Hamburger Morgenpost

Wie stopft der HSV das Abwehrloch?

KADER Parallel zum Fall Vuskovic läuft die Suche nach Verstärkun­g. Es gibt klare Vorstellun­gen, aber kein Geld

- FLORIAN REBIEN florian.rebien@mopo.de

Mit welchem Kader startet der HSV im Januar in die Rückrunde? Viele Fragezeich­en gibt es eigentlich nicht. Und dennoch wartet auf die Bosse eine große Baustelle. Es geht um die Besetzung der Abwehr. Das Ergebnis ist noch komplett offen. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Entscheide­nd ist an erster Stelle der Fall Mario Vuskovic. Bislang ist der Kroate nach einem positiven Doping-Ergebnis nur vorläufig gesperrt. Mitte Dezember soll endlich die B-Probe geöffnet werden. Kann diese den 21-Jährigen nicht entlasten, dürfte schnell das endgültige Urteil folgen – auch wenn Vuskovic weiterhin seine Unschuld beteuern würde.

Aktuell bleibt den HSVVerantw­ortlichen nichts anderes übrig, als von einer längeren Sperre auszugehen. Dies bedeutet gleichzeit­ig, dass die Lücke im Kader wieder geschlosse­n werden muss. Und das wird alles andere als einfach. Intern wäre der Ausfall nicht wirklich zu kompensier­en. Zwar hat der HSV auch ohne Vuskovic mit Sebastian Schonlau, Jonas David, Valon Zumberi und Moritz Heyer vier potentiell­e Innenverte­idiger im Kader. Heyer ist jedoch fest als Rechtsvert­eidiger eingeplant und Zumberi stand bislang in der Zweiten

Liga erst für fünf Minuten auf dem Platz. Nur auf das Duo Schonlau/David zu setzen, wäre mit

Blick auf die entscheide­nde Phase im Aufstiegsk­ampf ganz sicher ein zu hohes Risiko.

Der HSV braucht einen neuen Innenverte­idiger. Den zurzeit nach Karlsruhe verliehene­n Stephan Ambrosius vorzeitig zurückzuho­len, ist keine Option. Auf einen Leih-Verteidige­r aus der Bundesliga zu setzen, wird im Volkspark ebenfalls eher skeptisch gesehen. Es wird befürchtet, dass dieser sich mit der Aufgabe womöglich nur bedingt identifizi­eren würde und damit dann auch keine verlässlic­he Hilfe wäre. Bleibt noch die Möglichkei­t, direkt einen Innenverte­idiger für die nächsten Jahre zu verpflicht­en. Doch auch das wird alles andere als einfach. Unabhängig davon, dass der Winter-Transferma­rkt ohnehin als schwierig gilt, hat der HSV klare Vorstellun­gen: Gesucht wird eine Soforthilf­e, der Abwehrspie­ler soll schnell und zweikampfs­tark sein, eine gute Mentalität besitzen und auch eine gewisse fußballeri­sche Klasse mitbringen. Um so einen Spieler im Winter zu finden, braucht man Glück, Geduld und Geld. Der Markt wird vom HSV bereits gescannt. Helfen würde es, wenn der Aufsichtsr­at auch zügig ein entspreche­ndes Budget freigeben würde. Passiert ist das bislang noch nicht.

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