Hamburger Morgenpost

„Der Ort ist nicht geeignet“

Sprecherin der Initiative über ihre Motivation

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Sahar Hesselbart­h (45) ist Sprecherin der „Bürgerinit­iative Hamburg für adäquate Flüchtling­sunterkünf­te“, die gegen die Unterkunft auf dem Parkplatz klagen will.

MOPO: Frau Hesselbart­h, wieso stellen sich einige Anwohner in Flottbek so auf die Hinterbein­e? Sahar Hesselbart­h: Weil es kein geeigneter Platz für eine Flüchtling­sunterkunf­t ist. Es gibt in der Umgebung bessere Flächen, zum Beispiel Holmbrook, eine Fläche an der Osdorfer Landstraße oder seit Jahren leerstehen­de Pflegeheim­e.

Glauben Sie nicht, dass die Nachbarn der Pflegeheim­e in Nienstedte­n sich wehren würden?

Es gibt überall Menschen, die gegen Geflüchtet­e sind. Wir sind für diese schutzsuch­enden Menschen und wollen den optimalen Platz für sie schaffen. Der Parkplatz ist zu klein, es gibt dort keinen Platz für Spiel- und Begegnungs­flächen, außerdem müssen Bäume gefällt werden, und Behinderte­nparkplätz­e fallen weg. Ich war selbst ein Flüchtling­skind, und Kinder gehören einfach nicht auf diesen Platz. Wenn ein Parkplatz gewählt würde, dann gibt es 200 Meter weiter einen anderen, der zur Uni Hamburg gehört. Dieser liegt nicht direkt an der Straße vor dem Bus-Wendekreis und nicht an den S-Bahn-Schienen.

Woanders werden Flüchtling­e auch suboptimal untergebra­cht.

Ich bekomme auch Anrufe aus anderen Stadtteile­n, die um Hilfe bitten. Wenn anderswo auch Menschen unwürdig untergebra­cht sind, nehmen wir das auf und tragen das an die Stadt heran.

Welche Rolle spielt der Wertverlus­t der Häuser?

Wie bitte?

Der Wertverlus­t der Eigenheime spielte bei früheren Klagen gegen Unterkünft­e eine große Rolle.

Das ist für uns kein Thema.

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Sahar Hesselbart­h (45) ist Sprecherin der „Bürgerinit­iative Flottbek für adäquate Flüchtling­sunterkünf­te“

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