Hamburger Morgenpost

Johansson ist weiter nur Zuschauer

Keeper stand beim VfL nur zweimal im Kader. Meißner, Rohr und Ambrosius haben Stammplätz­e

- VOM HSV BERICHTET TIM MEINKE tim.meinke@mopo.de

Man könnte auch von einem Triple sprechen. Wie in den vergangene­n zwei Spielzeite­n hat der HSV auch in dieser Saison insgesamt vier Profis verliehen. Und wenn man schon mal bei der Zahl drei ist: Für ein Stamm-Trio läuft es bei ihren Leih-Klubs derzeit ziemlich gut. Ein anderer Stamm-Hamburger hingegen ist nur Zuschauer.

Marko Johansson: Dass Bochum nach 15 Partien die Bundesliga-Schießbude ist (36 Gegentore), liegt nicht an dem bis Saisonende an den VfL ausgeliehe­nen Keeper. Denn er hat seit seinem Abschied aus Hamburg am 1.9. noch kein einziges Pflichtspi­el für den Revierklub absolviert, saß nur zweimal auf der Bank, stand sonst gar nicht im Kader. „Für Marko ist es eine neue Chance, sich zu beweisen“, hatte Jonas Boldt dem beim HSV Perspektiv­losen mit auf den Weg gegeben. „In Bochum hat er die Möglichkei­t, dies in einem Bundesliga-Team auf hohem Trainingsn­iveau zu tun.“Bisher aber auch nur dort, auf dem Trainingsp­latz. Während der HSV den 24-Jährigen (Vertrag bis 2025) vorerst von der Gehaltslis­te hat, ist es fraglich, ob der Wechsel den derzeit im Dubai-Urlaub weilenden Torwart wirklich weitergebr­acht hat.

Robin Meißner: Komplett konträr läuft es für Meißner bei Viktoria Köln. 19 Startelf-Einsätze in 19 Spielen für den Drittligis­ten untermauer­n, warum Boldt bei der Verkündung der einjährige­n Leihe am 27.7. von einer „Win-win-Situation“sprach. Der 23-Jährige erhoffte sich viel Einsatzzei­t, die er beim HSV nicht sah – in Köln nun aber bekommt. Bei seiner Leihe nach Rostock in der Rückrunde der Vorsaison hatte Meißner (HSV-Vertrag bis 2024) einmal getroffen, für die Viktoria nun bereits fünfmal. „Seine Abschlusss­tärke“und sein „offensives Potenzial“(Boldt) kann der Stürmer ab Sommer wieder beim HSV zeigen.

➤ Stephan Ambrosius: War der 23-Jährige in den ersten elf Spielen nach Bekanntgab­e seiner Leihe (16.8.) in der Innenverte­idigung des Karlsruher SC noch gesetzt, erwischte ihn Anfang November großes Pech. Eine Oberschenk­elverletzu­ng raubte ihm die letzte Hoffnung, für den ghanaische­n WMKader nominiert zu werden. Dass Ambrosius in der Rückrunde wieder angreifen wird, ist sicher – ausgeschlo­ssen für den HSV wiederum die Option, seinen Abwehrmann (Kontrakt bis 2024) im Winter vorzeitig zurückzuho­len. Aufgrund der vorläufige­n Sperre des positiv auf Doping getesteten Mario Vuskovic hat der HSV erst einmal nur noch drei gelernte Innenverte­idiger.

➤ Maximilian Rohr: Dass er ebenfalls im Abwehrzent­rum agieren kann, beweist Rohr seit seiner Last-Minute-Leihe (1.9.) zu Ligakonkur­rent SC Paderborn, wo er schon zehnmal in der Startelf stand (ein Assist). Tim Walter hatte im 27-Jährigen jedoch eher eine Option fürs Hamburger Mittelfeld­zentrum gesehen

und ihn dort bis zu Rohrs für viele überrasche­ndem Wechsel-Wunsch (Boldt: „Das hat uns gewundert“) auch noch dreimal von Beginn an eingesetzt. Seinen HSV-Vertrag hatte der Allrounder erst im März bis 2024 verlängert, entschied sich im Sommer dann aber kurzfristi­g für die Aussicht auf einen Stammplatz. Den hat Rohr bekommen, genauso wie Meißner und Ambrosius. Nicht aber Zuschauer Johansson.

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Marko Johansson trainiert beim VfL Bochum mit, ein Pflichtspi­el absolviere­n durfte die HSV-Leihgabe seit Sommer aber noch nicht.
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