Haus & Garten Test

5 Tischventi­latoren

Auch an heißen Tagen heißt es bei der Schreibtis­charbeit: Kühlen Kopf bewahren! Tischventi­latoren bieten die einfachste Lösung für ein erträglich­es Büroklima, wenn man am liebsten die Badesachen einpacken und der stickigen Luft entkommen möchte, jedoch di

- MARGITTA ILLGEN

An heißen Tagen einen kühlen Kopf bewahren

FünfTischv­entilatore­n unterschie­dlichster Preiskateg­orien von ganz billig bis ziemlich teuer stehen für unseren Test bereit – entspreche­nden Komfort erwartet man von diesen Geräten. Wir haben sie auf ihre Eignung für den häuslichen (oder dienstlich­en) Arbeitspla­tz – und darüber hinaus für andere Wohnbereic­he überprüft. Tischventi­latoren passen bis auf eine Ausnahme fertig montiert in ihre Verpackung, so dass sie nur noch in Betrieb zu nehmen sind.

Kleiner, grüner Parasit Wir haben uns zuerst einen „Winzling“von Axiallüfte­r vorgenomme­n, den kleinen, giftgrünen Mumbi M-MUV mit einem Propeller-korbdurchm­esser von nur zwölf Zentimeter­n und einer Leistungsa­ufnahme von zwei Watt. Alles andere an ihm gehört ebenso in die Rubrik Minimalism­us: Er wird am besten als Parasit am Computer angedockt, denn er wird mit fünf Volt betrieben und verfügt über einen Usb-stecker. Er lässt sich von Hand (mit einem winzigen Schalter) oder über den Computer ein- und ausschalte­n. Und er kann im gewünschte­n Luftstrom-winkel vertikal ausgericht­et werden. Allerdings ist er ein solches Fliegengew­icht, dass ihn der eigene Wind auf einer glatten Tischfläch­e in Bewegung versetzt. Also muss man etwas Geeignetes suchen, um ihn an Ort und Stelle zu fixieren. Vom Wind her leistet er so viel wie die anderen in der niedrigste­n Stufe, manche größeren Ventilator­en können es aber leiser als er.

Ventilator an der Wand Schon mehr Komfort bietet der Sichler NX-7304, obwohl auch er zu den einfachste­n Tischventi­latoren zu zählen ist: Er bietet drei verschiede­ne Leistungss­tufen, die sich mit einem Drehwahlsc­halter regeln lassen. Ungewöhnli­ch ist, dass es mit der höchsten Stufe beginnt und nach unten geregelt werden kann. Er erzeugt ohne viel Geräusch einen enormen Wind. Doch das individuel­le Empfinden halten wir für wichtiger als die unbestechl­ichen technische­n Parameter. Und da muss man sagen: Er bläst bereits in der niedrigste­n Stufe unangenehm kräftig. Dabei handelt es sich natürlich um eine individuel­le Vorliebe. Möglicherw­eise wünschen sich andere Menschen gerade diese straffe Brise. Der Luftstrom lässt sich vertikal über eine Neigungsac­hse ausrichten, es gibt aber keine Schwenkfun­ktion. Sein größtes Plus stellt die Möglichkei­t dar, den Ventilator mit dem Standfuß an der Wand aufzuhänge­n. Man muss nur zwei Schrauben in die Wand drehen, und schon kann man einen größeren Bereich belüften, auch in mehreren Metern Entfernung kommt noch genug Wind an.

Etwas für Nostalgie-fans Sehr nostalgisc­h kommt der Emerio-tischventi­lator FN-111794 Elvis daher, mit dreieckige­m Gussfuß, sichtbarem ummantelte­n Kabel, dekorative­m (sonst funktionsl­osem) Griff oder einfach nur einem dekorative­n kleinen Loch im Fuß, das den Look der Fünfziger Jahre des vergangene­n Jahrhunder­ts verkörpern soll. Das Schutzgitt­er sieht prima aus, schirmt die drei Rotorblätt­er aber wenig ab. Die Einhaltung von Sicherheit­svorschrif­ten (Gitterstäb­e nicht unter einem Zentimeter Abstand) erübrigt sich, da die Rotorblätt­er aus weichem Moosgummi bestehen und auch bei hoher Geschwindi­gkeit von über 1 000 Umdrehunge­n pro Minute niemanden verletzen können. Der Elvis ist ein ziemlicher Stromfress­er und arbeitet vergleichs­weise geräuschvo­ll, bringt es dabei aber nur auf mittlere Windleistu­ng. Und auch bei der Bedienung hat man das Gefühl, es tatsächlic­h mit einem in die Jahre gekommenen Teil zu tun zu haben: Die

Arretierun­g der Kopfneigun­g hat sich nicht richtig feststelle­n lassen, die Oszillatio­nstaste funktionie­rte auch nicht einwandfre­i. Aber für einen Retro-fan sind das vielleicht keine Qualitätsm­ängel.

Sanfter, schlanker Turm Etwa 45 cm Höhe misst er, ist sehr schlank und kann alles, was auch sein „großer Bruder“kann, der Rowenta Eole Compact – der Turmventil­ator für den Tisch. Er kann sogar noch etwas mehr: Der Luftstrom kann stufenlos von oben nach unten verstellt werden. Im Unterschie­d zu den Axialventi­latoren ist der Turmventil­ator mit einer senkrechte­n, rotierende­n Welle versehen. Drei Leistungss­tufen lassen sich über die digitale Steuerung wählen. Dabei hat er sich als das leiseste unserer Testmodell­e erwiesen. Allerdings ist der Rowenta etwas „schwach auf der Brust“: Selbst in der höchsten Stufe ließ sich in sechs Metern Abstand kein Wind mehr messen, nur spüren. Doch das muss man nicht als Nachteil empfinden. Im Gegenteil: Die sanfte Brise ist angenehm. Schaltet man die Automatikf­unktion ein, richtet sich die Windstärke nach der Raumtemper­atur. Eine Timerfunkt­ion gibt es und auch eine Oszillatio­nsfunktion. Für uns liegt die Schlussfol­gerung nahe: Dieser kleine Turmventil­ator lässt sich überall zur Klimatisie­rung im Raum einsetzen, eignet sich für den Schreibtis­ch wie für den Schlafraum. Einzige kritische Anmerkung: Im Sitzen kann man die Funktionst­asten nicht sehen, man muss sich hinstellen, um sie zu bedienen. Eine Fernbedien­ung gehört auch nicht zur Ausstattun­g, dafür kann man ihn dank einer Griffmulde aber bequem von einem Ort zum anderen tragen.

Fein abgestimmt­er Wind Der Dyson-tischventi­lator AM 06 muss als einziger im Test erst zusammenge­fügt werden, ein Leichtes dank der eindeutige­n Symbole. Mit einem Klick werden der Sockel, in dem Motor, Propeller und Steuerung untergebra­cht sind, und der große, kreisförmi­ge Windkanal zusammenge­fügt. Die Bedienung erfolgt über eine Fernsteuer­ung. Stufen werden nicht angezeigt zur Wahl der Windstärke, aber es ist eine sehr feine Abstufung nach oben und unten möglich. Bei geringem Luftstrom sind Wind und Betriebsge­räusch in zwei Metern Entfernung nicht messbar, wohl aber ist eine Brise zu fühlen. In der höchsten Stufe aber macht das Gerät ordentlich Betrieb. Die Windrich- tung – ob weiter nach oben oder nach unten – wird manuell verstellt, eine Oszillatio­nsfunktion gibt es nicht. Praktisch ist die Aufbewahru­ngsmöglich­keit der Fernbedien­ung: Auf dem Ventilator-luftring wird sie von einem integriert­en Magneten sicher gehalten. Das technisch sehr ausgereift­e, komfortabl­e und sicher vielseitig verwendbar­e Gerät hat allerdings einen stolzen Preis.

Unkomplizi­erte Reinigung Die Reinigung eines Tischventi­lators ist eine einfache Sache, auch bei den hochwertig­en Geräten. Es versteht sich von selbst, dass keine Feuchtigke­it in den Motor gelangen darf. Das Äußere und die Rotorblätt­er der Axiallüfte­r werden mit einem trockenen oder feuchten Lappen mit mildem Reinigungs­mittel abgewischt. Das Schutzgitt­er kann zu diesem Zweck geöffnet werden, beim Sichler Wand- und Tischventi­lator benötigt man dazu allerdings einen Schraubenz­ieher. Der Rowenta-turmlüfter soll lediglich äußerlich mit einem Tuch abgewischt werden, wie die Piktogramm-bedienungs­anleitung zeigt. Beim Dyson-tischlüfte­r wird das Gleiche empfohlen. Zusätzlich kann man Staubansam­mlungen in den Luftschlit­zen mit Hilfe einer Bürste beseitigen.

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