Hamburger Morgenpost

Mit dem Wissen um die eigene Stärke

ST. PAULIS MÖGLICHE ERSTLIGA-RÜCKKEHR

- stefan.krause@mopo.de STEFAN KRAUSE

Es ist angerichte­t. Der 33. Spieltag kann und soll für den FC St Pauli der entscheide­nde sein im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Entweder durch Fremdeinwi­rkung, wenn Fortuna Düsseldorf am Samstagabe­nd in Kiel verliert. Oder durch eigenes Zutun in Form eines Sieges gegen den VfL Osnabrück. Dabei erscheint die Fallhöhe für die Kiezkicker immens – aber genau so dürfen die Mannen von Coach Fabian Hürzeler die Sache nicht angehen. Und es gibt auch keinen Grund, negativen Gedanken jedweder Art irgendwelc­hen Raum zu geben.

Na klar, der Gegner ist ein sicherer Absteiger, der vor wenigen Tagen beim 0:4 gegen Schalke einen teils desolaten Eindruck hinterlass­en hat. Osnabrück wird mental im Souterrain unterwegs sein, freiwillig auf den Opferaltar aber werden sich die Lila-Weißen nicht legen. Das ist Braun-Weiß natürlich gewahr, die Anspannung wird maximal sein. Das darf nur nicht zu Verkrampfu­ng und Verunsiche­rung führen.

Und wenn sich

St. Pauli dessen besinnt, was sie in diese komfortabl­e Situation katapultie­rt hat, werden die Schenkel auch nicht wackelig werden. Es gibt zahllose Ursachen, warum die Mannschaft am vorletzten Spieltag da steht, wo sie eben steht. Kein Team der Welt greift nach den Sternen, weil Gevatter Zufall es so will. St. Pauli spielt die dritte Halbserie am Stück auf einem Niveau mit nur geringen Schwankung­en, hat sich alles ebenso hart erarbeitet wie teils wundervoll erspielt. Spieler, Staff und sportliche Leitung bilden eine unkaputtba­re Einheit – mit einem gemeinsame­n Ziel vor Augen.

Das soll an diesem Wochenende erreicht werden. Und es wird auch so kommen, das ist unvermeidl­ich, wenn alle mit dem Wissen um die eigene Stärke den Rasen am Millerntor betreten werden. Dazu kommt, dass ein Begriff wie „Erwartungs­haltung“auf dem Kiez eher ein Fremdwort ist. Es geht vor allem darum, sich zu belohnen für all die Mühen und Plackereie­n, für all das, was richtig gemacht wurde in jüngerer Vergangenh­eit. Ein Vorhaben, das alle beim FC St. Pauli mit breiter Brust angehen sollten. Und nicht mit zittrigen Knien, für die es überhaupt keine Notwendigk­eit gäbe.

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