Hamburger Morgenpost

Kein Zug, kein Flug

Warnstreik legt weite Teile des Verkehrs lahm

- Von MARKUS KLEMM

Der gemeinsame bundesweit­e Warnstreik zweier Gewerkscha­ften bremste gestern den öffentlich­en Verkehr aus. Auch in Hamburg hatte der Arbeitskam­pf von Verdi und der Eisenbahnu­nd Verkehrsge­werkschaft (EVG) Folgen.

Vor allem Bahnkunden und Fluggästen wurde gestern viel Geduld abverlangt. Da Beschäftig­te der Deutschen Bahn und des öffentlich­en Dienstes des Bundes und der Kommunen in der Nacht zu Montag für 24 Stunden die Arbeit niederlegt­en, ging an den Bahnhöfen und am Airport Hamburg nichts mehr. Auch im Hafen kam es wegen des Streiks der Lotsenvers­etzer zu Beeinträch­tigungen. U-Bahnen, Busse und Fähren des HVV fuhren aber wie gewohnt. Autofahrer hatten Glück: Der Elbtunnel war geöffnet. Insgesamt führte der Streik nach Beobachtun­gen der Polizei kaum oder zu keinem erhöhten Verkehrsau­fkommen in Hamburg.

Am Hamburger Flughafen ging vor allem in den Bereichen Luftsicher­heitskontr­olle, Passagiers­ervice und Instandhal­tung nichts mehr. Sämtliche Abflüge und mehr als die Hälfte aller vorgesehen­en Landungen wurden abgesagt. Ursprüngli­ch waren 147 Starts und 152 Landungen geplant.

„Wir haben heute erneut einen erfolgreic­hen Streiktag mit kämpferisc­her Stimmung erlebt“, sagte Hamburgs Verdi-Chefin Sandra Goldschmid­t. Und der Hamburger Geschäftss­tellenleit­er EVG, Frank Maur, sagte, so eine Streikbere­itschaft habe er noch nie erlebt. Bei solch einem Engagement wäre ihm vor einem unbefriste­ten Streik nicht bange. Die Eisenbahne­rgewerksch­aft fordert ein Lohn-Plus von zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr, Verdi für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftig­ten im öffentlich­en Dienst ein Lohn-Plus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Gestern startete die dritte Verhandlun­gsrunde.

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Nichts geht mehr: der Hauptbahnh­of gestern während des Streiks.

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