6 Haarglätter
∙ Einfach oder umständlich?
Glatt glänzendes Haar ist für Viele der Traum. Ein nützlicher Helfer kann hierbei der Haarglätter sein. Die Keramikbeschichteten Platten sorgen für ein extra glattes Ergebnis und eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Im Test zeigt sich, wie gut die Geräte in der Praxis funktionieren.
Oft möchte man genau das Gegenteil von dem was man hat. Frauen mit glattem Haar wünschen sich eine Lockenpracht. Andersherum wollen Frauen mit krausem, lockigem oder welligem Haar lieber eine glatte Mähne. Die Haarglätter bieten eine clevere Lösung. Mit diesen Geräten klemmt man eine Haarsträhne zwischen zwei heiße Platten und fährt damit vom Haaransatz bis in die Spitzen. Durch die dabei abgegeben Hitze werden die Haare geglättet. Die hierfür genutzte Keramik soll für eine gute Wärmeverteilung und extra seidiges Haar sorgen.
Auf Temperatur
Für ein gleichmäßiges Ergebnis ist es wichtig, dass die ausgewählte Temperatur konstant und regelmäßig verteilt ist. Zwar landet Carrera mit seinem Haarglätter auf Platz eins, dennoch ist die Wärmeverteilung lediglich gut. Bei der Anwendung spürt man leicht, dass die Mitte der heißeste Punkt ist. Ebenfalls gute, leicht bessere, Ergebnisse liefern die Geräte von Emerio und Dunlop ab. Vor allem fühlt man hier die Ungleichmäßigkeit eher, als dass sie tatsächlich vorherrscht. Wirklich sehr gut sieht es bei den Haarglättern von Beurer, Grundig und Koenic aus. Auf der Wärmebildkamera sind bloß leichte Schwankungen zu erkennen, welche in der Praxis aber nicht spürbar sind. Auffallend sind letztlich die leichten Temperaturabweichungen, die die Geräte aufzeigen. Auf mittlerer Stufe liegen die Haarglätter alle etwas unter dem ausgewählten Wert. Doch wie wir alle wissen, können zu hohe Temperaturen auf Dauer schädlich für das Haar sein. Auch Friseure geben die Warnung mit nicht zu viel Hitze zu arbeiten. Deswegen ist es auch beim Glätten wichtig, die Geräte nicht zu hoch einzustellen. Doch die Hersteller haben in ihren Bedienungsanleitungen Tipps, welche Temperatur für welchen Haartyp geeignet ist. Bei den günstigen Geräten von Dunlop (180°C) und Emerio (220 °C) finden sich keine Hinweise, da beide Geräte mit nur einer Temperatur daherkommen. Allerdings nimmt sich Koenic raus und macht keine genauen Angaben nach Haartyp. Bei den anderen drei Geräten unterscheiden sich die Angaben jedoch erheblich. Wo Beurer nur 100 bis 140 Grad Celsius (°C) für feines, brüchiges, gefärbtes oder blondiertes Haar empfiehlt, gibt Carrera zwischen
140 bis 150 °C an, Grundig sogar 160 bis
170 °C. Bei normalem Haar sind sich Beurer und Carrera einig und empfehlen zwischen 160 und 180/190°C. Grundig geht bis 200°C. Alle Temperaturen darüber sollen für dickes, widerstandsfähiges Haar geeignet sein. Empfehlenswert ist es mit den niedrigen Temperaturstufen anzufangen. Zudem sollte zur Vorbeugung von Schäden das Haar nicht feucht sein und ein Hitzeschutz verwendet werden. So kann ebenso das Austrocknen des Haars unterbunden werden.
Spiel auf Zeit
Morgens vor der Arbeit oder abends vor der Verabredung noch die Haare zu machen, muss schnell gehen. Denn wer will schon stundenlang im Bad stehen. Die Aufheizzeiten der Geräte variieren hier tatsächlich sehr. Wohingegen der Haarglätter von Carrera gerade einmal 32 Sekunden (s) benötigt, um betriebsbereit zu sein, muss man bei Dunlop geschlagene 100 s warten. Wirklich fixer ist da das Testgerät von Emrio mit 60s. Mit rund 70s sind die beiden Geräte von Koenic und Beurer doch recht langsam. Noch etwas länger, nämlich 75s, muss man auf die Betriebsbereitschaft von Grundig warten. Bei dem einen oder anderen Haarglätter muss man doch etwas mehr Zeit aufwenden, um loslegen zu können. Die praktischen Displays zeigen außerdem an, wann ein Gerät die gewählte Temperatur erreicht hat. Bei Dunlop
und Emerio ist kein Display vorzufinden. Es ist damit schwer auszumachen, wann die Betriebstemperatur erreicht ist. Grundig kommt sogar mit hochmoderner Touch-Control-Temperaturwahl.
Seidig glänzend
Durch die Messwerte bekommt man einen guten ersten Eindruck der Glätter. Jedoch ist nichts aussagekräftiger als ein ausführlicher Praxistest. Der Probandentest wurde mit Frauen verschiedener Haartypen und unterschiedlichen Erfahrungswerten bezüglich Haarglättern durchgeführt. Für die Funktionsweisen wurden Bedienen, Glätten, Halten und Ziehen unter die Lupe genommen. Auffallend ist, dass die Geräte allesamt gut ausbalanciert sind. Dabei liegen sie sicher in der Hand und sind leicht zu führen. Wirklich gut sind die simpel gestalteten Bedienelemente, welche allesamt intuitiv nutzbar sind. Zudem warten alle Haarglätter mit einer kühlen Spitze auf, sodass durch 180-Grad-Drehen des Stabes auch Locken erzeugt werden können. Der Glätter von Dunlop ist dafür ebenfalls von außen mit gewölbten Heizplatten ausgestatten. Beim Einspannen und Durchziehen der Haarsträhnen fühlen sich die günstigen Geräte von Emerio und Dunlop nicht so gut an. So hört es sich eher nach reißen und ziehen an, statt nach geschmeidigen Gleiten. Koenic überrascht mit einer sanften Behandlung des Haares. Somit steht das Gerät seinen teureren Kollegen dahingehend in nichts nach. Grundig, Beurer und Carrera überzeugen mit simpler Bedienung. Die Glättungsergebnisse zeigen ähnliche Erkenntnisse. Emerio und Dunlop bleiben hinter den anderen Geräten bereits in der nicht verstellbaren Temperatur zurück. So muss man sich mit dem eingestellten zufrieden geben. Doch werden die Haare hier einfach nicht perfekt geglättet. Nur wenn man ganz kleine feine Strähnen nimmt, könnte man auf die sehr guten Ergebnisse der Mitstreiter kommen. Allerdings würde dies einen erheblichen Mehraufwand bedeuten. Grundig fällt leider ebenfalls ein klein wenig hinten ab. So muss man bei diesem Haarglätter höhere, als die empfohlenen, Temperaturen wählen, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Wirklich schonend ist keine Hitzeeinwirkung für das Haar. Trotzdem sollten die Haar nach dem Glätten nicht komplett ausgetrocknet sein. Dabei kann eine Keramikbeschichtung helfen. Beurer wartet sogar mit einer Titaniumbeschichtung auf. Sowohl Grundig, Carrera und Beurer bieten zudem Ionen in ihren Stylinggeräten. Diese sorgen dafür, dass sich das Haar nicht statisch auflädt. Carreras Platten enthalten wohl ebenso Kreatin und Arganöl zur zusätzlichen Pflege. Das bestätigt sich im Test. Die Glätter liefern langanhaltende seidig glänzende Ergebnisse. Für ein unangenehmes Aufladen des Haares sorgen Dunlop und Emerio. Außerdem fühlen sich die Haare nach deren Anwendung trocken und teilweise spröde an.
Hochwertige Sache?
Bei der Verarbeitung trennt sich noch einmal die Spreu vom Weizen. Die Bewertungen und Abstufungen sind klar auf die Preiskategorien zurückzuführen. Grundigs und Carreras Haarglätter wirken hochwertig verarbeitet mit guten Materialien. Beurer ist ebenfalls recht ordentlich gestaltet. Bei Emerio und Dunlop trifft günstiges Material auf leichte Kanten und Spaltmaße. Koenic überrascht erneut mit einem qualitativ guter Verarbeitung. Man sieht also auch günstig, kann qualitativ gut sein. Die neuen Haarglätter sind durch die Bank weg empfehlenswerte Geräte mit ziemlich guten Ergebnissen. Am Ende werden wohl eher das Design und der Preis die Kaufentscheidung beeinflussen. Auf den nachfolgenden Tabellen sind die Ergebnisse im Detail zu sehen.