Hamburger Morgenpost

Treibt Flick ein doppeltes Spiel?

TAKTIK Blick geht auch in Richtung Spanien gegen Japan

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Thomas Müller (33) bestreitet morgen sein 19. WMSpiel. Wenn die Dinge gegen Costa Rica nicht nach Plan laufen, könnte es seine letzte Partie auf der größten Bühne des Weltfußbal­ls sein. Schon nach der AuftaktNie­derlage musste der Bayern-Star an diese Gefahr denken. „Der Gedanke kam nach dem Japan-Spiel kurz auf. Aber mit dem Rücken zur Wand, da ging ein Funke durch unser Camp. Wir konnten die Emotionen gegen Spanien mit reinnehmen und wissen, dass wir mit einem Sieg gute Chancen haben, weiterzuko­mmen. Deshalb ist das mit der letzten WM erstmal wieder verflogen.“

Dennoch hat die Mannschaft von Hansi Flick nichts in der eigenen Hand. „Wir haben selbst sehr viel Demut. Wenn man sich die Tabelle anschaut, haben wir einen Punkt, minus eins im Torverhält­nis. Dementspre­chend gibt es nicht sehr viel Grund, wirklich euphorisch zu sein“, sagte Müller: „Was uns aber ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist, überhaupt die Chance zu haben, ins Achtelfina­le zu kommen und dann der Fußballwel­t zeigen zu können, was wirklich in uns steckt.“Wenn Spanien (schlug Costa Rica 7:0) gegen Japan verliert, wäre ein Schützenfe­st nötig. „Am Ende muss das Trainertea­m entscheide­n, mit welcher Marschrout­e wir ins Spiel gehen. Wir verfolgen das Parallelsp­iel auch intensiv, ganz klar. Da kann man die Strategie ein klein wenig adaptieren“, sagt Müller. Treibt Flick also auf der Bank ein doppeltes Taktik-Spiel?

Müller: „Wir legen uns etwas zurecht, um das Spiel bestmöglic­h zu bestreiten und zu gewinnen. Aber ein 8:0 ist zwar möglich, aber kein realistisc­hes Ergebnis bei einer WM. Da müsste man schon noch mehr ins Risiko

gehen, als vielleicht gesund ist.“

Daher müssen die deutschen Spieler zunächst ihre Hausaufgab­en erledigen. Denn 2018 erlebten sie, wie schnell ein vermeintli­cher Pflichtsie­g misslingen kann. „Ja klar, wir hatten mit einem Sieg gegen Südkorea eigentlich eine ähnliche Situation. Jetzt müssen wir es halt anders machen“, sagt Müller. Dazu wären idealerwei­se auch gefährlich­e Aktionen des Weltmeiste­rs hilfreich. Nur wartet der seit dem legendären 7:1 gegen Brasilien im WM-Halbfinale 2014 auf ein Turniertor. „Ich weiß, du wirst an Toren und an Torvorbere­itungen gemessen. Mit null Torschüsse­n bin ich nicht zufrieden“, sagte er. „Zumal ich im Training aktuell ziemlich treffsiche­r unterwegs bin.“

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 ?? ?? * Berichten? Ja. Kritiklos abfeiern? Nein. Der Großteil unserer Leser wünscht sich von der MOPO zur umstritten­en WM in Katar einen eher sachlichen Fokus auf die sportliche Berichters­tattung und einen wachen Blick auf die menschenre­chtlichen und anderweiti­g fragwürdig­en Begleitums­tände. Wir werden alles daransetze­n, in den kommenden Wochen Ihrem Auftrag bestmöglic­h nachzukomm­en.
* Berichten? Ja. Kritiklos abfeiern? Nein. Der Großteil unserer Leser wünscht sich von der MOPO zur umstritten­en WM in Katar einen eher sachlichen Fokus auf die sportliche Berichters­tattung und einen wachen Blick auf die menschenre­chtlichen und anderweiti­g fragwürdig­en Begleitums­tände. Wir werden alles daransetze­n, in den kommenden Wochen Ihrem Auftrag bestmöglic­h nachzukomm­en.

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