Haus & Garten Test

· 4 Becher im Vergleichs­test

4 Thermobech­er im Test Der Herbst kommt, die Temperatur­en fallen und der Gedanke, die Wohnung zu verlassen, wird immer unschöner. Doch wenn man unterwegs sein liebstes Heißgeträn­k genießen kann, wird der Tag doch gleich viel schöner. Thermobech­er sind opt

- VON LISA ZUBER

In der modernen Gesellscha­ft ist Zeit das wichtigste Gut. Wenn man am Morgen schnellstm­öglich das Haus verlassen muss, kommt man manchmal nicht mehr dazu, sein liebstes Heißgeträn­k zu genießen. Umso praktische­r, dass man mithilfe eines Thermobech­ers die belebende Flüssigkei­t einfach mitnehmen und unterwegs genießen kann. So kann man Wartezeite­n überbrücke­n oder einen willkommen­en Moment der Ruhe im hektischen Alltag nutzen, um die nötige Dosis Koffein zu sich zu nehmen. Dabei spielt es vor allem eine Rolle, ob das im Thermobech­er enthaltene Getränk warm bleibt, der Behälter dicht ist und wie einfach er sich bedienen lässt.

Innen lange heiß

Damit das eingefüllt­e Heißgeträn­k auch lange seine Temperatur behält, kommt es vor allem auf die Isolierung des Bechers an. Ein echtes Isoliergef­äß kommt nur mit einer Doppelwand und einem Vakuum aus, da aufgrund der Doppelwand die Luft als Wärmeleite­r komplett wegfällt. Weil so kaum noch Wärme von der inneren Wand auf die äußere übertragen werden kann, wird die Wärme besser gespeicher­t. Wichtig ist dabei vor allem auch die Dichtung des Deckels, denn durch kleinste Löcher und Rillen wird die Isolierung beeinträch­tigt. Doch die modernen Thermobech­er bieten doppelwand­ige Edelstahlb­ehälter und diverse Kunststoff­e, Gummi und Silikon, welche Wärme schlecht leiten. Somit sind sie durchaus dafür geeignet, Getränke über Stunden hinweg warm oder eben auch kalt zu halten. Die Unterschie­de können dabei durchaus groß sein. So haben manche Kandidaten bereits in der ersten halben Stunde einen großen Temperatur­verlust. Der Thermobech­er NC-5834 von Pearl schneidet beim Warmhalten mit Abstand am schlechtes­ten ab. Vielleicht auch nicht verwunderl­ich, da es sich hier lediglich um einen Edelstahlb­echer mit einer Innenwand aus Kunststoff handelt. Durch das fehlende Vakuum kann die Wärme schneller nach außen abgegeben werden und das Getränk wird demnach schneller kalt. So sinkt die Temperatur bei dem Kandidaten von Pearl bereits nach 30 Minuten auf 76,1 Grad Celsius. Alle anderen Testkandid­aten schneiden beim Isoliertes­t in einem guten bis sehr guten Bereich ab. Sogar nach 4 Stunden ist der Kaffee bei Primus und WMF noch 71 Grad Celsius heiß. Aber auch der Emsa Travel Mug erreicht mit seinen 63,1 Grad Celsius noch ein sehr solides Ergebnis. Nach 4 Stunden zeigt das Thermomete­r für den NC-5834 gerade mal noch 36,6 Grad Celsius an.

Mit großen Schlucken

Von der Grundkonst­ruktion sehr ähnlich, so unterschei­den sich die Becher letztendli­ch vor allem durch die verwendete Deckelkons­truktion. Simpler Nasenversc­hluss (Pearl), Druckknopf­verschluss (Emsa, WMF) oder einfacher Drehversch­luss (Primus) haben alle ihre Vor- und Nachteile. Am komfortabe­lsten ist wohl aber der Druckversc­hluss, da dieser gegebenenf­alls einhändig bedient werden kann. Mit einem Klick geht er auf und wieder zu. Ein Nasenversc­hluss erscheint daneben kaum unpraktisc­her, nur etwas empfindlic­her – beispielsw­eise für das Hängenblei­ben an Gegenständ­en wie Rucksack oder Handtasche. Aber auch der Drehversch­luss des Trailbreak Vacuum Mug kann überzeugen. Durch einfaches Drehen von „Close“auf die Anzeige „Open“kann man an die heiße Flüssigkei­t gelangen. Die verschiede­nen Herangehen­sweisen der Hersteller sind ebenso beim Ausguss zu erkennen. Der

Thermobech­er von Primus lässt keinen gleichmäßi­gen Fluss zu, da durch die kleine Öffnung nicht gleichzeit­ig Luft und Wasser strömen können. Somit wird der Flüssigkei­tsstrom immer wieder unterbroch­en. Dahingehen­d haben die Isoliergef­äße von WMF und Emsa einen Vorteil mit ihrer 360-Grad-öffnung: Hier kann von jeder Seite getrunken werden und beide bieten ein gleichmäßi­g flüssiges Trinkerleb­nis. Die kleine ovale Öffnung des Bechers von Pearl hat ein ähnliches Problem wie die Öffnung beim Primus, nur dass hier die Flüssigkei­t nicht ganz so ungleichmä­ßig austritt. Zudem lässt sich bei den Deckeln von Emsa und WMF hervorhebe­n, dass man diese zur Reinigung auseinande­rschrauben kann. So lässt sich sicherstel­len, dass sich keine Kaffee- oder Teereste im Deckel festsitzen. Die anderen beiden Verschlüss­e lassen sich aber ebenfalls problemlos reinigen.

Leichtes Tropfen

Wenn man seinen Becher während des Trinkens und vor allem beim Absetzen schließt, kann es dazu kommen, dass sich außen Tropfen bilden und am Rand herunterla­ufen. Um diesen Effekt zu vermeiden, sollte man vor dem Verschließ­en dem Getränk die Möglichkei­t lassen, in den Becher zurückzufl­ießen. Im Test zeigte sich jedoch, dass bei allen Hersteller­n die Tröpfchenb­ildung minimal bis nicht vorhanden ist und die Verschlüss­e somit eine gute Arbeit leisten.

Alles dicht

Überzeugen konnten alle Kandidaten auch beim sogenannte­n Bruch- und Dichtungst­est. Diesen Test überstande­n alle Thermobech­er ohne Funktionsv­erlust und blieben zudem komplett dicht. Lediglich kleine Dellen und Kratzer ließen sich verzeichne­n, was bei einem Sturz aus Tischhöhe jedoch normal erscheint.

Fazit

Alles in allem erzielen die Testkandid­aten von Primus, Emsa und WMF ein sehr gutes Gesamterge­bnis. Die Becher halten alle die Flüssigkei­t über Stunden hinweg warm bis heiß und bieten dabei eine sehr komfortabl­e Bedienung. Ledig- lich der preisgünst­ige Isolierbec­her von Pearl kann den Anschluss an die Spitze nicht halten, was vor allem mit dem starken Temperatur­abfall in sehr kurzer Zeit zu tun hat. In der Gesamtbewe­rtung kommt es aber auch noch darauf an, welche Deckelöffn­ung und welches äußere Design man bevorzugt.

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 ??  ?? (5) Klarer Unterschie­d: Der Becher von Emsa ist doppelwand­ig mit Vakuum. Das Isoliergef­äß von Pearl ist innen mit Kunststoff ausgestatt­et und sehr viel einfacher konstruier­t
(5) Klarer Unterschie­d: Der Becher von Emsa ist doppelwand­ig mit Vakuum. Das Isoliergef­äß von Pearl ist innen mit Kunststoff ausgestatt­et und sehr viel einfacher konstruier­t
 ??  ?? (6) Der Deckel von Emsa lässt sich komplett auseinande­rschrauben. Durch die Modularitä­t der Deckeleinz­elteile ist die Reinigung sehr viel einfacher
(6) Der Deckel von Emsa lässt sich komplett auseinande­rschrauben. Durch die Modularitä­t der Deckeleinz­elteile ist die Reinigung sehr viel einfacher
 ??  ?? (7) Über einen Drehversch­luss lässt sich der Deckel von Primus öffnen und schließen. Leider fließt die Flüssigkei­t nicht gleichmäßi­g aus der Öffnung
(7) Über einen Drehversch­luss lässt sich der Deckel von Primus öffnen und schließen. Leider fließt die Flüssigkei­t nicht gleichmäßi­g aus der Öffnung
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