Hamburger Morgenpost

Jetzt will Hamburg sich um seine Fußgänger kümmern

KONZEPT Jahrzehnte­lang wurden sie vernachläs­sigt. Das soll sich ändern – in der ganzen Stadt

- ANNALENA BARNICKEL annalena.barnickel@mopo.de

Kaputte Gehwege, die im Sommer zu Stolperfal­len und im Winter zu Eisbahnen werden, parkende Autos, die kaum Platz zum Durchquets­chen lassen, und fehlende Möglichkei­ten zum Überqueren der Straße – all das gehört für Hamburgs Fußgänger zum Alltag. In der Politik sind die schwächste­n Verkehrste­ilnehmer lange zu kurz gekommen, das soll sich jetzt ändern. Der MOPO liegt exklusiv der Antrag für ein stadtweite­s Fußverkehr­skonzept vor.

„Zufußgehen ist Basis-Mobilität“, heißt es in dem Antrag

der rot-grünen Regierungs­parteien. „Es ist die erste eigenständ­ige Mobilität, die der Mensch lernt, und die letzte, die er selbstbest­immt ausführen kann – und sei es mit Hilfsmitte­ln, wie Rollatoren oder Rollstühle­n.“

Bislang wurden die Fußgänger und ihre Belange den einzelnen Bezirken überlassen. Selbst im explizit umbenannte­n „Hamburger Bündnis für den Rad- und Fußverkehr“stehen sie hinten an: Auf dem 57-seitigen Papier sind den Fußgängern gerade einmal acht Seiten gewidmet. Der Radverkehr hat im Vergleich 33 Seiten bekommen.

Jetzt soll der Fußverkehr ein eigenes hamburgwei­tes

Konzept bekommen. „Zufußgehen ist nicht nur gesund, niedrigsch­wellig und klimafreun­dlich, es stärkt auch unser Erleben der Stadt und ermöglicht Begegnunge­n

Seiten hat das Papier „Bündnis für Rad- und Fußverkehr“, acht widmen sich Fußgängern

mit anderen Menschen“, sagt die Mobilitäts­sprecherin der Grünen, Rosa Domm. „Doch stadtweit sind Fußwege in den letzten Jahrzehnte­n vernachläs­sigt worden.“Das solle sich jetzt ändern. Im Detail stützt sich der künftige Fußgänger-Superplan auf zwei Säulen: Das sind zum einen bereits existieren­de Konzepte aus den

Stadtweit sind Fußwege in den letzten Jahrzehnte­n vernachläs­sigt worden. Rosa Domm (Grüne)

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Stolperfal­len auf Gehwegen gibt es überall in der Stadt.
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Die Bürgerscha­ftsabgeord­nete Rosa Domm ist Mobilitäts­sprecherin der Grünen.
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