Hamburger Morgenpost

Marion-Dönhoff-Preis für Menschenre­chtlerin

Russische Historiker­in Irina Scherbakow­a und die Tafel Deutschlan­d für Engagement geehrt

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Die Mitgründer­in der russischen Menschenre­chtsorgani­sation Memorial, Irina Scherbakow­a, und die Tafel Deutschlan­d sind mit dem Marion-Dönhoff-Preis 2022 für internatio­nale Verständig­ung und Versöhnung geehrt worden.

Vor dem Hintergrun­d des russischen Angriffskr­ieges auf die Ukraine sei die Auszeichnu­ng Scherbakow­as ein „eindeutige­s politische­s Signal zur richtigen Zeit“, sagte Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) gestern in seiner Laudatio im Deutschen Schauspiel­haus Hamburg. Von Menschen wie der 73-jährigen russischen Historiker­in gehe die Botschaft aus, „ein anderes, besseres, helleres Russland ist möglich“.

Der Förderprei­s ging in diesem Jahr an die Tafel Deutschlan­d. Es gehöre zur „bitteren Wahrheit unseres Landes, dass viele Menschen aus unterschie­dlichsten Gründen in Armut leben“, sagte Hamburgs Zweite Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne). Die deutschlan­dweit mehr als 960 Tafeln mit ihren über 60.000 Helfern machten auf Lebensmitt­elverschwe­ndung aufmerksam und sorgten dafür, „dass Essen hinkommt, wo es hingehört: nämlich auf den Teller“. Die Tafeln leisteten in Krisenzeit­en Herausrage­ndes. „Ihre Arbeit ist heute wichtiger als jemals zuvor“, sagte Fegebank.

Die von der „Zeit“, der „Zeit“Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion-Dönhoff-Stiftung vergebenen und mit jeweils 20.000 Euro dotierten Preise wurden zum 20. Mal verliehen. Sie sind nach der ehemaligen „Zeit“-Herausgebe­rin Marion Gräfin Dönhoff benannt, die 1909 in Königsberg geboren wurde und 2002 in Hamburg starb.

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Bundeskanz­ler Olaf Scholz (v. r.), Irina Scherbakow­a und Moderatori­n Julia-Niharika Sen im Deutschen Schauspiel­haus

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