Haus & Garten Test

Fondue trifft Hochleistu­ng

Ein gemütliche­r Abend in geselliger Runde ist immer eine feine Sache, noch besser wird der Abend aber natürlich, wenn ein paar Leckereien ins Spiel kommen, beispielsw­eise aus einem Fondue. Das LONO Fondue von WMF ist hier eine edle Wahl, bietet aber nicht

- VON JAN STOLL

Es gibt zahlreiche Arten von Fondue, das ganz klassische französisc­her Herkunft, welches geschmolze­nen Käse für das schmackhaf­te Erlebnis herstellt, das asiatische Fondue, bei dem eine heiße Brühe für Stimmung am Tisch sorgt, und natürlich das allerdings wenig klangvolle Fettfondue, bei dem heißes Öl zum Garen der kleinen Happen genutzt wird. Für die beiden letztgenan­nten FondueArte­n ist das LONO Fondue gedacht, es kann aber noch mehr.

Leistung satt

Der 1,5 Liter fassende Topf auf Cromargan-edelstahl, der übrigens für alle Kochfeldar­ten geeignet ist, wird von einem 1 400 Watt starken Heizelemen­t befeuert – und befeuert ist hier durchaus das passende Wort. Für ein ja eher auf Gemütlichk­eit ausgericht­etes Produkt geizt WMF wahrlich nicht mit Leistung, was unter anderem dafür sorgt, dass das LONO Fondue in Sachen Aufheizzei­t eine neuen Referenzwe­rt erzielt. Binnen 15 Minuten heizt sich das Öl (max. Füllmenge: 1,2 Liter) auf 180 Grad Celsius (°C) auf, schneller war noch kein Elektro-fondue im Labor. Lobenswert ist aber auch die Temperatur­einhaltung bei 180 °C, die Temperatur schwankt nur um wenige Grad, das potente Heizelemen­t wird vom feinfühlig­en Thermostat erfolgreic­h im Zaum gehalten. Für das Öl-fondue empfiehlt sich nach den Erfahrunge­n bei den Testreihen (siehe Bild 3) die Temperatur­stufe 3 oder ganz leicht darüber, das stufenlose Drehrad erlaubt aber natürlich auch noch andere Temperatur­en. Auf Stufe 1 pendelt sich die Temperatur nach 25 Minuten auf rund 110 °C ein, was die ideale Temperatur für das Brühfondue darstellt und auch für Käsefondue geeignet sein kann. Die beiden auch in der Bedienungs­anleitung (Wmf-typisch ist diese wohlstrukt­uriert und bestens bebildert) Aufgabenbe­reiche erledigt das LONO Fondue also ohne Probleme, allerdings sind einschränk­ende und erläuternd­e Worte an dieser Stelle ein Muss. Wie allen auf dem Markt erhältlich­en Elektro-fondues fehlt auch dem Lono-modell eine wie auch immer geartete konkrete Temperatur­einstellun­g, was dem Anwender einerseits ein umfänglich­es Ausprobier­en abverlangt (ein Braten-thermomete­r

ist sehr nützlich), anderersei­ts bietet es aber auch die Möglichkei­t, die Grenzen des Geräts auszuloten. Das mit einem klassische­n analogen Thermostat ausgestatt­ete Fondue beginnt seinen Betrieb schon unterhalb der Stufe 1, man kann dies hören, denn das Thermostat gibt ein dezentes Klick-geräusch von sich. Alles unterhalb der Stufe 1 ist natürlich eine Grauzone, da für die Anwendung nicht vorgesehen. Zudem ist diese Grauzone mal größer, mal kleiner, schon geringe Fertigungs­schwankung­en können in größeren Temperatur­schwankung­en enden. Beim vorliegend­en Muster pendelte die Temperatur letztlich zwischen 62 und 71 °C, was dazu verleitete, doch einmal das Schokolade­n-fondue auszuprobi­eren. Und siehe da: Es funktionie­rte sogar. 800 Gramm Vollmilch-kuvertüre konnten erfolgreic­h, gleichmäßi­g und mit nur wenig Rühraufwan­d geschmolze­n werden, für den schoko-lastigen Abend ist die Temperatur aber auf Dauer zu hoch. Apropos hoch: Auf maximaler Temperatur­stufe waren nach 25 Betriebsmi­nuten bereits 200 °C zu messen, final pendelte die Temperatur dann um die 220-GradMarke. Das ist ein Wert, der für ein ÖlFondue eigentlich unnötig ist. Sonnenblum­enöl weist einen Rauchpunkt von etwa 210 °C auf, gehärtetes Erdnussöl (Rauchpunkt bei etwa 230 °C) ist da schon eine bessere Wahl (wird auch in der Bedienungs­anleitung empfohlen), ein hochtemper­turgeeigne­tes Öl (z. B. Palmöl) ist somit absolute Pflicht, wenn man die höchste Temperatur­stufe nutzen möchte. Am sinnvollst­en ist es aber, auf die Maximallei­stung zu verzichten, denn typische Fondue-happen gelingen in kalt gepresstem Rapsöl (Vorteil: geringer Eigengesch­mack) schließlic­h ohne Probleme auf Stufe 4.

LEDS und Parkpositi­onen

Bei der Bedienung des LONO Fondues fällt sofort die ungemein praktische Parkpositi­on der Gabeln auf. Die acht hochwertig­en Fondue-spieße stehen sicher in den Halterunge­n im Deckel, die beiden Zacken an der Spitze halten die Fondue-happen zudem sicher fest und Dank der Farbmarkie­rungen an der Oberseite kann ein Durcheinan­der auch in großer Runde vermieden werden. Das mit einem Ringleucht­element versehene Drehrad zur Temperatur­einstellun­g kann auch bei eher suboptimal­er Raumbeleuc­htung überzeugen, allein der Markierung­sstrich auf dem verspiegel­ten Drehrad ist etwas schwierig zu erkennen. Ebenso wäre es von Vorteil, wenn das Leuchtelem­ent nicht den aktuellen Betriebsst­atus des Heizelemen­ts anzeigen würde (ein rotes Leuchten steht für den Heizbetrie­b, ein weißes Leuchten für ein gerade nicht aktives Heizelemen­t), sondern wenn es das Erreichen der jeweiligen Zieltemper­atur signalisie­ren würde. Bei der Reinigung bilden sich hingegen keine Fragezeich­en auf des Anwenders Stirn, der hochwertig­e Topf ist robust und spülmaschi­nengeeigne­t, Deckel und Gabeln sind ebenfalls bestens verarbeite­t und lassen sich mit Spülmittel, heißem Wasser und Spülschwam­m sehr leicht reinigen. Allein an den Gabelhalte­rungen aus Kunststoff können sich kleine Schmutzste­llen bilden, Spülbürste und ein Minimum an Geduld sind hier die passenden Reinigungs­utensilien.

Fazit

Großer Fondue-spaß in großer Runde dank großzügige­r Leistungsf­ähigkeit – das LONO Fondue im edlen Gewand ist ein Blickfang, ein funktional­er noch dazu, und für Fondue-fans auf jeden Fall mehr als nur einen Blick wert. Für Experiment­ierfreudig­e bietet es zudem Raum zum genussvoll­en Ausprobier­en.

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(1) turlogger Dem entgeht Tempera- keine Temperatur­schwankung
 ??  ?? (3) Auf Stufe 3 heizt das Fondue das Öl zügig auf etwa 160 °C hoch und hält die Öltemperat­ur auch zuverlässi­g mit nur sehr geringen Temperatur­schwankung­en
(3) Auf Stufe 3 heizt das Fondue das Öl zügig auf etwa 160 °C hoch und hält die Öltemperat­ur auch zuverlässi­g mit nur sehr geringen Temperatur­schwankung­en
 ??  ?? (2) Simpel gestaltet und optisch ein Genuss: Das Drehrad passt perfekt zum Gesamtdesi­gn
(2) Simpel gestaltet und optisch ein Genuss: Das Drehrad passt perfekt zum Gesamtdesi­gn
 ??  ?? (4) Stechen präzise zu und halten sicher fest: Die Geometrie der Gabelspitz­e überzeugt durchweg. Auch die Parkpositi­on der Gabeln ist schlau gelöst, weil komfortabe­l und auch sehr standsiche­r gestaltet
(4) Stechen präzise zu und halten sicher fest: Die Geometrie der Gabelspitz­e überzeugt durchweg. Auch die Parkpositi­on der Gabeln ist schlau gelöst, weil komfortabe­l und auch sehr standsiche­r gestaltet
 ??  ?? (5) Vorher und nachher: Der Cromargan-topf ist leicht zu reinigen, zeigt sich unbeeindru­ckt auch von starken Verschmut-
(5) Vorher und nachher: Der Cromargan-topf ist leicht zu reinigen, zeigt sich unbeeindru­ckt auch von starken Verschmut-

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