· 4 Becher im Vergleichstest
4 Thermobecher im Test Der Herbst kommt, die Temperaturen fallen und der Gedanke, die Wohnung zu verlassen, wird immer unschöner. Doch wenn man unterwegs sein liebstes Heißgetränk genießen kann, wird der Tag doch gleich viel schöner. Thermobecher sind opt
In der modernen Gesellschaft ist Zeit das wichtigste Gut. Wenn man am Morgen schnellstmöglich das Haus verlassen muss, kommt man manchmal nicht mehr dazu, sein liebstes Heißgetränk zu genießen. Umso praktischer, dass man mithilfe eines Thermobechers die belebende Flüssigkeit einfach mitnehmen und unterwegs genießen kann. So kann man Wartezeiten überbrücken oder einen willkommenen Moment der Ruhe im hektischen Alltag nutzen, um die nötige Dosis Koffein zu sich zu nehmen. Dabei spielt es vor allem eine Rolle, ob das im Thermobecher enthaltene Getränk warm bleibt, der Behälter dicht ist und wie einfach er sich bedienen lässt.
Innen lange heiß
Damit das eingefüllte Heißgetränk auch lange seine Temperatur behält, kommt es vor allem auf die Isolierung des Bechers an. Ein echtes Isoliergefäß kommt nur mit einer Doppelwand und einem Vakuum aus, da aufgrund der Doppelwand die Luft als Wärmeleiter komplett wegfällt. Weil so kaum noch Wärme von der inneren Wand auf die äußere übertragen werden kann, wird die Wärme besser gespeichert. Wichtig ist dabei vor allem auch die Dichtung des Deckels, denn durch kleinste Löcher und Rillen wird die Isolierung beeinträchtigt. Doch die modernen Thermobecher bieten doppelwandige Edelstahlbehälter und diverse Kunststoffe, Gummi und Silikon, welche Wärme schlecht leiten. Somit sind sie durchaus dafür geeignet, Getränke über Stunden hinweg warm oder eben auch kalt zu halten. Die Unterschiede können dabei durchaus groß sein. So haben manche Kandidaten bereits in der ersten halben Stunde einen großen Temperaturverlust. Der Thermobecher NC-5834 von Pearl schneidet beim Warmhalten mit Abstand am schlechtesten ab. Vielleicht auch nicht verwunderlich, da es sich hier lediglich um einen Edelstahlbecher mit einer Innenwand aus Kunststoff handelt. Durch das fehlende Vakuum kann die Wärme schneller nach außen abgegeben werden und das Getränk wird demnach schneller kalt. So sinkt die Temperatur bei dem Kandidaten von Pearl bereits nach 30 Minuten auf 76,1 Grad Celsius. Alle anderen Testkandidaten schneiden beim Isoliertest in einem guten bis sehr guten Bereich ab. Sogar nach 4 Stunden ist der Kaffee bei Primus und WMF noch 71 Grad Celsius heiß. Aber auch der Emsa Travel Mug erreicht mit seinen 63,1 Grad Celsius noch ein sehr solides Ergebnis. Nach 4 Stunden zeigt das Thermometer für den NC-5834 gerade mal noch 36,6 Grad Celsius an.
Mit großen Schlucken
Von der Grundkonstruktion sehr ähnlich, so unterscheiden sich die Becher letztendlich vor allem durch die verwendete Deckelkonstruktion. Simpler Nasenverschluss (Pearl), Druckknopfverschluss (Emsa, WMF) oder einfacher Drehverschluss (Primus) haben alle ihre Vor- und Nachteile. Am komfortabelsten ist wohl aber der Druckverschluss, da dieser gegebenenfalls einhändig bedient werden kann. Mit einem Klick geht er auf und wieder zu. Ein Nasenverschluss erscheint daneben kaum unpraktischer, nur etwas empfindlicher – beispielsweise für das Hängenbleiben an Gegenständen wie Rucksack oder Handtasche. Aber auch der Drehverschluss des Trailbreak Vacuum Mug kann überzeugen. Durch einfaches Drehen von „Close“auf die Anzeige „Open“kann man an die heiße Flüssigkeit gelangen. Die verschiedenen Herangehensweisen der Hersteller sind ebenso beim Ausguss zu erkennen. Der
Thermobecher von Primus lässt keinen gleichmäßigen Fluss zu, da durch die kleine Öffnung nicht gleichzeitig Luft und Wasser strömen können. Somit wird der Flüssigkeitsstrom immer wieder unterbrochen. Dahingehend haben die Isoliergefäße von WMF und Emsa einen Vorteil mit ihrer 360-Grad-öffnung: Hier kann von jeder Seite getrunken werden und beide bieten ein gleichmäßig flüssiges Trinkerlebnis. Die kleine ovale Öffnung des Bechers von Pearl hat ein ähnliches Problem wie die Öffnung beim Primus, nur dass hier die Flüssigkeit nicht ganz so ungleichmäßig austritt. Zudem lässt sich bei den Deckeln von Emsa und WMF hervorheben, dass man diese zur Reinigung auseinanderschrauben kann. So lässt sich sicherstellen, dass sich keine Kaffee- oder Teereste im Deckel festsitzen. Die anderen beiden Verschlüsse lassen sich aber ebenfalls problemlos reinigen.
Leichtes Tropfen
Wenn man seinen Becher während des Trinkens und vor allem beim Absetzen schließt, kann es dazu kommen, dass sich außen Tropfen bilden und am Rand herunterlaufen. Um diesen Effekt zu vermeiden, sollte man vor dem Verschließen dem Getränk die Möglichkeit lassen, in den Becher zurückzufließen. Im Test zeigte sich jedoch, dass bei allen Herstellern die Tröpfchenbildung minimal bis nicht vorhanden ist und die Verschlüsse somit eine gute Arbeit leisten.
Alles dicht
Überzeugen konnten alle Kandidaten auch beim sogenannten Bruch- und Dichtungstest. Diesen Test überstanden alle Thermobecher ohne Funktionsverlust und blieben zudem komplett dicht. Lediglich kleine Dellen und Kratzer ließen sich verzeichnen, was bei einem Sturz aus Tischhöhe jedoch normal erscheint.
Fazit
Alles in allem erzielen die Testkandidaten von Primus, Emsa und WMF ein sehr gutes Gesamtergebnis. Die Becher halten alle die Flüssigkeit über Stunden hinweg warm bis heiß und bieten dabei eine sehr komfortable Bedienung. Ledig- lich der preisgünstige Isolierbecher von Pearl kann den Anschluss an die Spitze nicht halten, was vor allem mit dem starken Temperaturabfall in sehr kurzer Zeit zu tun hat. In der Gesamtbewertung kommt es aber auch noch darauf an, welche Deckelöffnung und welches äußere Design man bevorzugt.