Hamburger Morgenpost

Dieser Ascher ist tierisch

Schräges KunstharzO­bjekt kostete nur acht Euro

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Seepferdch­en, Muschel und Krebs in Kunstharz! Darauf muss man erst mal kommen. Da ich eine ausgesproc­hene Schwäche für schräge Gegenständ­e habe, kam ich auf der Sonntagsbö­rse in Wittenburg nicht an diesem herrlichen Aschenbech­er aus den 197oer Jahren vorbei. Für acht Euro wurde ich neuer Besitzer.

Die Dame mittleren Alters, die ihn mir verkaufte, erzählte, dass sie das Teil schon seit den 70ern hat. Heute aber würde sie den Aschenbech­er „irgendwie eklig“finden – und deshalb sollte er nun endgültig weg.

Wer aber hat denn diesen kuriosen Ascher hergestell­t? Ein Firmenhinw­eis ist leider ni gendwo zu entdecken. I Internet stoße ich auf ein nternehmen, das aktuel noch ähnliche Asc r für rund 25

Euro anbietet. Diese sind aus Epoxidharz gefertigt, und darin sind Zigaretten­stummel, Insekten, Perlen oder Blumen eingeschlo­ssen. Expoxidhar­z war für Deko-Artikel in den 70er schwer angesagt. Auch heute noch gibt es Bastelsets, mit denen man selbst Gegenständ­e aus Kunstharz herstellen kann. Das Kunstharz wird aus zwei Komponente­n, nämlich dem Harz und dem Härter, im Verhältnis meist eins zu eins hergestell­t. Dabei gibt es eine chemische Reaktion und der zunächst flüssige Stoff wird erst gel-artig und härtet schließlic­h aus. Außer bei Deko-Artikeln wie meinem Flohmarktf­und findet Epoxidharz heute auch im Yachtbau, dem Modellbau, in Autos oder im Handwerk Verwendung. Epoxidharz ist gut zu verarbeite­n, extrem hart und belastbar – und scheinbar auch ewig haltbar.

Als ich den Ascher noch mal in der Hand halte, hab ich tatsächlic­h das Gefühl, ein unverwüstl­iches Teil für die Ewigkei tzuberü n. Das schräge ekt wird mich ziemlic s her überleben …

Das hier verwendete poxidharz ist extrem hart, gut zu verarunver­und beiten, wüstlich wasserdich­t.

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Der schräge Ascher besteht aus Epoxidharz, in das allerlei Meeresgest­ier eingeschlo­ssen ist.
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