Görtz geht den Bach runter
Hamburger Schuhriese kündigt Filal-Schließungen und Entlassungen an
Görtz steckt schon seit Monaten in der Krise. Vor Kurzem wurde das Insolvenzverfahren eröffnet – jetzt kündigte Geschäftsführer Frank Revermann die Schließung von Filialen und Entlassung von Mitarbeitenden an. Eine der ersten betroffenen Hamburger Filialen soll schon feststehen.
Bereits im September war bekannt geworden, dass es bei Görtz kriselt. Die Geschäftsleitung hatte den Mutterkonzern und zwei Tochterfirmen zu Sanierungsfällen erklärt. Begründet wurde das mit Ukraine-Krieg, hoher Inflation und steigenden Energiepreisen, die zu „enormer Kaufzurückhaltung in den Filialen und im Onlinegeschäft“geführt hätten. Vor rund einer Woche wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.
Das Unternehmen betreibt rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich, davon 15 in Hamburg. Die Schließung zahlreicher Filialen sei „unvermeidbar“, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Görtz habe bereits die Mietverträge einiger Filialen kündigen müssen, die unrentabel gewesen seien. Von den Kündigungen sind auch die Mitarbeitenden der jeweiligen Filialen betroffen.
Als eine der ersten Filialen soll nach Informationen des „Abendblatts“die Filiale im Rahlstedt-Center schließen. Mit dem Shoppingcenter-Betreiber ECE soll es ebenfalls Verhandlungen geben.
„Wenn die Kaufzurückhaltung anhält und wir mit unseren Vermietern keine deutlichen Mietreduzierungen erreichen können, haben wir keine Wahl: Dann müssen wir die jeweiligen Filialen schließen“, so Revermann weiter. „Andernfalls gefährden wir die besser laufenden Filialen und letztlich die Sanierungschancen von Görtz insgesamt.“
Aktuell sei er jedoch von den Sanierungschancen von Görtz überzeugt. Um die Folgen eines Arbeitsplatzverlustes weitestgehend abzumildern, habe die Geschäftsführung mit dem Betriebsrat bereits einen Interessenausgleich und einen Sozialplan vereinbart.