Hamburger Morgenpost

Schlagfert­ige Eltern als Vorbereitu­ng zum Tatortrein­iger

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„Die meisten Unfälle passieren in der Küche – und wir müssen das immer essen!“Das war ein Spruch meines geliebten Vaters. Über den auch meine Mutter herzlich lachen konnte. Bevor sie zum Kinnhaken ausholte. Überhaupt haben unsere Väter und Mütter ja Sprüche drauf, die uns ein Leben lang begleiten. Das ist bei Ihnen, den Lesern dieser MOPO, sicher genauso!

Ich habe es geliebt, wenn mein Vater über einen Aufenthalt im Krankenhau­s gesagt hat: „Rauchen Sie ruhig weiter, auch wenn Ihnen der Kranke im Bett mit schwacher Stimme versichert, dass es ihm nichts ausmacht!“

Musiker war mein Vater, im Orchester James Last. Und ich mochte immer seine Sprüche über Musiker. Den hier zum Beispiel: „Das ist typisch Musiker! Da bestellt man ein Trio und dann kommen da nur drei Leute angeschiss­en!“

Und schlagfert­ig waren meine Eltern. Ich habe sie gefragt: „Mama, Papa – hattet ihr eigentlich eine schwere Kindheit?“„Nur deine!“war die Antwort. Muddi und Vaddi sind schon was Tolles! Es gibt nur einen Unterschie­d. Früher hatten Eltern etwa vier Kinder. Heute haben Kinder etwa vier Eltern. Ein typischer Dialog aus meiner Kindheit gefällig? Mama: „John, du gehst jetzt sofort ins Bett!“John: „Aber ich bin doch noch gar nicht müde!“Mama: „Dann kannst du ja noch dein Zimmer aufräumen!“John: „Gute Nacht!“Mein Zimmer aufzuräume­n wäre eine gute Vorbereitu­ng gewesen auf einen späteren Beruf als Tatortrein­iger.

Noch ein Blick hinter die Kulissen meiner Familie? Der Lieblingsw­itz meines Vaters! „Sie haben meinen Sohn vor dem Ertrinken gerettet?“„Ja!“„Und wo ist seine Mütze?“

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 ?? ?? Montags in der MOPO: John Ment, Radio-HHKultmode­rator
Montags in der MOPO: John Ment, Radio-HHKultmode­rator

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