Mit dem Wissen um die eigene Stärke
ST. PAULIS MÖGLICHE ERSTLIGA-RÜCKKEHR
Es ist angerichtet. Der 33. Spieltag kann und soll für den FC St Pauli der entscheidende sein im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Entweder durch Fremdeinwirkung, wenn Fortuna Düsseldorf am Samstagabend in Kiel verliert. Oder durch eigenes Zutun in Form eines Sieges gegen den VfL Osnabrück. Dabei erscheint die Fallhöhe für die Kiezkicker immens – aber genau so dürfen die Mannen von Coach Fabian Hürzeler die Sache nicht angehen. Und es gibt auch keinen Grund, negativen Gedanken jedweder Art irgendwelchen Raum zu geben.
Na klar, der Gegner ist ein sicherer Absteiger, der vor wenigen Tagen beim 0:4 gegen Schalke einen teils desolaten Eindruck hinterlassen hat. Osnabrück wird mental im Souterrain unterwegs sein, freiwillig auf den Opferaltar aber werden sich die Lila-Weißen nicht legen. Das ist Braun-Weiß natürlich gewahr, die Anspannung wird maximal sein. Das darf nur nicht zu Verkrampfung und Verunsicherung führen.
Und wenn sich
St. Pauli dessen besinnt, was sie in diese komfortable Situation katapultiert hat, werden die Schenkel auch nicht wackelig werden. Es gibt zahllose Ursachen, warum die Mannschaft am vorletzten Spieltag da steht, wo sie eben steht. Kein Team der Welt greift nach den Sternen, weil Gevatter Zufall es so will. St. Pauli spielt die dritte Halbserie am Stück auf einem Niveau mit nur geringen Schwankungen, hat sich alles ebenso hart erarbeitet wie teils wundervoll erspielt. Spieler, Staff und sportliche Leitung bilden eine unkaputtbare Einheit – mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen.
Das soll an diesem Wochenende erreicht werden. Und es wird auch so kommen, das ist unvermeidlich, wenn alle mit dem Wissen um die eigene Stärke den Rasen am Millerntor betreten werden. Dazu kommt, dass ein Begriff wie „Erwartungshaltung“auf dem Kiez eher ein Fremdwort ist. Es geht vor allem darum, sich zu belohnen für all die Mühen und Plackereien, für all das, was richtig gemacht wurde in jüngerer Vergangenheit. Ein Vorhaben, das alle beim FC St. Pauli mit breiter Brust angehen sollten. Und nicht mit zittrigen Knien, für die es überhaupt keine Notwendigkeit gäbe.