DREI FRAGEN AN Melanie Schlotzhauer
Hamburgs Sozialsenatorin über den Annemarie-Dose-Preis und das große soziale Engagement in unserer Stadt
„Wie ist die Lage?“, unser Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, geht aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) wird ermöglicht durch Meierlikör – ein guter Schluck von MenscHHamburg. Den Podcast gibt es in voller Länge auf den üblichen Kanälen und am Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.
Lars Meier: Liebe Frau Schlotzhauer, Sie sind ja die Vorsitzende des Preiskollegiums des Annemarie-Dose-Preises. Er wird am 23. September verliehen, aber die Bewerbungsfrist endet am 12.5. Können Sie zunächst bitte kurz erklären, was es mit dem Preis auf sich hat?
Melanie Schlotzhauer: Mit dem Anne-Marie-Dose-Preis ehrt Hamburg herausragende lokale, gemeinnützige und innovative Projekte des ehrenamtlichen Engagements. Der Preis ist eine Auszeichnung für die Menschen in unserer Stadt, die sich ehrenamtlich engagieren. Vergeben wird er an ehrenamtliche Projekte, die in den vergangenen drei Jahren neu entstanden sind und sich durch innovative Ideen auszeichnen. Namensgeberin des Preises ist Annemarie Dose, die Gründerin der Tafel, die in diesem Jahr 96 Jahre alt geworden wäre und deren anpackende Art eine Inspiration für den Preis ist.
Gibt es denn einen Trend beim Helfen? Also wenn man sich so die Bewerbungen anguckt? Gibt es da etwas, was möglicherweise auffällig ist, wo sich besonders viele Leute engagieren?
Die Flüchtlingshilfe ist ein großes Thema. Viele Hamburgerinnen und Hamburger helfen aktiv mit, dass die Integration in unsere Stadt gut gelingt. Als Jury sehen wir viele Bewerbungen von Initiativen, die sich an Schutzsuchende aus aller Welt richten. Die Themen, die hier ehrenamtlich bewegt werden, sind dabei vielfältig, etwa Integration über den Sport oder die Begleitung des Kennenlernens der neuen Lebensumgebung.
Vorletzten Sonntag war hier in Hamburg der Hamburg-Marathon und man sah überall das Riesenlogo auch von der Stadt als „Active City“. Ist denn die Stadt auch eine „Active City“im sozialen Bereich?
Ich bin viel in der Stadt unterwegs und erlebe dabei, dass Hamburg eine Stadt ist, die über einen großen sozialen Reichtum verfügt. Wir haben viele soziale Angebote und Initiativen, die von der Stadtgesellschaft getragen werden. Von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern werde ich hierauf immer wieder angesprochen. Natürlich hilft uns dabei Hamburgs stadtstaatliche Struktur. Wir sind eine Stadt der kurzen Wege, auch im sozialen Bereich.