Hamburger Morgenpost

Neuer Chef

KAPITÄNS-FRAGE Löst Kimmich Neuer ab? Flick äußert Tendenzen

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Es ist zwar schon ein paar Jahre her, aber noch gar nicht so viele Kapitäne, als sich schon mal der angestammt­e DFB-Platzhirsc­h schwer verletzte und es sich ein jüngerer, sich auf dem Höhepunkt seiner fußballeri­schen Schaffensk­raft befindende­r Anführer in den Fußstapfen seines vermeintli­chen Vorgängers bequem machte. Auch Philipp Lahm übernahm für die WM 2010 übergangsw­eise von Michael Ballack, stellte dann Ansprüche und gab die Binde nicht mehr her. Ballack selbst kehrte gar nicht mehr ins DFBTeam zurück.

Nun hat Joshua Kimmich bislang keinerlei dieser Lahm‘schen Ansprüche gestellt. „Die Kapitänsfr­age“, betonte der Mittelfeld­chef, „ist eine Sache der Öffentlich­keit.“Doch auch Manuel Neuer, noch offiziell Spielführe­r der Nationalma­nnschaft, wird ganz genau zwischen den Zeilen lesen, wenn Bundestrai­ner Hansi Flick vom Amt der Ämter spricht. Grundsätzl­ich sei es so, „dass ein Feldspiele­r direkten Kontakt zum Geschehen hat, während ein Torhüter weit entfernt ist“, sagte Flick der ARD. Man verspüre aber „keinen Druck“in der Frage, betonte er. Neuer wird zudem vernommen haben, dass er bei der Frage nach der Farbkombin­ation der Binde, ob One Love, Regenbogen oder Schwarz-Rot-Gold, nicht eingebunde­n war. „Manuel ist nicht da und Jo trägt die Binde. Wir haben uns bewusst dafür entschiede­n. Und damit ist jeder zufrieden“, begründete Flick den Vorgang.

Es ist diese Art von ersten Anzeichen, die darauf schließen lässt, dass Kimmich sich nicht nur übergangsw­eise das kleine Stück Stoff über den linken Oberarm ziehen wird, sondern auch hauptamtli­ch bei der Heim-EM ab Juni 2024. Ob Neuer sich dann im Tor einem anderen Spielführe­r unterordne­n wird? Also, Ballack hatte dafür gar keine Gelegenhei­t mehr...

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Daran kann er sich gewöhnen: Joshua Kimmich richtet sich die DFB-Kapitänsbi­nde.

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