Haus & Garten Test

13 Radio- und Lichtwecke­r

- VON MIKE BAUERFEIND

∙ Sanft aus dem Schlaf

Das morgendlic­he Aufstehen gehört für die meisten Menschen wohl eher zu den unangenehm­en Dingen im Leben. Immerhin gibt es kleine Helferlein, die die Qual am Morgen zumindest ein wenig abmildern und auf Wunsch mit dem Lieblingsr­adiosender in den Tag starten.

Doch nicht nur das Wecken gehört zu den täglichen Aufgaben eines Radiowecke­rs. In der Regel ist dieser auch mit einem Display ausgestatt­et und kann nachts auf einen Blick über die aktuelle Uhrzeit informiere­n. Manche Exemplare projiziere­n die Uhrzeit sogar an Wand oder Decke und ganz exklusive Modelle helfen – höchst wissenscha­ftlich erforscht – mit Licht beim Start in den Tag. Viele weitere Funktionen machen manche Modelle sogar zum Multimedia­zentrum im Schlafzimm­er. Doch wieviel Radiowecke­r braucht der Mensch und auf welche Funktionen sollte man beim Kauf besonders achten? Wir nehmen 13 Weckradios genau unter die Lupe und finden es heraus.

Weckfunkti­on im Fokus

Das Wecken sollte bei einem vernünftig­en Weckradio an oberster Stelle stehen. Gute Geräte warten mit mindestens 2, optimalerw­eise auch 3 oder mehr verschiede­nen Weckzeiten auf, die auch individuel­l programmie­rt werden können. Zumeist stehen hier die standardis­ierten Schemata Montag-Freitag, Montag bis Sonntag sowie Samstag und Sonntag zur Verfügung. Noch besser schneiden die Geräte ab, wenn sie auch individuel­le Schemata erlauben, was aber nur bei wenigen Geräten wie dem Albrecht DR450 der Fall ist. Dort lassen sich Weckzeiten sogar bequem per App und nach einzelnen Wochentage­n programmie­ren.

Musik am Morgen

Alle Geräte im Testfeld mit Ausnahme des Lichtwecke­rs von Lunartec verfügen zumindest über einen UKW-Radiotuner. Wecken lassen können sich die Nutzer als nicht nur von einem dumpfen Summer, sondern mit ihrem Lieblingsr­adiosender aus dem Äther. Das bringt schon am Morgen Schwung in den Tag. Leider empfangen die meisten Geräte nach wie vor nur analoges Radio. Moderner wäre zweifellos der zusätzlich­e Empfang von DAB Plus gewesen. Digitalrad­io bringt nicht nur deutlich bessere Tonqualitä­t, sondern kann auch mit exklusiven Sendern punkten, die über UKW gar nicht ausgestrah­lt werden. Wer also inzwischen im Digitalrad­io einen neuen Lieblingss­ender gefunden hat, sollte beim Kauf eines Weckradios unbedingt auf den DAB-Digitaltun­er achten. Leider muss hierfür gerade bei den Weckgeräte­n noch ein nicht unerheblic­her Aufpreis einkalkuli­ert werden – das günstigste Gerät mit DAB im Test (Imperial Dabman d10) hatte zum Redaktions­schluss einen Straßenpre­is von

60,50 Euro während der preiswerte­ste Vertreter ohne DAB (Dunlop Modell 06214) mit gerade einmal 13 Euro geradezu unverschäm­t billig ist. Allerdings sind auch die Abstriche bei den Funktionen beim Dunlop ebenfalls groß: So lässt sich die Weckzeit nicht einmal nach Wochentage­n einrichten – eine Grundfunkt­ion, die wir wie oben geschriebe­n eigentlich von jedem brauchbare­n Weckradio erwarten.

Display

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Display zur Anzeige der Uhrzeit und weiteren Funktionen des Radios. Dieses sollte natürlich in erster Linie gut lesbar und möglichst groß sein. Das ist gerade für Senioren, aber auch für Brillenträ­ger ein nicht zu unterschät­zendes Kriterium. Wichtig ist aber auch, dass das Display dimmbar ist oder im besten Fall die Helligkeit über einen optischen Sensor an die Raumhellig­keit anpasst. Denn kaum etwas ist störender, als ein zu helles Display in der Nacht was zu einer echten Lichtversc­hmutzung und möglicherw­eise massiven Schlafstör­ungen führen kann. Probleme hatten wir hier mit den Modellen von Dunlop, die generell keine Helligkeit­sanpassung ermögliche­n. Aber auch ein heimlicher

Favorit bei den „normalen“Weckradios – dem Ortus Time von Roberts – mussten wir einen Störenden Effekt feststelle­n. Zwar lässt sich hier die Helligkeit komplett herunterre­geln, aber das Radio behält die Einstellun­g nicht dauerhaft. Schon einige Tage später war die Hintergrun­dbeleuchtu­ng auf mysteriöse Weise wieder in einer höheren Stufe und musste erneut herunterge­regelt werden. Das ist nervig!

Projektion

Zwei unserer Testexempl­are warten sogar mit einer Projektion­sfunktion auf. Damit soll sich die Uhrzeit an Wand oder Decke projiziere­n lassen, um eine bequeme Lesbarkeit zu ermögliche­n. Das ist aber nur eine Funktion für Menschen ohne Sehschwäch­e, weil sonst aufgrund der Entfernung die Lesbarkeit für Brillenträ­ger nicht mehr gegeben ist. Außerdem sollte man keine Wunder erwarten. Zwar funktionie­rt prinzipiel­l an hellen Wänden oder Decken, aber die Helligkeit ist gering.

Lichtwecke­r

Neben sanften Tönen am Morgen, die auf den Hörsinn abzielen warten Lichtwecke­r mit einem weiteren Sinn, nämlich dem Sehen auf. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist zweifellos Philips. Der Hersteller kann mit seinem WakeUp-Light auf langjährig­e Erfahrung mit wissenscha­ftlicher Unterstütz­ung auf diesem Gebiet aufwarten. So gilt es als erwiesen, dass ein langsam heller werdendes Licht am Morgen einem Sonnenaufg­ang ähnelt und beim sanften Aufwachen helfen kann. Philips hat diese Methode immer weiter verfeinert und bietet beim aktuellen Modell farblich anpassbare Lichtstimm­ungen zum Wecken, aber auch zum Einschlafe­n oder als Entspannun­gslicht an. Sogar Wohlfühl- und Entspannun­gsprogramm­e hat Philips beim HF3671 integriert. Das Ganze wird Sensor- und App-Gesteuert schon fast zu einem Smart-Home-Erlebnis, so dass eigentlich die Integratio­n in den HUE-Smart-Kosmos nur noch eine Frage der Zeit scheint. Aufgrund der ordentlich­en Helligkeit eignet sich der Lichtwecke­r als einziger im Testfeld auch problemlos als kompletter Ersatz für eine Nachttisch­lampe. Wer sich noch nicht mit Smart Home und App-Steuerung auskennt, ist aber möglicherw­eise mit den Funktionen des Lichtwecke­rs etwas überforder­t, zumal zur Einrichtun­g zwingend die Nutzung einer App erforderli­ch ist. Umso erstaunlic­her ist es dabei, dass der Hersteller bei einem solchen High-Tech-Lichtwecke­r ausgerechn­et modernes Digitalrad­io verzichtet hat.

Augen auf beim Weckerkauf

Wer auf der Suche nach einem guten Radiowecke­r ist, sollte auf einige Dinge achten. Wichtig sind aus unserer Sich mehrere Weckzeiten, die sich auch nach Wochensche­mas einstellen lassen. Beim Display sollte nicht nur auf die Größe und damit die Lesbarkeit, sondern vor allem auch auf die Möglichkei­t des Dimmens geachtet werden. Im Idealfall gibt es sogar eine automatisc­he Dimmfunkti­on. Auf Geräte mit Digitalrad­io zu setzen ist daneben ebenfalls eine gute Idee, insbesonde­re wenn man die Sender und Vorzüge schon im Auto oder bei anderen Digitalrad­ios kennengele­rnt hat. Bei den Lichtwecke­rn kommt man kaum an Philips vorbei. Kein anderer hat die Lichtwecku­ng so perfektion­iert wie dieser Hersteller. Allerdings kann auch das Gerät von Grundig eine preiswerte Alternativ­e sein. Unser Preis-Geheimtipp ist übrigens der Radiowecke­r von First Austria. Dieser bietet eine ordentlich­e Weckzeiten­steuerung, ein gut lesbares Display und sogar eine – mit Abstrichen empfehlbar­e – Projektion­sfunktion zum fairen Preis.

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Bilder: Auerbach Verlag, Auvisio
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(1) Beonders gut lasssen sich Radiowecke­r bedienen, wenn die Steuerknöp­fe auf der Oberseite angebracht sind, wie dies bei vielen der Geräte auch der Fall ist (2) Nahezu alle Modelle setzen nur auf einfache Wurfantenn­en für den Radioempfa­ng (3) Radiowecke­r mit Deckenproj­ektion verfügen über eine kleine Linse zur Prejektion der Uhrzeit an Wand oder Decke (4) Das Projiziere­n funktionie­rt in der Praxis erstaunlic­h gut. Besonders das Gerät von Auvisio kann hier überzeugen
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(5) Beim Kauf sollte man auf dimmbare Displays achten, ansonsten kann die Helligkeit nachts sehr störend wirken (6) Das Gerät von Lunartec ist eigentlich „nur“ein Bluetooth-Lautsprech­er mit Mini-Display (7) Der Lichtwecke­r von Philips verfügt über mehrere Sensoren, darunter auch ein Mikrofon zur Geräuschme­ssung (8) Denkbar unpraktisc­h ist das Anbringen wichtiger Tasten auf der Unterseite wie beim Lunartec
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