Wie stopft der HSV das Abwehrloch?
KADER Parallel zum Fall Vuskovic läuft die Suche nach Verstärkung. Es gibt klare Vorstellungen, aber kein Geld
Mit welchem Kader startet der HSV im Januar in die Rückrunde? Viele Fragezeichen gibt es eigentlich nicht. Und dennoch wartet auf die Bosse eine große Baustelle. Es geht um die Besetzung der Abwehr. Das Ergebnis ist noch komplett offen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Entscheidend ist an erster Stelle der Fall Mario Vuskovic. Bislang ist der Kroate nach einem positiven Doping-Ergebnis nur vorläufig gesperrt. Mitte Dezember soll endlich die B-Probe geöffnet werden. Kann diese den 21-Jährigen nicht entlasten, dürfte schnell das endgültige Urteil folgen – auch wenn Vuskovic weiterhin seine Unschuld beteuern würde.
Aktuell bleibt den HSVVerantwortlichen nichts anderes übrig, als von einer längeren Sperre auszugehen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die Lücke im Kader wieder geschlossen werden muss. Und das wird alles andere als einfach. Intern wäre der Ausfall nicht wirklich zu kompensieren. Zwar hat der HSV auch ohne Vuskovic mit Sebastian Schonlau, Jonas David, Valon Zumberi und Moritz Heyer vier potentielle Innenverteidiger im Kader. Heyer ist jedoch fest als Rechtsverteidiger eingeplant und Zumberi stand bislang in der Zweiten
Liga erst für fünf Minuten auf dem Platz. Nur auf das Duo Schonlau/David zu setzen, wäre mit
Blick auf die entscheidende Phase im Aufstiegskampf ganz sicher ein zu hohes Risiko.
Der HSV braucht einen neuen Innenverteidiger. Den zurzeit nach Karlsruhe verliehenen Stephan Ambrosius vorzeitig zurückzuholen, ist keine Option. Auf einen Leih-Verteidiger aus der Bundesliga zu setzen, wird im Volkspark ebenfalls eher skeptisch gesehen. Es wird befürchtet, dass dieser sich mit der Aufgabe womöglich nur bedingt identifizieren würde und damit dann auch keine verlässliche Hilfe wäre. Bleibt noch die Möglichkeit, direkt einen Innenverteidiger für die nächsten Jahre zu verpflichten. Doch auch das wird alles andere als einfach. Unabhängig davon, dass der Winter-Transfermarkt ohnehin als schwierig gilt, hat der HSV klare Vorstellungen: Gesucht wird eine Soforthilfe, der Abwehrspieler soll schnell und zweikampfstark sein, eine gute Mentalität besitzen und auch eine gewisse fußballerische Klasse mitbringen. Um so einen Spieler im Winter zu finden, braucht man Glück, Geduld und Geld. Der Markt wird vom HSV bereits gescannt. Helfen würde es, wenn der Aufsichtsrat auch zügig ein entsprechendes Budget freigeben würde. Passiert ist das bislang noch nicht.