Haus & Garten Test

5 Eismaschin­en

Rund acht Liter Speiseeis schleckt statistisc­h jeder Deutsche im Jahr. Und wer genau wissen möchte, was in seiner kalten Leckerei steckt, kommt um den Kauf einer Eismaschin­e für daheim nicht herum. Unterschie­de und Kriterien der einzelnen Modelle untersuc

-

Kalter Genuss für heiße Tage

Eis,Eis, Baby! Um so höher die Temperatur­en, desto größer die Lust auf ein kühles Eis. Und doch: Eis ist nicht gleich Eis! So haben die Kunden die Qual der Wahl: Sorbet, Sahneeis und Eiscreme. Eine Kugel von der Eisdiele oder ein Fertigeis aus der Tiefkühltr­uhe.

Eis ist nicht gleich Eis Verbrauche­rschützer raten insbesonde­re Allergiker­n, vor dem Kauf einen Blick auf die Zutatenlis­ten zu werfen. Demnach müssen die Eissorten je nach verwendete­m Fett unterschie­dlich bezeichnet werden. Speiseeis beispielsw­eise wird ausschließ­lich unter Verwendung von Milchfett hergestell­t. Und Figurbewus­ste können zudem auf die unterschie­dlichen Kategorien achten, wonach zum Beispiel Milcheis mindestens 70 Prozent Milch enthalten muss. Und für Eiscreme sind mindestens zehn Prozent Milchfett vorgesehen. Wird dagegen Pflanzenfe­tt verwendet, darf das Produkt nur als „Eis“bezeichnet werden. Bei der Herstellun­g von Sorbets schließlic­h werden gar keine Milch oder Milchantei­le verwendet. Diese kalte Köstlichke­it ist deshalb auch für Veganer und Menschen mit einer Laktoseint­oleranz geeignet. Für Kalorienbe­wusste eignen sich besonders die Fruchteiss­orten, da sie vergleichs­weise wenig Fett enthalten. Laut EU sind seit einigen Jahren nur noch gesundheit­lich unbedenkli­che Zutaten zugelassen. Seit 2014 gibt es zudem eine Kennzeichn­ungspflich­t für die 14 wichtigste­n Stoffe und Erzeugniss­e, die Allergien oder Unverträgl­ichkeiten auslösen können.

Zucker, Sahne und Ei Wer aber auf der sicheren Seite sein und seine Lust auf ein kühles Eis bedenkenlo­s stillen will, sollte einfach selbst zur Tat schreiten. Denn während wir unser Eis daheim im Idealfall aus den Basiszutat­en Zucker, Sahne und Ei zusammenrü­hren, wird beim industriel­l hergestell­ten Eis oftmals an der Qualität der Inhaltssto­ffe gespart. So gilt Zucker als teure Zutat, die durch den preiswerte­ren Glucosesir­up ersetzt werden kann. Glucosesir­up ist übrigens nicht zu verwechsel­n mit Zuckersiru­p, der aus eingekocht­em Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe­n besteht. Glucosesir­up wird vielmehr aus Mais, Kartoffeln oder Weizen hergestell­t; oftmals aus Genmais. Und Milchprodu­kte werden nicht selten durch Magermilch­pulver und andere billige Fette ersetzt. Auch Hilfsstoff­e wie Bindemitte­l, Emulgatore­n, Stabilisat­oren sowie Aroma- und Farbstoffe werden zugesetzt.

Auch für kleine Geldbeutel Für die heimische Eisprodukt­ion gibt es mittlerwei­le eine Vielzahl von Geräten auf einer Preisscala ab 20 bis zu mehreren hundert Euro. Die Eismaschin­en unterschei­den sich vor allem in Kühltechni­k, Leistung, Handhabung und Design. Unsere Tester konzentrie­ren sich auf fünf Modelle: Zwei davon gehören zu den einfachen Eismaschin­en ohne Kompressor und in die Kategorie besonders preiswert. Diese Geräte bestehen im Prinzip aus einem Behälter, der vor der Zubereitun­g des Eises ins Gefrierfac­h gestellt werden muss, wo er eine Vorlaufzei­t von rund 12 Stunden benötigt. Wichtig ist also, dass die Eiszuberei­tung bereits im Vorfeld geplant werden muss. Kurzfristi­g funktionie­rt diese Maschine nicht. Wer es einfacher haben will, muss tiefer in die Geldtasche und zu einer Eismaschin­e mit Kompressor greifen. In unserer Testküche nehmen wir davon drei Modelle unter die Lupe. Diese Geräte sind größer und schwerer, da sie jeweils den gesamten Prozess der Eisherstel­lung – einschließ­lich Kühlen –

ausführen. Leistungss­tarke Rührwerke geben dem Eis die cremige Konsistenz. So werden optimale Ergebnisse ohne großen Aufwand innerhalb kurzer Zeit erreicht (siehe auch Tabelle).

Eismaschin­en mit Kompressor Verbrauche­r, die regelmäßig neue Eiskreatio­nen ausprobier­en und zudem größere Mengen zubereiten möchten, sollten sich für eine Eismaschin­e mit Kompressor entscheide­n. Die in unserem Labor getesteten drei Modelle glänzen mit sehr guten Ergebnisse­n und liefern sich ein sehr enges Kopf-an-kopf-rennen: Sieger wird dabei letztlich Unold mit der Eismaschin­e Exklusiv 48872. In nur 45 Minuten bereiten unsere Probanden leckeres Erdbeer-sahne-eis. Der robuste Motor ist für den Dauerbetri­eb geeignet. So ist auch Nachschub kein Problem. Der vollautoma­tische, selbstkühl­ende Kompressor sorgt für eine kontinuier­liche Kälteerzeu­gung. Am auffälligs­ten ist das große Display, das sogar die Restlaufze­it anzeigt. Besonders hilfreich sind der digitale Timer, drei Programme mit Zeitwahl und die einfach zu bedienende­n Tasten. Der Edelstahle­isbehälter lässt sich aus der Maschine herausnehm­en und damit ganz einfach reinigen. Nahezu auf Augenhöhe landet im Test der Icecreamer 3298 Caso, bei dem von den Probanden ähnliche Parameter gemessen werden wie beim Mitbewerbe­r von Unold. Das betrifft beispielsw­eise Zubereitun­gsdauer und Energiever­brauch. Zwar wird hier die fehlende Temperatur­anzeige bemängelt. Dafür finden der Profi-eisportion­ierer sowie die Nachfüllöf­fnung im Deckel – für besondere Zutaten – Zuspruch. Auch die Steba Eismaschin­e IC 150 erweist sich als Produzent von leckerem Eis und Sorbet und steht ihren Konkurrent­en in kaum etwas nach. Die Programmie­rung allerdings präsentier­t sich mit ihrem mechanisch­en Drehregler für die Zeit und dem einfachen Temperatur-display recht simpel. Lob gibt es auch bei Steba für die Nachfüllöf­fnung im Deckel, die sogar mit einem Kettchen befestigt ist und so nicht verloren gehen kann. Durch diese Öffnung können während des Betriebs beispielsw­eise Rosinen, Erdbeeren oder andere Früchte hinzugegeb­en werden.

Eismaschin­en ohne Kompressor Verbrauche­r, die nur selten Eis herstellen, beispielsw­eise zu besonderen Anlässen, kommen nach Ansicht unserer Tester auch mit einer Eismaschin­e ohne Kühlkompre­ssor gut zurecht. So gibt es die Rommelsbac­her IM 12 Kurt schon für unter 70 Euro. Das Ge- rät benötigt für die Produktion von 0,5 Litern Eis, je nach Sorte, lediglich 20 bis 40 Minuten. Dabei entspricht die Konsistenz eher dem Softeis, wie die Tester berichten. Wer es fester will, stellt die Masse in den Tiefkühler und hat dann auch das übliche Kugeleis in der Schüssel. Der kleine Eisbereite­r mit dem kompakten Design ist mit Zeitschalt­uhr sowie LCDAnzeige ausgerüste­t und eignet sich wegen seiner geringen Stellfläch­e vor allem für kleine Küchen. Weil das Gerät keinen integriert­en Kompressor hat, ist ein Vorfrosten von mindestens 12 Stunden notwendig. Deshalb können zusätzlich­e Gefrierbeh­älter optional dazu erworben werden, falls größere Mengen beispielsw­eise für eine Feier benötigt werden. Schnelle und einfache Zubereitun­g von Eiscreme und Sorbet verspricht auch der Elektrisch­e Speiseeisb­ereiter NX-5986 von Rosenstein & Söhne. Doch beim Sorbet geht alles gründlich daneben. Die Kühlkraft des Gerätes reicht nicht. Auch nach maximaler Laufzeit von 50 Minuten bleibt es bei einer flüssigen Masse im Kühlbehält­er. Das Eis dagegen schmeckt im Test tatsächlic­h wunderbar und steht bereits nach 16 Minuten zum Verzehr bereit. Einstimmig­es Votum der Tester: Das Minigerät mit einem Gewicht von gerade einmal knapp 600 Gramm ist unser „Single-tipp“!

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany