Spezialkräfte stürmen Wohnungen
Gang soll mit Drogen handeln und Jugendliche zum Dealen zwingen
Seit einigen Jahren häufen sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen am Jungfernstieg. Oft sind es Gruppen junger Männer, die aneinandergeraten – mit nicht selten blutigen Folgen. Sie nennen sich „1920er“oder „315er“und tragen ihre Bandenkriege mitten in der Hamburger City aus. Am Dienstag haben Beamte mehrere Objekte durchsucht und einen der mutmaßlichen Anführer der „315er“verhaftet. Dabei zeigte sich: Die Bande handelt offenbar organisiert mit Drogen – und zwingt Teenies auf brutale Weise, für sie zu arbeiten.
Amir N. (18) war nicht zu Hause, als Spezialkräfte vor seiner Tür standen. Die Wohnung am Pfeifengrasweg (Billstedt), einer Folgeunterkunft für Geflüchtete, war leer. Fündig wurden die Beamten später bei seiner Freundin. Dort versteckte sich der 18-Jährige, der als einer der Köpfe der „315er“gilt. Ihr Name spielt auf einen Parkplatz in Jenfeld an, ihre Mitglieder stammen aus Afghanistan oder dem Iran. Amir N. wurde bereits seit Längerem wegen schweren Raubes per Haftbefehl gesucht.
Die Beamten der „Soko Alster“, einer speziell für die steigende Kriminalität am Jungfernstieg gegründeten Sonderheit, wurden bei ihrem Einsatz vom Spezialeinsatzkommando (SEK) und der Beweisnahme- und Festnahmeeinheit (BFE) unterstützt. Die Mitglieder der „315“-Gruppe gelten als äußerst gewalttätig und schrecken mitunter auch nicht davor zurück, Polizisten anzugreifen.
Die Beamten durchsuchten zehn Objekte, hauptsächlich in Billstedt, und fanden kleinere Mengen Kokain sowie diverse Handys, die sichergestellt wurden. Vor allem durch die Mobiltelefone erhoffen sich die Ermittler neue Ansatzpunkte, da die Gangs ihre Gewalt