Kein Zug, kein Flug
Warnstreik legt weite Teile des Verkehrs lahm
Der gemeinsame bundesweite Warnstreik zweier Gewerkschaften bremste gestern den öffentlichen Verkehr aus. Auch in Hamburg hatte der Arbeitskampf von Verdi und der Eisenbahnund Verkehrsgewerkschaft (EVG) Folgen.
Vor allem Bahnkunden und Fluggästen wurde gestern viel Geduld abverlangt. Da Beschäftigte der Deutschen Bahn und des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen in der Nacht zu Montag für 24 Stunden die Arbeit niederlegten, ging an den Bahnhöfen und am Airport Hamburg nichts mehr. Auch im Hafen kam es wegen des Streiks der Lotsenversetzer zu Beeinträchtigungen. U-Bahnen, Busse und Fähren des HVV fuhren aber wie gewohnt. Autofahrer hatten Glück: Der Elbtunnel war geöffnet. Insgesamt führte der Streik nach Beobachtungen der Polizei kaum oder zu keinem erhöhten Verkehrsaufkommen in Hamburg.
Am Hamburger Flughafen ging vor allem in den Bereichen Luftsicherheitskontrolle, Passagierservice und Instandhaltung nichts mehr. Sämtliche Abflüge und mehr als die Hälfte aller vorgesehenen Landungen wurden abgesagt. Ursprünglich waren 147 Starts und 152 Landungen geplant.
„Wir haben heute erneut einen erfolgreichen Streiktag mit kämpferischer Stimmung erlebt“, sagte Hamburgs Verdi-Chefin Sandra Goldschmidt. Und der Hamburger Geschäftsstellenleiter EVG, Frank Maur, sagte, so eine Streikbereitschaft habe er noch nie erlebt. Bei solch einem Engagement wäre ihm vor einem unbefristeten Streik nicht bange. Die Eisenbahnergewerkschaft fordert ein Lohn-Plus von zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr, Verdi für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein Lohn-Plus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Gestern startete die dritte Verhandlungsrunde.