Fondue trifft Hochleistung
Ein gemütlicher Abend in geselliger Runde ist immer eine feine Sache, noch besser wird der Abend aber natürlich, wenn ein paar Leckereien ins Spiel kommen, beispielsweise aus einem Fondue. Das LONO Fondue von WMF ist hier eine edle Wahl, bietet aber nicht
Es gibt zahlreiche Arten von Fondue, das ganz klassische französischer Herkunft, welches geschmolzenen Käse für das schmackhafte Erlebnis herstellt, das asiatische Fondue, bei dem eine heiße Brühe für Stimmung am Tisch sorgt, und natürlich das allerdings wenig klangvolle Fettfondue, bei dem heißes Öl zum Garen der kleinen Happen genutzt wird. Für die beiden letztgenannten FondueArten ist das LONO Fondue gedacht, es kann aber noch mehr.
Leistung satt
Der 1,5 Liter fassende Topf auf Cromargan-edelstahl, der übrigens für alle Kochfeldarten geeignet ist, wird von einem 1 400 Watt starken Heizelement befeuert – und befeuert ist hier durchaus das passende Wort. Für ein ja eher auf Gemütlichkeit ausgerichtetes Produkt geizt WMF wahrlich nicht mit Leistung, was unter anderem dafür sorgt, dass das LONO Fondue in Sachen Aufheizzeit eine neuen Referenzwert erzielt. Binnen 15 Minuten heizt sich das Öl (max. Füllmenge: 1,2 Liter) auf 180 Grad Celsius (°C) auf, schneller war noch kein Elektro-fondue im Labor. Lobenswert ist aber auch die Temperatureinhaltung bei 180 °C, die Temperatur schwankt nur um wenige Grad, das potente Heizelement wird vom feinfühligen Thermostat erfolgreich im Zaum gehalten. Für das Öl-fondue empfiehlt sich nach den Erfahrungen bei den Testreihen (siehe Bild 3) die Temperaturstufe 3 oder ganz leicht darüber, das stufenlose Drehrad erlaubt aber natürlich auch noch andere Temperaturen. Auf Stufe 1 pendelt sich die Temperatur nach 25 Minuten auf rund 110 °C ein, was die ideale Temperatur für das Brühfondue darstellt und auch für Käsefondue geeignet sein kann. Die beiden auch in der Bedienungsanleitung (Wmf-typisch ist diese wohlstrukturiert und bestens bebildert) Aufgabenbereiche erledigt das LONO Fondue also ohne Probleme, allerdings sind einschränkende und erläuternde Worte an dieser Stelle ein Muss. Wie allen auf dem Markt erhältlichen Elektro-fondues fehlt auch dem Lono-modell eine wie auch immer geartete konkrete Temperatureinstellung, was dem Anwender einerseits ein umfängliches Ausprobieren abverlangt (ein Braten-thermometer
ist sehr nützlich), andererseits bietet es aber auch die Möglichkeit, die Grenzen des Geräts auszuloten. Das mit einem klassischen analogen Thermostat ausgestattete Fondue beginnt seinen Betrieb schon unterhalb der Stufe 1, man kann dies hören, denn das Thermostat gibt ein dezentes Klick-geräusch von sich. Alles unterhalb der Stufe 1 ist natürlich eine Grauzone, da für die Anwendung nicht vorgesehen. Zudem ist diese Grauzone mal größer, mal kleiner, schon geringe Fertigungsschwankungen können in größeren Temperaturschwankungen enden. Beim vorliegenden Muster pendelte die Temperatur letztlich zwischen 62 und 71 °C, was dazu verleitete, doch einmal das Schokoladen-fondue auszuprobieren. Und siehe da: Es funktionierte sogar. 800 Gramm Vollmilch-kuvertüre konnten erfolgreich, gleichmäßig und mit nur wenig Rühraufwand geschmolzen werden, für den schoko-lastigen Abend ist die Temperatur aber auf Dauer zu hoch. Apropos hoch: Auf maximaler Temperaturstufe waren nach 25 Betriebsminuten bereits 200 °C zu messen, final pendelte die Temperatur dann um die 220-GradMarke. Das ist ein Wert, der für ein ÖlFondue eigentlich unnötig ist. Sonnenblumenöl weist einen Rauchpunkt von etwa 210 °C auf, gehärtetes Erdnussöl (Rauchpunkt bei etwa 230 °C) ist da schon eine bessere Wahl (wird auch in der Bedienungsanleitung empfohlen), ein hochtemperturgeeignetes Öl (z. B. Palmöl) ist somit absolute Pflicht, wenn man die höchste Temperaturstufe nutzen möchte. Am sinnvollsten ist es aber, auf die Maximalleistung zu verzichten, denn typische Fondue-happen gelingen in kalt gepresstem Rapsöl (Vorteil: geringer Eigengeschmack) schließlich ohne Probleme auf Stufe 4.
LEDS und Parkpositionen
Bei der Bedienung des LONO Fondues fällt sofort die ungemein praktische Parkposition der Gabeln auf. Die acht hochwertigen Fondue-spieße stehen sicher in den Halterungen im Deckel, die beiden Zacken an der Spitze halten die Fondue-happen zudem sicher fest und Dank der Farbmarkierungen an der Oberseite kann ein Durcheinander auch in großer Runde vermieden werden. Das mit einem Ringleuchtelement versehene Drehrad zur Temperatureinstellung kann auch bei eher suboptimaler Raumbeleuchtung überzeugen, allein der Markierungsstrich auf dem verspiegelten Drehrad ist etwas schwierig zu erkennen. Ebenso wäre es von Vorteil, wenn das Leuchtelement nicht den aktuellen Betriebsstatus des Heizelements anzeigen würde (ein rotes Leuchten steht für den Heizbetrieb, ein weißes Leuchten für ein gerade nicht aktives Heizelement), sondern wenn es das Erreichen der jeweiligen Zieltemperatur signalisieren würde. Bei der Reinigung bilden sich hingegen keine Fragezeichen auf des Anwenders Stirn, der hochwertige Topf ist robust und spülmaschinengeeignet, Deckel und Gabeln sind ebenfalls bestens verarbeitet und lassen sich mit Spülmittel, heißem Wasser und Spülschwamm sehr leicht reinigen. Allein an den Gabelhalterungen aus Kunststoff können sich kleine Schmutzstellen bilden, Spülbürste und ein Minimum an Geduld sind hier die passenden Reinigungsutensilien.
Fazit
Großer Fondue-spaß in großer Runde dank großzügiger Leistungsfähigkeit – das LONO Fondue im edlen Gewand ist ein Blickfang, ein funktionaler noch dazu, und für Fondue-fans auf jeden Fall mehr als nur einen Blick wert. Für Experimentierfreudige bietet es zudem Raum zum genussvollen Ausprobieren.