Immer mehr rechtsextreme Angriffe auf KZ-Gedenkstätten
Verstärkt Vandalismus und sogar Radikale vor Ort
BERLIN – Dreiste, respektlose Attacken auf wichtige Orte: Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland sehen sich einer zunehmenden rechtsextremen Bedrohung ausgesetzt. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Hakenkreuz-Schmierereien.
Von einem Anstieg der Attacken berichtete das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“(RND) unter Berufung auf eine Umfrage bei den Gedenkstätten Dachau, Buchenwald, Bergen-Belsen, Neuengamme und Sachsenhausen/Ravensbrück. „Es sind bundesweit gehäuft Vandalismus, Schmierereien und andere Vorfälle an deutschen Gedenkstätten festzustellen“, sagte die Sprecherin der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen, Clara Mansfeld, dem RND. „Das erfüllt uns mit Sorge.“
Auch andere Institutionen berichten demnach von Vandalismus, HakenkreuzSchmierereien – und verstärkter Präsenz von Rechtsextremen vor Ort. Der stellvertretende Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Rikola-Gunnar Lüttgenau, sagte: „Handelte es sich vor zwei Jahren noch um
Vorfälle circa einmal im Monat, waren sie dann alle 14 Tage festzustellen, nun sind von uns nahezu wöchentlich Taten zur Anzeige zu bringen.“
Die kontinuierlich steigende Zahl der Vorfälle sei „ein Seismograf dafür, dass versucht wird, diese Grundfeste der Bundesrepublik ins Rutschen zu bringen“. Verena Bierl von der KZ-Gedenkstätte Dachau ergänzte: „In den letzten Jahrzehnten kam es unter anderem zu einer Verlagerung von Angriffen und Störungen in den digitalen Raum.“