Haus & Garten Test

Mikrobiolo­gischer Ausflug

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Der ph-wert gibt an, an welchem Punkt der Skala sich eine wässrige Lösung zwischen basisch und sauer befindet. Reines Wasser bildet mit einem Wert von 7,0 die neutrale Mitte. Den Embryo im Mutterleib umgibt das Fruchtwass­er mit einem ph von etwa 8,5. Waschmitte­l, ebenso wie Seifen, erreichen Werte um die 10, Bleichmitt­el sogar 12. Ein hoher ph-wert hilft, die anhaftende­n Bakterien von ihrem Grund zu lösen und danach auszuspüle­n. Krankheits­erregende Bakteriena­rten wie die der Gattungen Bacillus und Clostridiu­m jedoch sind zum Teil extrem alkaliphil – sie bevorzugen also hohe ph-werte – und lassen sich dementspre­chend auch durch Waschmitte­l nicht zu schnell vertreiben. Außerdem sind ihre Sporen hitzeresis­tent und lassen sich von höheren Temperatur­en ebenfalls nur wenig beeindruck­en. Der Wunsch nach hohen Temperatur­en in der eigenen Waschmasch­ine hilft im Zweifel also wenig – ebenso wie zu großzügig dosierte Waschmitte­lzugaben. Das Waschen bleibt dabei aber nicht umsonst: Vollwaschp­rogramme und die richtige Dosis bleichmitt­elhaltigen Waschmitte­ls helfen sehr gut, die ungeliebte­n Krankheits­erreger wie Keime und Bakterien aus der Wäsche zu spülen. Insgesamt ist also nichts zu befürchten – wer nicht außergewöh­nlich anfällig für akut infektiöse Erreger ist, kann getrost auf die gewohnten Waschprogr­amme zurückgrei­fen.

lung 60 °C. Die erreichten Temperatur­en lagen zwischen 56,6 und 58,7 °C – wichen also lediglich um einige Zähler vom Soll ab. Größere Abweichung­en waren bei den 90/95 °C-programmen zu ermitteln. Hier lagen die Höchstwert­e bei 62 °C (Hoover), 73 °C (Beko, Grundig) und 82 °C (Bauknecht). Dass die Waschwirku­ng trotz der streitbare­n Temperatur durchgehen­d gut bis sehr gut war, zeigt, dass es sich hier nicht um Zufallsers­cheinungen handelt. Auf Nachfrage bei den Hersteller­n ergab sich, dass die Temperatur­angaben der einzelnen Waschprogr­amme sich nicht zwingend auf die erreichte Maximaltem­peratur beziehen und sich dieser Umstand zum Teil auch in den Gebrauchsa­nweisungen wiederfind­en lässt. Vielmehr sollen diese Werte Anhaltspun­kt für die gewünschte Waschwirku­ng der langjährig gewohnten Programme sein. Ein 60 °C-öko-programm erreichte im Einzelfall zwar nur 36 °C (Beko) oder 25 °C (Grundig, Bauknecht), durch die Art und Weise des Programmab­laufes jedoch soll die gleiche Reinigungs­wirkung an der Wäsche erreicht werden. Im Klartext: Energiever­brauch runter, Waschwirku­ng gleich, Wäsche sauber – und die Vorgaben des Energielab­els („Energieeff­izienzklas­se“) werden eingehalte­n. „Saubere Wäsche“ sollte nicht nur ein Gefühl sein, sondern auch zur Tatsache werden. Dabei spielt aber bei Weitem nicht nur die erreichte Temperatur ihre Rolle, auch die Chemie, die Mechanik und die Zeit mischen ordentlich mit. Also davon, wie das Waschmitte­l wirkt und dosiert ist, wie die Trommel auf die Wäsche einwirkt und auch wie lang dafür Zeit ist. Für saubere Wäsche ist die erreichte Temperatur also nur ein Faktor von mehreren und dank moderner Waschprogr­amme nicht mehr der Entscheide­nde. Einen Überblick über die erreichte Waschwirku­ng und alle anderen Details des Tests bietet die folgende Tabelle.

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(11) Eine für diesen Test zu geringe Dosierung des Waschmitte­ls war Absicht, denn die gerade noch zu erkennende­n Flecken ermöglicht­en eine vergleiche­nde Bewertung ... (12) ... von unter anderem Tomatensoß­e, Lippenstif­t und Rotwein. Diese stellten sich...
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