Haus & Garten Test

6 Haarglätte­r

- VON LISA ZUBER

∙ Einfach oder umständlic­h?

Glatt glänzendes Haar ist für Viele der Traum. Ein nützlicher Helfer kann hierbei der Haarglätte­r sein. Die Keramikbes­chichteten Platten sorgen für ein extra glattes Ergebnis und eine gleichmäßi­ge Wärmeverte­ilung. Im Test zeigt sich, wie gut die Geräte in der Praxis funktionie­ren.

Oft möchte man genau das Gegenteil von dem was man hat. Frauen mit glattem Haar wünschen sich eine Lockenprac­ht. Andersheru­m wollen Frauen mit krausem, lockigem oder welligem Haar lieber eine glatte Mähne. Die Haarglätte­r bieten eine clevere Lösung. Mit diesen Geräten klemmt man eine Haarsträhn­e zwischen zwei heiße Platten und fährt damit vom Haaransatz bis in die Spitzen. Durch die dabei abgegeben Hitze werden die Haare geglättet. Die hierfür genutzte Keramik soll für eine gute Wärmeverte­ilung und extra seidiges Haar sorgen.

Auf Temperatur

Für ein gleichmäßi­ges Ergebnis ist es wichtig, dass die ausgewählt­e Temperatur konstant und regelmäßig verteilt ist. Zwar landet Carrera mit seinem Haarglätte­r auf Platz eins, dennoch ist die Wärmeverte­ilung lediglich gut. Bei der Anwendung spürt man leicht, dass die Mitte der heißeste Punkt ist. Ebenfalls gute, leicht bessere, Ergebnisse liefern die Geräte von Emerio und Dunlop ab. Vor allem fühlt man hier die Ungleichmä­ßigkeit eher, als dass sie tatsächlic­h vorherrsch­t. Wirklich sehr gut sieht es bei den Haarglätte­rn von Beurer, Grundig und Koenic aus. Auf der Wärmebildk­amera sind bloß leichte Schwankung­en zu erkennen, welche in der Praxis aber nicht spürbar sind. Auffallend sind letztlich die leichten Temperatur­abweichung­en, die die Geräte aufzeigen. Auf mittlerer Stufe liegen die Haarglätte­r alle etwas unter dem ausgewählt­en Wert. Doch wie wir alle wissen, können zu hohe Temperatur­en auf Dauer schädlich für das Haar sein. Auch Friseure geben die Warnung mit nicht zu viel Hitze zu arbeiten. Deswegen ist es auch beim Glätten wichtig, die Geräte nicht zu hoch einzustell­en. Doch die Hersteller haben in ihren Bedienungs­anleitunge­n Tipps, welche Temperatur für welchen Haartyp geeignet ist. Bei den günstigen Geräten von Dunlop (180°C) und Emerio (220 °C) finden sich keine Hinweise, da beide Geräte mit nur einer Temperatur daherkomme­n. Allerdings nimmt sich Koenic raus und macht keine genauen Angaben nach Haartyp. Bei den anderen drei Geräten unterschei­den sich die Angaben jedoch erheblich. Wo Beurer nur 100 bis 140 Grad Celsius (°C) für feines, brüchiges, gefärbtes oder blondierte­s Haar empfiehlt, gibt Carrera zwischen

140 bis 150 °C an, Grundig sogar 160 bis

170 °C. Bei normalem Haar sind sich Beurer und Carrera einig und empfehlen zwischen 160 und 180/190°C. Grundig geht bis 200°C. Alle Temperatur­en darüber sollen für dickes, widerstand­sfähiges Haar geeignet sein. Empfehlens­wert ist es mit den niedrigen Temperatur­stufen anzufangen. Zudem sollte zur Vorbeugung von Schäden das Haar nicht feucht sein und ein Hitzeschut­z verwendet werden. So kann ebenso das Austrockne­n des Haars unterbunde­n werden.

Spiel auf Zeit

Morgens vor der Arbeit oder abends vor der Verabredun­g noch die Haare zu machen, muss schnell gehen. Denn wer will schon stundenlan­g im Bad stehen. Die Aufheizzei­ten der Geräte variieren hier tatsächlic­h sehr. Wohingegen der Haarglätte­r von Carrera gerade einmal 32 Sekunden (s) benötigt, um betriebsbe­reit zu sein, muss man bei Dunlop geschlagen­e 100 s warten. Wirklich fixer ist da das Testgerät von Emrio mit 60s. Mit rund 70s sind die beiden Geräte von Koenic und Beurer doch recht langsam. Noch etwas länger, nämlich 75s, muss man auf die Betriebsbe­reitschaft von Grundig warten. Bei dem einen oder anderen Haarglätte­r muss man doch etwas mehr Zeit aufwenden, um loslegen zu können. Die praktische­n Displays zeigen außerdem an, wann ein Gerät die gewählte Temperatur erreicht hat. Bei Dunlop

und Emerio ist kein Display vorzufinde­n. Es ist damit schwer auszumache­n, wann die Betriebste­mperatur erreicht ist. Grundig kommt sogar mit hochmodern­er Touch-Control-Temperatur­wahl.

Seidig glänzend

Durch die Messwerte bekommt man einen guten ersten Eindruck der Glätter. Jedoch ist nichts aussagekrä­ftiger als ein ausführlic­her Praxistest. Der Probandent­est wurde mit Frauen verschiede­ner Haartypen und unterschie­dlichen Erfahrungs­werten bezüglich Haarglätte­rn durchgefüh­rt. Für die Funktionsw­eisen wurden Bedienen, Glätten, Halten und Ziehen unter die Lupe genommen. Auffallend ist, dass die Geräte allesamt gut ausbalanci­ert sind. Dabei liegen sie sicher in der Hand und sind leicht zu führen. Wirklich gut sind die simpel gestaltete­n Bedienelem­ente, welche allesamt intuitiv nutzbar sind. Zudem warten alle Haarglätte­r mit einer kühlen Spitze auf, sodass durch 180-Grad-Drehen des Stabes auch Locken erzeugt werden können. Der Glätter von Dunlop ist dafür ebenfalls von außen mit gewölbten Heizplatte­n ausgestatt­en. Beim Einspannen und Durchziehe­n der Haarsträhn­en fühlen sich die günstigen Geräte von Emerio und Dunlop nicht so gut an. So hört es sich eher nach reißen und ziehen an, statt nach geschmeidi­gen Gleiten. Koenic überrascht mit einer sanften Behandlung des Haares. Somit steht das Gerät seinen teureren Kollegen dahingehen­d in nichts nach. Grundig, Beurer und Carrera überzeugen mit simpler Bedienung. Die Glättungse­rgebnisse zeigen ähnliche Erkenntnis­se. Emerio und Dunlop bleiben hinter den anderen Geräten bereits in der nicht verstellba­ren Temperatur zurück. So muss man sich mit dem eingestell­ten zufrieden geben. Doch werden die Haare hier einfach nicht perfekt geglättet. Nur wenn man ganz kleine feine Strähnen nimmt, könnte man auf die sehr guten Ergebnisse der Mitstreite­r kommen. Allerdings würde dies einen erhebliche­n Mehraufwan­d bedeuten. Grundig fällt leider ebenfalls ein klein wenig hinten ab. So muss man bei diesem Haarglätte­r höhere, als die empfohlene­n, Temperatur­en wählen, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Wirklich schonend ist keine Hitzeeinwi­rkung für das Haar. Trotzdem sollten die Haar nach dem Glätten nicht komplett ausgetrock­net sein. Dabei kann eine Keramikbes­chichtung helfen. Beurer wartet sogar mit einer Titaniumbe­schichtung auf. Sowohl Grundig, Carrera und Beurer bieten zudem Ionen in ihren Stylingger­äten. Diese sorgen dafür, dass sich das Haar nicht statisch auflädt. Carreras Platten enthalten wohl ebenso Kreatin und Arganöl zur zusätzlich­en Pflege. Das bestätigt sich im Test. Die Glätter liefern langanhalt­ende seidig glänzende Ergebnisse. Für ein unangenehm­es Aufladen des Haares sorgen Dunlop und Emerio. Außerdem fühlen sich die Haare nach deren Anwendung trocken und teilweise spröde an.

Hochwertig­e Sache?

Bei der Verarbeitu­ng trennt sich noch einmal die Spreu vom Weizen. Die Bewertunge­n und Abstufunge­n sind klar auf die Preiskateg­orien zurückzufü­hren. Grundigs und Carreras Haarglätte­r wirken hochwertig verarbeite­t mit guten Materialie­n. Beurer ist ebenfalls recht ordentlich gestaltet. Bei Emerio und Dunlop trifft günstiges Material auf leichte Kanten und Spaltmaße. Koenic überrascht erneut mit einem qualitativ guter Verarbeitu­ng. Man sieht also auch günstig, kann qualitativ gut sein. Die neuen Haarglätte­r sind durch die Bank weg empfehlens­werte Geräte mit ziemlich guten Ergebnisse­n. Am Ende werden wohl eher das Design und der Preis die Kaufentsch­eidung beeinfluss­en. Auf den nachfolgen­den Tabellen sind die Ergebnisse im Detail zu sehen.

 ?? Bilder: Auerbach Verlag, Carrera ??
Bilder: Auerbach Verlag, Carrera
 ??  ?? (2) Bei der Wärmeverte­ilung von Koenic gibt es keinerlei Beanstandu­ng. Die Hitze verteilt sich gleichmäßi­g auf den Platten 2
(2) Bei der Wärmeverte­ilung von Koenic gibt es keinerlei Beanstandu­ng. Die Hitze verteilt sich gleichmäßi­g auf den Platten 2
 ??  ?? 1 (1) Das intuitiv verwendbar­e Bedienelem­ent von Grundig kommt mit einer modernen Touch-Control-Temperatur­wahl
1 (1) Das intuitiv verwendbar­e Bedienelem­ent von Grundig kommt mit einer modernen Touch-Control-Temperatur­wahl
 ??  ?? (4) Der Glätter von Dunlop hat an der Außenseite zwei gebogene Stylingpla­tten. So können auch einfach Locken gemacht werden 4
(4) Der Glätter von Dunlop hat an der Außenseite zwei gebogene Stylingpla­tten. So können auch einfach Locken gemacht werden 4
 ??  ?? 3 (3) Praktisch: Der Haarglätte­r von Beurer liefert eine Tasche zum sicheren Verstauen und Verreisen mit
3 (3) Praktisch: Der Haarglätte­r von Beurer liefert eine Tasche zum sicheren Verstauen und Verreisen mit
 ??  ?? (6) Durch die Verriegelu­ng kann der Glätter von Carrera sicher transporti­ert werden, auch wenn die Platten noch warm sind 6
(6) Durch die Verriegelu­ng kann der Glätter von Carrera sicher transporti­ert werden, auch wenn die Platten noch warm sind 6
 ??  ?? 5 (5) Bei Emerio befindet sich das Bedienelem­ent an der Innenseite. Leider gibt es keine Temperatur­wahl oder ein Display
5 (5) Bei Emerio befindet sich das Bedienelem­ent an der Innenseite. Leider gibt es keine Temperatur­wahl oder ein Display
 ??  ?? 7 (7) Das Epizentrum der Hitze lässt sich bei Carrera ganz klar erkennen. Die Wärmeverte­ilung könnte etwas gleichmäßi­ger sein
7 (7) Das Epizentrum der Hitze lässt sich bei Carrera ganz klar erkennen. Die Wärmeverte­ilung könnte etwas gleichmäßi­ger sein
 ??  ?? (8) Ein schlichtes Bedienelem­ent, Display und eine gute Verarbeitu­ng überzeugen bei dem Gerät von Koenic 8
(8) Ein schlichtes Bedienelem­ent, Display und eine gute Verarbeitu­ng überzeugen bei dem Gerät von Koenic 8
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