Stimmungsmacher organisiert. Eine Initiative Katars mit dem Namen „Die arabische Kurve“. Mitglieder sind Ultras und Fans aus unterschiedlichen arabischen Ländern. Sie treffen sich seit einigen Wochen regelmäßig und üben die lautstarke Unterstützung gemeinsam. Das belegt ein Video, das auf Facebook kursiert und rund
80.000 Mal angesehen wurde.
Trainer der Katar-Fangruppierung ist Hussien A. Hammoud. Be id en Stimmungsübungen in einer Halle steht er auf dem Feld, trägt ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift Coach. Die Fans auf der Tribüne ahmen seinen Gesängen und Gesten nach. Dementsprechend gut koordiniert traten die Anhänger im katarischen Block in einheitlichen weinroten T-Shirts beim Eröffn ungsmatch auf. Normalerweise ist Hammou dV orsänger der „Ultras Supernova“des libanesischen Vereins Nejmeh. Die Gruppierung nutzt in ihrer Heimat den Platz auf den Tribünen der Fußballstadien nicht nur zur Unterstützung ihrer Mannschaften, sondern auch um auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Nun sorgen Hammoud und die sogenannte „Arabische Kurve“für laute, aber friedliche WM-Stimmung für die katarische Nationalmannschaft. „Ein Traum wird wahr. Ich stehe auf dem Podest der WM und an meinem Platz, den ich verdiene“, schreibt Hammoud in den sozialen Medien. „Ich kam von einer Laufbahn voller Liebe, von einem Volk, das für Loyalität bekannt ist. Ich komme aus einer beliebten Nachbarschaft. Hand in Hand mit den Katarern bei der Weltmeisterschaft.“
Neben Hammoud sorgt auch Muhammad Jaber, ebenfalls Libanese, für Stimmung. Ein Twitter-User schreibt: „Es war eine sehr gute Entscheidung, dass Katar diese beiden jungen Männer, von denen einer Mitglied der Ultranova ist, ausgewählt hat, um die katarischen Tribünen zu trainieren und bei der WM zu jubeln.“Ob die organisierten Vorsinger, die auch heute gegen den Senegal Gas geben sollen, Geld für ihre Darbietungen kassieren, ist nicht bekannt.