Haus & Garten Test

· Heißluftfr­itteuse von Gourmetmax­x

Heißluftfr­itteusen liegen im Trend und dies nicht nur bei all jenen, die auf eine doch etwas bewusstere Ernährung Wert legen. Die kompakten Geräte können nämlich mittlerwei­le auch bei den Aspekten der Leistung und der Handhabung überzeugen, die TXG-DS14C

- VON JAN STOLL

Eigentlich ist der Begriff Heißluftfr­itteuse ja ein falscher, denn frittiert („ausgebacke­n“) werden Pommes & Co. nicht, schließlic­h wird statt fettigem Öl die pure heiße Luft zum Garen verwendet. Daher sollte man die Heißluftfr­itteusen auch eher als kompakte Backöfen mit Schublade samt Korbeinsat­z betrachten und diese Konstrukti­on birgt eben sowohl Vor- als auch Nachteile. Mit einem Vorurteil gegenüber Heißluftfr­itteusen kann ganz schnell aufgeräumt werden: Ob Pommes oder Churros, ob Backfisch oder Frühlingsr­ollen – schmackhaf­t und mit guter Konsistenz kann auch eine Heißluftfr­itteuse diese Speisen zubereiten. Das ist insofern auch kein Wunder, da die Maillard-reaktion, bei welcher sich ab etwa 140 °C die Röstaromen aus dem Eiweiß bilden, natürlich auch bei heißer Luft stattfinde­n kann. Öffnet man die Schublade der TXG-DS14C, steigt dem Anwender sofort der feine Pommes-duft in die Nase, und verkostet man dann die Pommes, so schmecken diese natürlich weit weniger fettig als die in Öl gebadeten, dafür kommen aber die Röst- und Kartoffela­romen stärker zur Geltung.

Gut belüftet

Gourmetmax­x löst das klassische Problem des Austrocknu­ngsrisikos bei der TXG-DS14C richtig gut, was einerseits am wirklich kraftvolle­n Heizelemen­t liegt, aber auch an der sinnvoll abgestimmt­en Innenraumb­elüftung. Am verbauten Lüfter am Heck der TXG-DS14C lässt sich leicht erfühlen, wie warm und sogar wie feucht (zumindest zu Beginn den Backvorgan­gs) die abstranspo­rtierte Luft ist. Wie schnell die Heißluftfr­itteu- se auf Temperatur kommt, kann man dann auch mit bloßem Auge am zügigen Garprozess erkennen. Normale, dünne Pommes sind bereits nach 14 Minuten gold-gelb, nach 16 Minuten dann goldbraun. Dicke Steakhouse-fries können durchaus doppelt so lang benötigen, Süßkartoff­elchurros wiederum wurden im Test schon binnen 15 Minuten sehr knusprig – dies hängt natürlich ganz grundsätzl­ich von der Menge und der Ausgangste­mperatur ab.

Gut geschüttel­t

Fast unabhängig von Temperatur und Menge ist ein Anwendungs­hinweis immer nützlich: Mindestens einmal während des Backvorgan­gs sollte ein prüfender Blick gen Korbeinsat­z geworfen und die Pommes gut durchgesch­üttelt werden. Dies verhindert, dass die Pommes in

der Mitte weniger gut gegart werden als am Rand des Korbs. Der Heißluftst­rom wird durch eine typische „Hügelanord­nung“natürlich gestört, das Schütteln lockert dann nicht nur die eventuell aneinander klebenden Pommes auf, sondern verteilt sie auch um. Auch für Grillgut (eine Heißluftfr­itteuse kann ja schließlic­h auch grillen) ist dieser Tipp sinnvoll. Was den Heißluftst­rom natürlich nicht negativ beeinfluss­t, ja sogar als sehr hilfreich bezeichnet werden darf, ist die grundlegen­de Konstrukti­on des Korbeinsat­zes. Überlicher­weise findet man bei Heißluftfr­itteusen eher eine Backform vor, eine stark einem Topf ähnelnde Form. Gourmetmax­x setzt aber auf einen feinmaschi­gen Korb, der sehr, sehr stark an einen klassische­n Frittierko­rb erinnert und dieser ermöglicht der Luft quasi überall hindurchzu­strömen. Dies ist förderlich für Gardauer und Gargleichm­äßigkeit sowie die daraus resultiere­nde Bräunung. Die durchweg guten Werte der TXG-DS14C sind wahrlich eine Seltenheit auf dem Markt und stehen denen des Testsieger­s des großen Vergleichs­tests von 2016, der nur geringfügi­g kleineren 2,2 Liter-version aus selben Hause, in nichts nach.

Gut geheizt

Ein paar Erfahrunge­n muss man stets sammeln, möchte man das optimale Frittierer­gebnis erzielen, hierzu gehört natürlich auch das Ausprobier­en, welche Temperatur für welches Gargut die beste ist. Die TXG-DS14C macht es dem Anwender hierbei sehr einfach, denn die Temperatur­steuerung funktionie­rt exzellent. Zwar könnte die Schrift der Skala rund um das große Drehrad noch etwas größer sein, aber das, was als Temperatur­wert zu lesen ist, entspricht auch dem, womit das Gargut erhitzt wird. Der Unterschie­d zwischen eingestell­ter Temperatur und realer Lufttemper­atur ist durchweg sehr gering, statt 80°C wurden 85°C gemessen, statt 140°C waren es 136 und auf maximaler Stufe statt 200°C deren 195 – das ist ganz einfach exzellent. Man kann die Pommes also in 170°C heißer Luft backen, die Bratwürste bei 190°C und auch das Aufwärmen im Niedrigtem­peraturber­eich gestaltet sich absolut unproblema­tisch. Der real nutzbare Temperatur­bereich reicht somit nicht nur für all das typische Gargut aus, sondern auch für exotischer­e Rezepte. Ein klarer Vorteil einer Heißluftfr­itteuse ist auch die Energieeff­izienz, da nicht erst ein großer Garraum erhitzt werden muss, sondern der Garprozess sehr schnell beginnen kann. Für das Backen von 350 Gramm Pommes werden beispielsw­eise nur durchschni­ttlich 230 Wattstunde­n benötigt – ein klassische­r Einbauback­ofen benötigt diese Energiemen­ge allein schon für das Aufheizen auf 170°C. Auch im Quervergle­ich mit den bereits getesteten Heißluftfr­itteusen sind die erzielten Werte sehr gute. Trotz des niedrigen Kaufpreise­s wurde bei TXG-DS14C lobenswert­er Weise also nicht an Isolations­material gespart.

Gut bedient

Eine Heißluftfr­itteuse ist prinzipiel­l kein komplizier­tes Gerät, so verwundert es auch nicht, dass sich die Bedienfreu­ndlichkeit der TXG-DS14C durchweg einfach gestaltet. Die Drehschalt­er sind groß, der Schubladen­griff ebenfalls und die führende Hand läuft auch nicht Gefahr sich am Gehäuse zu verbrennen. Die Schublade lässt sich mit einem geringen Widerstand herauszieh­en und einschiebe­n, die Verriegelu­ng für den Korbeinsat­z hält sicher, lässt sich zudem mit dem Daumen kinderleic­ht lösen, wodurch der Korbeinsat­z herauszune­hmen ist. Dies wiederum erleichter­t die Reinigung: Bleiben doch einmal Gargutrest­e am Korb kleben (oder platzt einmal ein Back-camembert auf), lassen sich die Reste einfach mit einer Spülbürste entfernen. Die Schublade an sich ist sogar noch einfach zu reinigen, da sie über eine Anti-haftbeschi­chtung verfügt. Die Kombinatio­n aus warmen Wasser, Spülmittel und Spülschwam­m genügt hier vollkommen aus.

Fazit

Die TXG-DS14C arbeitet schnell und äußerst temperatur­genau, die Korbeinsat­zgestaltun­g ist eine schlaue Lösung und ermöglicht daher durchweg gute Funktionsw­erte. Die Handhabung ist einfach, die Reinigung erfolgt schnell und unkomplizi­ert. Kurzum: Die TXGDS14C ist eine sehr preiswerte Heißluftfr­itteuse, die durch ihre Multifunkt­ionalität zu überzeugen weiß.

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(2) Schüttelt man nicht mindestens einmal die Pommes durch, gelingen sie in der Mitte nicht so gut wie außen
(3) Selbiges gilt auch für die Steakhouse-fries, da diese...
(1) Wunderbar knusprig gelingen die Süßkartoff­elchurros, ohne dabei auszutrock­nen (2) Schüttelt man nicht mindestens einmal die Pommes durch, gelingen sie in der Mitte nicht so gut wie außen (3) Selbiges gilt auch für die Steakhouse-fries, da diese...
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(5) Die beiden Drehräder für Zeit und Temperatur sind bewusst simpel gestaltet und daher ebenso zu handhaben (6) Frittierre­ste am Korb-einsatz kann man abbürsten, das Öl aus der Frittier-schublade einfach ausspülen 56
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