15 Fritteusen
∙ Ölig oder knusprig?
Das sind wohl die wesentlichsten Merkmale von frittiertem Essen – zumindest wenn es in klassischen Fritteusen zubereitet wurde. Aber es geht auch anders. Viele Modelle funktionieren mittlerweile mit Heißluft und brauchen wenig oder gar kein Öl. Wir testen 4 herkömmliche Geräte und 11 Heißluftfritteusen.
Einige Gerichte schmecken nur frittiert richtig lecker, außen kross und innen gleichmäßig gar. Im Backofen gelingen diese Lebensmittel leider nur halb so gut. Dazu zählen in erster Linie die Fast-Food-Klassiker Pommes Frites und Nuggets oder auch süße Teigwaren wie Donuts oder Kräppelchen. Aber auch Falafel oder Frühlingsrollen schmecken durch das Bad im heißen Fett noch besser. Der besondere Geschmack hat jedoch seinen Preis, denn gut für die Linie ist diese Zubereitungsart bedauerlicherweise nicht. Wer also Wert auf eine schlanke Figur legt, sollte nur selten frittieren oder alternativ zur Heißluftfritteuse greifen. Diese Modelle kommen nämlich mit sehr wenig oder sogar keinem Öl zurecht. Welche anderen Vor- und Nachteile, abgesehen vom Gesundheitsaspekt, Heißluft im Vergleich zum Öl hat und welche Geräte aus beiden Kategorien die Spitzenreiter sind, zeigt unser Praxistest.
Alles startklar?
Wer sich für eine herkömmliche Fritteuse entscheidet, sollte beachten, dass die Vorbereitung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als bei einer Heißluftfritteuse. Zunächst muss das richtige Öl gefunden werden. Wichtig ist hierbei, dass nur Öle und Fette verwendet werden, die einen hohen Rauchpunkt haben, also sehr hitzebeständig sind. Ansonsten können beim Frittieren, wo teilweise Temperaturen bis 200 Grad erreicht werden, gesundheitsschädliche Stoffe entstehen. Eigentlich als sehr gesund geltende Öle wie beispielsweise natives Olivenöl sind deshalb nicht zum Frittieren geeignet, da ihr Rauchpunkt sehr niedrig ist. Besser geeignet ist hingegen raffiniertes Olivenöl, Kokosöl, Erdnuss- oder Sesamöl, wobei die beiden letzeren einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweisen, welche sich durch das Erhitzen ebenfalls in gesundheitsschädliche Stoffe umwandeln. Für feste Fette eignen sich nur die zwei getesteten Modelle von Rosenstein & Söhne. Ist das richtige Öl gefunden, braucht es davon eine ganze Menge. Das größte Testgerät, die DF402B von Bestron, kann alleine 4,5 Liter Öl fassen.
Fertig, los!
Wer sich für eine Heißluftfritteuse entscheidet, hat es da schon leichter. Bis auf ein bis zwei Esslöffel Öl bei Bedarf wird nichts weiter benötigt. Was den Aufbau betrifft, sind alle Geräte gleichermaßen unkompliziert und erfordern keine gro
ßen Anstrengungen. Das Grundprinzip einer Fettfritteuse ist denkbar einfach und die Bedienung somit kein Hexenwerk. Alle vier getesteten Geräte dieser Kategorie verfügen über einen Temperaturregler und ein Signallämpchen, welches anzeigt, wann die gewünschte Temperatur erreicht ist. Wenn dies der Fall ist, wird der Frittierkorb mit Lebensmitteln befüllt, langsam abgesenkt und wenn das Frittiergut die gewünschte Bräunung erreicht hat, wieder entnommen. Und doch gibt es erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Bedienfreundlichkeit zwischen den einzelnen Geräten. Bei den beiden Modellen von Rosenstein & Söhne muss der Griff des Frittierkorbes zum Beispiel erst gelöst werden, bevor der Deckel geschlossen werden kann und zum Entnehmen wieder befestigt. Durch das heiße und teilweise spritzende Fett gestaltet sich dies jedoch teilweise sehr schwierig. Die Geräte von Bestron und Emerion haben dieses Problem besser gelöst und verfügen über einen Deckel mit Aussparungen, so dass die Griffe nicht entfernt werden müssen. Außerdem sind diese beiden Modelle mit einer Metallstrebe ausgestattet, in die der Korb nach dem Frittieren zum Abtropfen eingehangen werden kann. Bei der Emerio DF-120482
sollte dies jedoch nur gemacht, werden, wenn das Gerät nicht maximal mit Öl befüllt ist, da der Frittierkorb sonst im Öl hängt. Einen weiteren Vorteil in punkto Handhabung bietet die DF402B mit ihren drei Frittierkörben. So können kleine Mengen frittiert werden, zwei Lebensmittel gleichzeitig oder große Portionen. Bei den anderen drei Fettfritteusen im Test lässt sich jeweils nur eine Zutat frittieren und davon, je nach Größe des Frittierkorbes, zum Teil nur sehr geringe Mengen. Die NC-3833 von Rosenstein & Söhne hat beispielsweise nur ein Fassungsvermögen von etwa 170 Gramm. Wird der Korb voll gefüllt bei maximalem Ölstand, läuft die Fritteuse zudem noch über und verursacht unnötige Verschmutzungen.
Bei den Heißluftfritteusen gibt es diese Probleme mit spritzendem oder überlaufendem Fett nicht. Die Geräte verfügen fast alle über einen herausnehmbaren Korb, der sich mit Lebensmitteln befüllen lässt. Die Modelle mit simplem Aufbau sind darüber hinaus lediglich mit einem Temperaturregler, einem Timer und einer Signalleuchte ausgestattet. Ein langes Einlesen in die Bedienungsanleitung ist da nicht notwendig. Anders sieht das bei den Modellen mit Touchscreen und voreingestellten Programmen aus. Dadurch wird die Anwendung, zumindest anfangs, etwas komplizierter, aber dafür stehen auch mehr Funktionen zur Verfügung.
Zieleinlauf
Fettfritteusen und Heißluftfritteusen spielen nicht in derselben Liga und ein direkter Vergleich der Ergebnisse wäre nicht fair. Lebensmittel die komplett in Öl frittiert werden, sind natürlich aromatischer und knuspriger. Den Testsieg in dieser Kategorie kann die DF402B von Bestron einholen. Für Gesundheitsbewusste ist die Heißluftfritteuse trotzdem eine gute Alternative. Die besten Frittierergebnisse erzielt der optische Exot unter den Testgeräten, die Steba HF 2050. Das ist wohl in erster Linie dem einsetzbaren Rührelement zu verdanken, das dafür sorgt, dass die Lebensmittel immer in Bewegung bleiben und so von allen Seiten gleichmäßig gebräunt werden. Das Schütteln oder Wenden des Frittierguts, wie es bei den anderen Geräten nötig ist, entfällt dadurch. Und durch den Glasdeckel lässt sich der Garvorgang jederzeit gut verfolgen. Aber auch die anderen Testgeräte liefern gute bis sehr gute Frittierergebnisse. Lediglich die Modelle von Koenic und Emerio erreichen nur ein befriedigendes Ergebnis. Einen sehr großen Vorteil gegenüber Fritteusen mit Öl haben Heißluftfritteusen wenn es um die Reinigung geht. Der Frittierkorb kann ganz einfach entnommen und abgewaschen oder auch in die Spülmaschine gestellt werden.
Schnell wieder fit?
Aufwendig gestaltet sich die Reinigung bei den Fettfritteusen. Das Öl kann zwar mehrmals benutzt werden, aber früher oder später muss es doch ausgewechselt und entsorgt werden. Zur besonderen Herausforderung wird die Reinigung bei den beiden Modellen von Rosenstein & Söhne. Da sie keine herausnehmbare Ölwanne besitzen, bleibt nichts anderes übrig, als das überschüssige Öl mit Küchenrolle aufzusaugen und den Innenraum dann mit einem feuchten Tuch so gut es geht auszuwischen. Ob der Geschmacksvorteil diesen Mehraufwand wert ist, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. In der folgenden Bewertungstabelle steht das Siegel der Meisterklasse nebst höherem Preis für damit einhergehende schärfere Augen der Tester und ein Absetzen vom Testfeld durch sehr gute Ergebnisse. Der Single-Tipp steht für kompakte Maße und einen günstigen Preis.