Hamburger Morgenpost

Überlasst die City nicht Managern

- JULIAN KÖNIG julian.koenig@mopo.de

Wenn ein Geschäft schließt, ist das erst mal tragisch. Für die verblieben­en Kunden, die Betreiber, die Angestellt­en. Es bedeutet in der Regel aber auch, dass etwas nicht mehr gewollt ist, jedenfalls nicht in der aktuellen Form. Die City geht kaputt – welch ein Glück!

Seit Corona machen immer mehr Läden zu. Die Pandemie hat eine Entwicklun­g beschleuni­gt, die seit Jahren zu sehen ist: Viele Menschen kaufen im Internet und benötigen klassische Einkaufsst­raßen schlicht nicht mehr. Anstatt dies zu u beklagen und weiterhin Konzepte zu erstellen, die sich vor allem an Konsum orientiere­n, braucht es Mu ut. Kultur statt Kommerz!

Die Innenstadt sah jahrelang so aus: Viele fahren mit dem Auto, statt die S-Bahn zu nehmen, an Wochenende­n kommt man, ohne angerempel­t zu werden, kaum über die Fußwege, die Läden sind die immer gleichen Ketten und abgesehen vom „Shopping-Erlebnis“wird wenig geboten. Nach Ladenschlu­ss ist es ausgestorb­en.

Im Sterben der ShoppingKu­ltur liegt eine große Chance. Stadtplane­r, Investoren und Politik sind zum Handeln gezwungen. Der Kultur-Tempel „Jupiter“an der Mönckeberg­straße ist ein Paradebeis­piel dafür, dass dies gelingen kann (S. 12/13). Kunst, Kultur, Musik, ErholuEhlu­ng – alles an einem Ort. Diese Verbbindun­g ist es, die moderne Cityy-Zentren in Zukunft prägen wirdd. Überlasst nicht Managern die Cityy, sondern übergebt die Leerandsge­bäude staLeerand­sgebäude an Kreative. Dann kommenk die Menschen von ganz allein – und das ermöglicht auch wieder neue Geschäftsm­öglichkeit­en.

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