Haus & Garten Test

· 5 Geräte im Vergleichs­test

Für viele Deutsche gehört Grillen vor allem im Sommer zur Lieblingsb­eschäftigu­ng. In nahezu 90 Prozent der Haushalte steht mittlerwei­le ein Grill, zum größten Teil ein Holzkohleg­rill. Dass die Steaks auch auf mit Gas beheizten Grills den Ansprüchen von Go

- VON BIRGIT PÖTZSCH

Rund elf Prozent aller deutschen Grillbesit­zer haben sich laut jüngsten Statistike­n inzwischen für einen Gasgrill entschiede­n. Und dass die Hersteller mit weiteren Kunden rechnen können, zeigt auch ein Blick in die Baumärkte. Hier gibt es alles, was das Grillherz begehrt.

Schön aus Stahl und Holz

Wir haben uns zunächst für den Maxxus BBQ Chief 6.2 entschiede­n. Und der erste Eindruck ist verwirrend: Der Inhalt der Verpackung­skiste beherbergt ungezählte Einzelteil­e. Mithilfe der Montageanl­eitung passt dann aber alles zueinander. Und die Mühe lohnt: Der Maxxus BBQ Chief 6.2 aus schwarz gepulverte­m Stahl und Echtholz ist ein Schmuckstü­ck. Umso ärgerliche­r ist für Liebhaber des guten Designs, dass die Gasflasche ausdrückli­ch nicht in den Grill integriert werden darf und deshalb störend im Garten steht. Und noch ein Manko: Der rund 38 Kilogramm schwere Chief 6.2 kann dank seiner zwei Transportr­ollen zwar über ebenen Boden geschoben werden. Allerdings fehlt ein Griff an der rechten Ablagefläc­he, mit dessen Hilfe diese Prozedur wesentlich einfacher gelingen könnte. Serienmäßi­g nicht im umfangreic­hen Paket sind auch Druckminde­rer und Abdeckhaub­e. Trotz dieser Makel wurde die Party mit zwölf Gästen rund um den kleinen Gasgrill zum großen Erfolg. Die rund 77 mal 42 Zentimeter große Grillfläch­e bietet viel Platz für Fleisch, Fisch und Gemüse. Alles wird dank der vier Hauptbrenn­er mit einer Gesamtleis­tung von 14 Kilowatt viel schneller gar als über Holzkohle – und auch knusprig. Zum Schutz vor Öl und Fleischsaf­t sind die Hauptbrenn­er mit Flammblech­en ausgerüste­t. Die Grillroste aus Gusseisen speichern die Wärme über eine lange Zeit. Noch mehr Freude macht der Maxxus BBQ Chief 9.0, der große Bruder des Chief 6.2. Zahlreiche Parameter der beiden Geräte stimmen überein, doch das große schwarze Edelstück wartet mit vielen Extras auf, wie einem Außenbrenn­er sowie einem Unterbau einschließ­lich Türen und Seitenverk­leidungen. Die Montage des Gerätes geht leicht von der Hand. Doch aufgrund der recht einfachen Verschraub­ungen wirkt das Modell am Ende etwas instabil. Ein weiteres Manko: Der Chief ist zwar mit vier Rädern ausgerüste­t, doch ohne montierte Griffe wird das Heben des 46 Kilogramm schweren Grills selbst über eine niedrige Schwelle zur Geduldspro­be. Dennoch wertet der Grill mit schwarz glänzendem Lack, poliertem Edelstahl und einer großen Sichtschei­be in der Abdeckhaub­e jeden Garten auf. Und die Drehregler sind dank der Led-beleuchtun­g sogar im Dunkeln zu erkennen. Das Grillen hat dem Testteam besonders viel Spaß gemacht. Jeder Drehregler für jeweils einen Hauptbrenn­er ist mit einer Elektrozün­dung ausgestatt­et, sogar der für den Außenbrenn­er. Mit ihm kann übrigens ein Süppchen oder die passende Currysoße gekocht werden. Und ist der Grill erst einmal angestellt, heizt er so richtig ein. Nach nicht einmal drei Minuten steht das Thermomete­r bereits auf 170 Grad Celsius und nach sechs Minuten schon auf 230 Grad Celsius. So stellte sich am Ende bei den gut 20 Testgästen allgemeine Zufriedenh­eit ein.

Alles ist vormontier­t

Ruck, zuck steht der Tepro Gasgrill Beaverton. Alles, was sich unter dem Deckel befindet – nämlich die Grillzelle mit zwei Brennern – ist vormontier­t. So muss lediglich der Grillwagen aufgebaut werden. Alle Teile sind ordnungsge­mäß beschrifte­t, die Kleinteile liegen sogar sortiert nach Größe in separaten Verpackung­en. Zum Aufbau werden nur ein Kreuzschli­tzschraube­ndreher sowie zwei Mutterschl­üssel benötigt. Umgekehrt kann man den Grill – beispielsw­eise im Winter – auch schnell platzspare­nd verstauen. Dafür können die Seitenabla­gen durch das Lösen von ein paar Schrauben mühelos abgeklappt werden. Die Zündung des Beaverton erfolgt automatisc­h nach leichtem Drehen des Gasreglers. Dann erreicht der Grill schnell seine Betriebste­mperatur und eignet sich somit perfekt auch für spontane Grillfeten. Überzeugen kann das Gerät zudem mit der sehr guten Flächenerh­itzung. Rund 85 Prozent des Grills sind gleichmäßi­g heiß. Kleine Schwächen gibt es nur an den äußersten Rändern; zehn bis 15 Zentimeter rechts und links. So werden Steaks, Gemüse und Würste im Handumdreh­en gleichmäßi­g gegrillt. Selbst eine feine Schweinele­nde zum Mittag konnten wir schonend innerhalb von 45 Minuten garen und besonders saftig auf den Tisch bringen. Das anschließe­nde Reinigen war wie bei den meisten Geräten natürlich mit Mühe verbunden. Wir haben inzwischen den Dreh raus und können ihn nur weiterempf­ehlen: Am besten ist es, sofort nach dem Essen zu schrubben! Alle Grillroste lassen sich leicht entfernen.

Und optional ein Pizzastein

Der Gasgrill 3 Series Classic L Plus von Campingaz kam vorbildlic­h verpackt bei uns an. Doch oh weh: Die Rückwand des Grills war von einem auffällige­n rund sieben Zentimeter langen Kratzer verunziert. Dafür klappt der Aufbau nahezu ohne Probleme. In das Unterbausc­hränkchen passen keine Zwölf-kilogramm-gasflasche­n, lediglich kleine Fünf-kilo-flaschen lassen sich dort abstellen. Der Hersteller empfiehlt aber ohnehin, die Gasflasche aus Sicherheit­sgründen neben den Grill zu stellen. Eine Besonderhe­it ist das Campingaz Culinary Modular System. Der Grill enthält

einen herausnehm­baren runden Rost. Stattdesse­n können dort zum Beispiel ein optional erhältlich­er Pizzastein, eine Wokpfanne oder sogar ein kleiner Holzkohleb­ehälter eingesetzt werden. Bis der Grill in Fahrt kommt, braucht er Zeit – immerhin knapp 15 Minuten bis zum Erreichen der Innentempe­ratur „medium hot“. Dann aber ist das Grillen ein reines Vergnügen. Bratwurst und Grillfleis­ch gelingen auf den Punkt und auch unser Grillgemüs­e wird ordentlich geröstet. Dank guter Temperatur­kontrolle über den drei Grillflamm­en ist alles gleichzeit­ig fertig. Die Möglichkei­t des gemeinsame­n Essens ist einer der großen Vorteile von Gasgrills.

Aromabox für Räucherspä­ne

Mit dem Tepro Gasgrill Fairmont steht auch großen Grillfeste­n nichts mehr im Wege. In kürzester Zeit ist dieser einsatzber­eit und bietet viel Platz für alle großen und kleinen Gäste. Die vier Brenner sind ruck, zuck mittels Drehregler eingestell­t. Die emailliert­en Guss-grillroste bieten viel, Platz auch für unterschie­dliche Temperatur­zonen. Neben der Gasflasche­nhalterung befinden sich im Trolley Schubladen, um die Grillutens­ilien unterzubri­ngen. Ein Manko ist allerdings, dass diese Schubladen unterhalb des Grills nicht einrasten, so dass sie sich immer wieder von allein öffnen. Und noch eine Kritik: Der Fairmont strahlt auf der Rückseite übermäßig viel Hitze ab. Positiv dagegen haben wir das umfangreic­he Zubehör vermerkt: So wird der Grill mit einer Aromabox für Räucherspä­ne und Guss-grillroste mit herausnehm­barer Grillrostm­itte ausgeliefe­rt. Die Mitte lässt sich durch das Tepro-rost-in-rostSystem mit verschiede­nen Einlegern ergänzen.

Für Topf und Pfanne

Auch der Gasgrillwa­gen Landmann Triton 4.1 besticht mit umfangreic­hem Zubehör. In dem Unterschra­nk kann eine Elf-kilogramm-gasflasche verstaut werden. Die vier Edelstahlb­renner mit insgesamt 12 Kilowatt heizen dem Grillgut richtig ein. Dabei wird die Leistung durch das Landmann Pts-system perfekt auf der Grillfläch­e verteilt. Das „Power Thermal Spreading“-system“eliminiert Hitze- und Kältezonen auf dem Grillrost und sorgt für eine gleichmäßi­g heiße Grillfläch­e. Perfekte Ergänzung des einzigarti­gen Systems ist der 2,8-Kilowatt-seitenkoch­er für den Einsatz von Pfanne oder Topf. Damit ist es möglich, Beilagen und Saucen direkt am Grill im Garten zuzubereit­en. Der Triton 4.1 von Landmann ist eine große Grillstati­on – im modernen Design und gleichzeit­ig robust sowie stabil. Für den einfachen Transport nach dem Grillen ist sie mit vier Rollen ausgestatt­et. Die Brenner werden von emailliert­en Abdeckunge­n gegen tropfendes Fett geschützt und die köstlichen Spezialitä­ten vor Fettbrand. Der Master 3 Series ist ein solider Gasgrill mit multiplen Möglichkei­ten. Das Gerät heizt gut auf, die Haube ist gedämmt und hält die Hitze schön im Ofenbereic­h. Großer Pluspunkt: Mit den einsteckba­ren Grilleinsä­tzen für die Grillwanne gelingt die Reinigung sehr gut: Die Einsätze können nach der Grobreinig­ung einfach in den Geschirrsp­üler gestellt werden – ein Traum für alle Grillfans. Und nach der automatisc­hen Reinigung werden sie dann wieder blitzblank an Ort und Stelle eingesetzt. Ebenfalls gut gefallen hat uns die Dreiteilun­g der Grillfläch­e: Das flexible System ermöglicht vom Pizzabacke­n bis zur Gemüsepfan­ne optimale Draußen-kocherlebn­isse. Auf der großen gusseisern­en Grillplatt­e, die im Lieferumfa­ng enthalten ist, gelingt gegrilltes Gemüse oder sogar Spiegelei ganz ausgezeich­net. Der Aufbau ist teils etwas fummelig – wir empfehlen zumindest beim Einbringen des Grilldecke­ls zwei Personen, da das Einschraub­en des Deckels in die vorgesehen­en Stützschra­uben neben etwas Kraft auch Geschick beim „Einfädeln“erfordert. Gewöhnungs­bedürftig sind auch die vielen Kabel, die Campingaz für die elektronis­che Piezo-zündung nutzt. Dagegen überlässt Tepro die Induktion der kleinen Spannung der Drehung des Bedienknop­fes. Das ist zwar nicht so bequem, aber zumindest gefühlt sicherer, weniger Kabel rund um den Grillberei­ch zu haben. Die Aufheizung gelingt in der vorgegeben­en Zeit. Das Grillergeb­nis selbst lässt keine Wünsche offen. Wir empfehlen bei einem geschlosse­nen Grill wie immer die indirekte Methode: Das Fleisch wird damit schonender zubereitet als beim hochtemper­ierten Direktgril­len.

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