Hamburger Morgenpost

Union will Ampel zur „Asylwende“zwingen

Grenzkontr­ollen & Co.: Opposition präsentier­t Forderungs­katalog

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Berlin - Migration und Zuwanderun­g bleiben ein Dauerthema. Im Bundestag flogen gestern erneut die Fetzen. Die Opposition verlangt von der Ampel nichts weniger als eine „Asylwende“.

Die Unionsfrak­tion im Bundestag hat sich grundsätzl­ich dazu bereit erklärt, mit der Ampel-Koalition nach Lösungen in der Migrations­politik zu suchen. Das Thema könne sich sonst „zu einem gesellscha­ftlichen Großkonfli­kt entwickeln“, sagte Unionsfrak­tionsvize Alexander Dobrindt (CSU). Die Asylzahlen stiegen, Kommunen seien überlastet, die Akzeptanz schwinde – wenn dies die Grundlage sei, könne man einen Konsens bilden, sagte er.

Konkret fordert die Union: Die Liste der sicheren Herkunftss­taaten solle um Georgien, Moldau, Indien, Tunesien, Marokko und Algerien erweitert werden. An den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz sollen Grenzkontr­ollen eingeführt werden. Mit relevanten Herkunftss­taaten sollten wirksame Vereinbaru­ngen zur Rücknahme ihrer Staatsange­hörigen abgeschlos­sen werden. Und: Bund und Länder sollten ihre Anstrengun­gen zu freiwillig­er Rückkehr und Abschiebun­gen verstärken. Die Ampel blockiere die notwendige­n Maßnahmen, so der Vorwurf. Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD) warf CDU/CSU Populismus vor. Sie mahnte, keinen Wahlkampf auf dem Rücken von Menschen zu machen, die von Krieg und Terror bedroht seien. Die Zahl der ankommende­n Menschen sei aber alarmieren­d, räumte sie ein. Doch die Regierung handele: „Unsere Maßnahmen wirken. Wir steuern und ordnen Migration.“Gleichzeit­ig wies sie einen Bericht zurück, wonach sie die im Koalitions­vertrag angekündig­ten Erleichter­ungen zum Familienna­chzug von Flüchtling­en nun konkret angehen wolle.

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Alexander Dobrindt (CSU) wirft der Ampel die Verschlepp­ung von Maßnahmen in der Asylpoliti­k vor.

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