Entsafter
Wer macht den besten Saft: Slowjuicer oder doch Zentrifugalentsafter?
Slowjuicer zerkleinern das Obst oder Gemüse im Durchschnitt mit weniger als 100 Umdrehungen pro Minute. Dabei wird der Saft durch die Pressschnecke langsam durch einen Filter gedrückt, damit der Saft mit möglichst wenig Fruchtfleisch austreten kann. Die langsamere Bewegung hat den Vorteil, dass weniger Reibung und somit auch weniger Wärme produziert wird als bei einem Zentrifugalentsafter. Denn Wärme ist ja bekanntlich Gift für Vitamin. Und somit gilt der Saft aus einem Slowjuicer als noch ein wenig gesünder. Zudem sind Zentrifugalentsafter auf Obst und Gemüse mit hohem und einfach verfügbarem Wasseranteil beschränkt. Nachteilig ist natürlich dabei die doch vergleichsweise langsame Arbeitsweise im Gegensatz zum Zentrifugalentsafter. Problematisch wird es außerdem, wenn die Einfüllöffnung so klein ist, dass man nicht einem einen geviertelten Apfel hinein bekommt, wie es beispielsweise bei dem Unold 78255, Team Kalorik FE 1003 oder Philips HR 1949 der Fall ist. Bei diesen Testkandidaten hat man bereits mit einer etwas dickeren Karotte Schwierigkeiten beim Befüllen und teilweise verkanten sich auch die zurechtge- schnittenen Stücke in der Öffnung. Da bieten die Zentrifugalentsafter definitiv größeren Öffnungen für das Einfüllgut.
Mehr Saft?
Um die Entsaftereffizienz zu testen wurden Äpfel, Orangen und Karotten ausgepresst, um anschließend die gewonnene Saftmenge zu wiegen. Das größte Plus der Slowjuicer liegt wohl aber in der erzielten Entsaftungseffizienz der Geräte. Die Slowjuicer bieten von über 90 Prozent, wohingegen die Zentrifugalentsafter auf höchstens 80 Prozent, im Durchschnitt aber weiter drunter, bieten. Der Slowjuicer-testsieger Grundig Delisia SJ 8640 bringt es sogar auf eine relative Entsaftungseffizienz von etwas über 90 Prozent bei Äpfeln. Gut erkennen lassen sich die Unterschiede in der Saftausbeute auch bereits am Trester, der Feststoffüberreste, die nach dem Entsaften zurückbleiben. Denn der Trester der besten Testkandidaten ist beinah komplett trocken, wohingegen der Trester schlechterer Testkandidaten noch richtig feucht ist.
Homogene Saftausbeute
Die Qualität der Säfte wurde durch eine sensorische Bewertung der Saftergebnisse der Testkandidaten ausgiebig geprüft. Ziel der Entsaftung sollte ein gleichmäßiger Saft mit feiner Textur und möglichst wenig Fruchtfleischanteil sein. Allem in allem lieferten alle Testgeräte mindestens eine sehr solide Safttextur. Dabei überzeugten nicht nur die Testsieger der beiden Kategorien, sondern auch Kandidaten wie der Rommelsbacher ES 240, Princess Juice Extractor oder der Philips HR 1949. Der Härtetest erfolgte durch die Entsaftung der Karotten, bei dem vor allem die Slowjuicer ihre Schwierigkeiten hatten einen homogenen und fruchtfleischfreien Saft zu gewinnen. Beispielsweise beim Steba E 400 und beim Tristar SC-2302 bleib eine leichte Textur aufgrund der Fruchtfetzen zurück.
Reinigung?
Sowohl der die Pressschnecke oder Raspel, der Filter, die Trommel, der Tresterbehälter als auch der Saftablauf benötigen nach jeder Entsaftung eine Reinigung. Es ist bei allen Geräten zu empfehlen, diese direkt nach der Benutzung zu reinigen. Bei allen Testkandidaten ist eine eigene Reinigungsbürste beigefügt, für die Filter kann man aber auch eine herkömmliche Spülbürste nutzen. Es ist positiv hervorzuheben, dass sich alle Testkandidaten sehr einfach in ihre Einzelteile zerlegen lassen und somit
noch besser zu reinigen sind. Bei einigen Geräten sind bestimmte Teile sogar spülmaschinentauglich. Ansonsten ließen sich alle Geräte soweit einfach und gut reinigen. Einzig ein kleine Schmutzecke taucht bei den Slowjuicern beim Tresterablass immer wieder auf. Aber durch präzises Spülen lässt sich auch das leicht beheben. Vor jeder Benutzung müssen die Geräte dann natürlich auch wieder zusammengesetzt werden, was sich bei manchen Testkandidaten als schwieriger. Vor allem bei den Slowjuicern müssen die Filtereinheit und Pressschnecke genau zusammengesteckt werden, sonst lassen sich diese nicht schließen. Einzig die Geräte mit günstigerem Kunststoff oder gar weißem Gehäuse neigen zu Verfärbungen, denn vor allem Karotin ist ein hartnäckiger Naturfarbstoff. Auffällig beim Test war hierbei, dass sich alle Pressschnecken nach der Entsaftung der Karotten etwas verfärbten.
Geschwindigkeit?
Bei den flinken Kandidaten liefern vor allem die hochpreisigen Vertreter die perfekte Saftergebnisse. Wer jedoch damit leben kann, dass bei manch einem Obst oder Gemüse die Safttextur nicht ganz so glatt ist, sollte auch im mittleren oder niedrigen Preissegment fündig werden. Denn hier lieferten alle Kandidaten sehr solide Ergebnisse. Bei den Slowjuicern sind Testsieger und Zweitplatzierte bereits aus der mittleren Preisklasse und zeigen, dass man nicht Unmengen Geld ausgeben muss. Bei der Saftqualität gibt es keine Ausreiser nach unten, sodass es eher auf die Feinheiten, wie die Handhabung und Verarbeitung ankommt. Somit muss jeder selbst entscheiden, wie schnell er sich morgens seinen Saft zubereiten möchte und wie viel Geld es am Ende kosten darf.