13 Induktionskochfelder
∙ Einzel- und Doppelfelder
Wer gern mit vielen Töpfen oder mobil kocht, für den ist eine portable Induktionskochplatte die perfekte Lösung. Die Geräte sehen nicht nur schick aus. Sie sind leistungsstark, energiesparend und leicht zu reinigen. Welches Gerät am meisten überzeugt, lesen Sie in unserem Test.
Kochen mit Induktion hat viele Vorteile: Die Wärme entsteht durch magnetische Wechselfelder direkt im Topfboden. Das geht schnell und spart Strom. Mit Induktion kann außerdem sehr präzise gekocht werden: Die Temperatur lässt sich genau einstellen. Schaltet man die Wärmezufuhr ab, endet der Kochvorgang augenblicklich. Darüber hinaus ist für portable Induktionskochfelder kein Starkstrom-Anschluss nötig. Überall, wo eine Steckdose ist, kann gekocht werden. Und zieht man den Stecker, verbraucht das Gerät garantiert keinen Strom mehr – im Gegensatz zu Einbaugeräten, die ausgeschaltet häufig im Standby sind. Den vielen Vorteilen steht ein hörbarer Nachteil gegenüber: Kochen mit Induktion ist nicht geräuschlos.
Nichts für empfindliche Ohren
Die Dezibel-Angabe (dB(A)) ist für Induktionskochplatten nur ein grober Richtwert. Denn beim Kochen entstehen hochfrequente, manchmal unangenehme Töne, die ein gewöhnlicher Geräuschmesser nicht erfasst. Da die entstehenden Geräusche vom Kochgeschirr abhängen, führen wir den Test mit identischen Edelstahl-Töpfen durch – und sind überrascht über die Töne, die das Geschirr den einzelnen Geräten entlockt. Vom leisen Summen, hohen Surren bis zum lauten Schnarren ist alles vertreten. Am angenehmsten sind die Geräte, deren Lüfter die dezenten Induktionsgeräusche übertönen. Im Gesamteindruck überzeugen PC-EKI 1062, IK 750 sowie Miji. Negativ fallen dagegen WMF, Koenic sowie Various 2000 auf. Mit 58dB(A) ist das Gerät von WMF zwar das leiseste im Test – zugleich aber auch jenes mit den unangenehmsten Induktionsgeräuschen, die während des gesamten Kochvorgangs sehr deutlich über dem zugegeben geräuscharmen Lüfter zu hören sind.
Mit halber Power günstiger
Im Test erhitzen die großen Geräte Wasser im Schnitt etwas schneller als die kleinen – und das obwohl die Kochfelder teilweise dieselbe Nennleistung haben. Am deutlichsten ist dieser Unterschied bei Caso: Various 2000 bringt Wasser in 577 Sekunden (s) zum Kochen. Das ebenfalls 2000 Watt (W) starke Kochfeld des Pro Menu 3500 braucht dafür 467 Sekunden – eine Differenz von fast zwei Minuten. Am schnellsten ist dennoch eine Einzelkochplatte. Miji – mit 2300W das leistungsstärkste Feld – benötigt nur 389 Sekunden. Über die Kochgeschwindigkeit entscheidet die Maximal-Leistung des Felds. Für die Doppelkochplatten bedeutet das: Will man zügig kochen, stellt man den Topf am besten auf das stärkere Kochfeld. Bei fast allen Geräten ist neben dem Feld die Watt-Zahl aufgedruckt – nur bei ProfiCook muss dazu das Gerät erst eingeschaltet werden. Zwei Doppelkochfelder kommen mit integrierter Powersharing-Funktion: S-Line 3500 und Kult X. Werden beide Kochfelder gleichzeitig betrieben, wird die verfügbare Gesamtleitung gleichmäßig auf beide Kochfelder verteilt. So kann gleich schnell gekocht werden. Allerdings heißt das auch: Die Felder können nicht mit ihrer jeweiligen Maximalleistung betrieben werden. Die Powersharing-Funktion schaltet sich automatisch zu. Der Test zeigt: Die Powersharing-Funktion spart Energie. Vor diesem Hintergrund wollen wir wissen: Kann man Strom sparen, wenn man Doppelkochfelder optimal betreibt? Wir stellen die Geräte manuell auf die höchstmögliche gemeinsame WattZahl, mit der beide Kochfelder gleichzeitig betrieben werden können – und messen erneut. Nur bei einem Gerät ist das nicht möglich: Pro Menu 3500 hat keine Watt-Einstellung. Bei Koenic, ProfiCook und Steba können wir durch die optimale Einstellung 5–16% Strom einsparen. Fazit: Wenn Sie die Kochfelder parallel be
treiben, stellen Sie die höchste gemeinsame Watt-Zahl ein. So sparen Sie Energie und Geld – die Ankochdauer erhöht sich allerdings leicht.
Wie sicher sind die Geräte?
Spricht man über Induktion, muss man sich auch mit den vermeintlichen Gesundheitsrisiken der Technik auseinandersetzen. Noch immer haben Menschen Bedenken, dass die beim Kochen mit Induktion entstehenden Magnetfelder schädlich für die Gesundheit sind. Gute Nachrichten hat die WHO: Bisher konnte man keinen Zusammenhang zwischen den Magnetfeldern von Induktionsherden und gesundheitlichen Beeinträchtigungen herstellen. Die meisten Personengruppen können bedenkenlos mit Induktion kochen. Für Schwangere sowie Personen mit Herzschrittmacher oder Cochlear-Implantat gilt das allerdings nicht – und darauf sollte auch hingewiesen werden. Unser Test zeigt: Nicht bei allen Geräten wird ausreichend auf eventuelle Risiken für die oben genannten Personengruppen hingewiesen. Bei Miji und Dunlop enthält nicht einmal die Bedienungsanleitung eine entsprechende Warnung. Insgesamt stellen wir fest: Alle Hersteller könnten besser auf Induktion aufmerksam machen. Das betrifft insbesondere die Kennzeichnung auf den Geräten selbst. Diese ist wichtig, da sich Induktionskochfelder optisch kaum von strahlungsbeheizten Ceranfeldern unterscheiden. Einzig KIP 1332 kann in dieser Kategorie überzeugen.
Ein weiteres Manko: Nur zwei Hersteller (WMF, Caso) geben praktische Tipps zur korrekten Nutzung von Induktions-Kochfeldern. Um die Magnetfeld-Belastung während des Kochens zu reduzieren, empfiehlt das Medical Tribune unter anderem: Kochgeschirr mittig platzieren und dabei die darunter liegende Kupferspule vollständig abdecken. Das ist bei einigen Test-Geräten problematisch. Miji gibt keine Mindest-Topfgröße an. Beim Modell von WMF wird das Positionskreuz vom Topf verdeckt. Gerade bei mobilen Geräten trägt die Standfestigkeit wesentlich zur Sicherheit während der Nutzung bei. Aufgrund ihrer Größe und ihres höheren Gewichts sind Doppelkochplatten erheblich rutschfester als Einzelkochplatten. Während bei den größeren Geräten mindestens 27 Newton (N) Zugkraft aufgewendet werden müssen, um sie zu verschieben, genügen bei den Einzelkochplatten durchschnittlich 4–7N. Ausnahme sind Miji sowie PCEKI 1062, die mit 12 N doppelt so rutschfest sind wie ihre Konkurrenz. Bei Induktion wird die Glaskeramik-Oberfläche nur indirekt erhitzt. Wo der Topf steht, wird es warm. Um den Topf herum bleibt es kühl. Trotzdem kann man sich verbrennen. Auf diese Gefahr machen die meisten Geräte gut aufmerksam. Nur auf dem Kochfeld von Miji findet sich kein entsprechender Warnhinweis. Die Modelle von ProfiCook und Dunlop haben im Gegensatz zu den anderen Geräten keine Restwärme-Anzeige. Bei Caso und Koenic blinkt die Restwärme-Anzeige zusätzlich und sorgt so für eine ausgezeichnete Warnfunktion.
Da brennt nichts an
Läuft etwas über, hat es aufgrund der indirekten Erwärmung der Glaskeramik-Oberfläche kaum eine Chance einzubrennen. Das erleichtert die Reinigung erheblich. Im Test lassen sich fast alle Geräte sehr leicht reinigen. Milchreis, Ketchup und Mayo, die wir auf den Kochfeldern verteilen, brennen in den meisten Fällen selbst dann nicht ein, wenn die Schmutzstelle direkt unter dem heißen Topf ist. Zur Reinigung genügt fast immer Wasser und Spülmittel. Am besten sind Geräte mit durchgängiger Glaskeramik-Oberfläche zu putzen, insbesondere die Modelle von Caso. Aufwändiger zu säubern sind WMF, Dunlop und IK 55.