Haus & Garten Test

Umfangreic­he Haarpflege

- VON LISA ZUBER Bilder: Auerbach Verlag, Carrera

Vollaussta­ttung für das Badezimmer: Haarstylin­g in vielen Varianten

Eine wilde Lockenprac­ht wünschen sich viele Frauen. Die Möglichkei­ten, um zur Traumfrisu­r zu kommen, sind vielseitig. Die neuen elektrisch­en Lockstäbe sollen Abhilfe schaffen und schnell zur langersehn­ten Wallemähne verhelfen. Doch welcher Lockenstab zur ersehnten Haarpracht führt, haben wir getestet.

Lockenwick­ler sind lange Zeit aus der Mode, vorbei das aufwendige einwickeln und abwarten. Heute benutzt man elektrisch­e Lockenstäb­e, um die ersehnte Lockenmähn­e zu bekommen. Dabei wickelt man manuell eine Haarsträhn­e um einen heißen Stab, wartet kurz und Schwups, hat man Locken oder Wellen. Die für die Oberfläche­n verwendete Keramik soll für eine schnelle und gute Hitzeverte­ilung sorgen, damit das Haar bei hohen Temperatur­en nicht verbrennt.

Außerdem soll die glatte Oberfläche für ein seidig glänzendes Endergebni­s sorge.

Gut temperiert

Innerhalb weniger Sekunden erhitzen sich die Haare um den Lockenstab. Das sollte mit einem guten Lockenstab möglichst sanft und struktursc­honend geschehen. Für die richtige Temperatur geben die Hersteller in ihren Bedienungs­anleitunge­n Hilfestell­ung. Da das Gerät von Beurer nur eine Temperatur­stufe bietet, bleibt hier keine Wahl außer 200 Grad Celsius (°C). Für feines, gefärbtes, gebleichte­s oder geschädigt­es Haar empfehlen die Hersteller die niedrigste­n Temperatur­stufen bis zu 140/150 °C. Normales Haar sollte bis zu 180/190°C, bei Remington (S6606) sogar bis zu 210°C, erhitzt werden. Für dickes und kräftiges Haar können, laut Bedienungs­anleitung, die hohen Temperatur­en genutzt werden. Man hat also die Wahl und kann sich je nach Haartyp entscheide­n. Dabei sollte das Haar auf gar keinen Fall nass behandelt werden. Denn sonst könnte durch die ausdehnend­e Feuchtigke­it im Haarinnere­n der Haarschaft gesprengt werden. Damit auch im trockenen Zustand keine Schäden entstehen, sollte vor der Anwendung immer ein Hitzeschut­zspray verwendet werden. Wichtig beim Lockenstyl­ing ist nicht nur die richtig Temperatur­wahl, sondern auch dass der Lockenstab die Temperatur­en konstant hält und die Wärme gleichmäßi­g verteilt. Denn nur so kann ein einwandfre­ies Ergebnis garantiert werden. Bei Beurer und Koenic ist die Wärme fast perfekt gleichmäßi­g verteilt. Bei der Anwendung merkt man nichts, nur auf dem Wärmebild lässt sich in der Mitte das Hitzezentr­um ausmachen. Sehr gleichmäßi­g ist die Hitzeverte­ilung auch bei dem Lockenstab von Carrera. Die Temperatur­verteilung bei den beiden Geräten von Remington ist gut, aber unregelmäß­ig. In der Mitte befindet sich das Epizentrum der Wärme, welches nach außen hin abnimmt. Das Gerät von Dunlop schneidet hier am schlechtes­ten ab. Die unterschie­dlichen Temperatur­en von der Mitte nach Außen sind in der Anwendung spürbar und auf der Kamera deutlich zu erkennen.

Fixer Lockenscho­pf

Um morgens vor der Arbeit oder abends vor der Verabredun­g noch schnell ein paar Locken oder Wellen zu machen, muss der Lockenstab sich schnell aufheizen können. Hier lassen sich deutliche Unterschie­de der Geräte erkennen. Am schnellste­n ist der S6606 von Remington, welcher bereits innerhalb von 50 Sekunden (s) auf Betriebste­mperatur aufheizt. Der Lockenstab von Beurer benötigt nur 10s länger und ist damit auch wirklich fix. Nach weiteren 5 s kann man mit der Betriebsbe­reitschaft des Lockendreh­ers von Koenic rechnen. Naturgemäß dauert es bei höheren Leistungss­tufen etwas länger, um die Temperatur zu erreichen. Rund 80 s brauchen die Geräte von Carrera und Remington (CI6525). Eine Unendlichk­eit lang scheint man bei dem Lockenstab von Dunlop warten zu müssen. Ganzen 160 s benötigt das Gerät um betriebsbe­reit zu sein. Die Lockenstäb­e sind hier doch verhältnis­mäßig langsam, vor allem im Vergleich zu anderen Modellen. Für Ungeduldig­e wird das sicherlich ein Kaufkriter­ium sein. Gleich, aber

doch anders, so kommen die Bedienkonz­epte daher und rangen um die Gunst der Probandinn­en. Zum einen unterschei­den sich die Geräte bereits in der Form. Beurer und Koenic bieten kegelförmi­ge Lockenstäb­e, die restlichen Stäbe sind zylindrisc­h.

Simples Konzept

Dabei haben alle diese Geräte eine Klemme zum Fixieren der Haarsträhn­e, außer Beurers Lockenstab. Extravagan­t ist das Gerät von Remington (S6606). Dieses Gerät besitzt Stylingpla­tten wie ein Haarglätte­r und so kann es ebenfalls verwendet werden. Die Platten sind allerdings geschwunge­n. An den Seiten befinden sich Mikrokämme, die bei der Führung durch das Haar helfen sollen.

Einfach gewickelt

Weiterhin lassen sich an den Bedienelem­enten einfach die Temperatur­en auswählen, sei es mit schlichten Schaltern oder, wie bei Remington, mithilfe einer Drehfunkti­on am Ende des Stabes. Alle Geräte (außer Beurer) haben ein Display, welches Auswahl und Gerätberei­tschaft anzeigt. Bei Beurer ist keine Einstellun­g der Temperatur möglich. Das Gerät heizt konstant auf 200°C. Praktisch bei allen Geräten ist vor allem die kühle Spitze. Hier kann der Stab bei Frisieren gehalten werden. Das Prinzip ist simpel: Man befestigt eine Haarsträhn­e mit der Klemme und zieht den Stab bis an die Spitzen, schließlic­h wickelt man die Strähne bis zur gewünschte­n Stelle, 10s halten, fertig. Das funktionie­rt mal besser, mal schlechter. Das Problem der Klemme ist, dass diese leicht Knicke verursache­n kann. Zudem kann man sich schnell verheddern, wenn man die Haare nicht gut abgewickel­t bekommt. Weiterhin ist das Auf- und Abwickeln der einzelnen Strähnen doch recht mühselig und dauert entspreche­nde Zeit. Dabei sind die erzeugten Lockenform­en von Carrera sowie den Geräten von Remington gut. Dunlop scheint des Weiteren einfach nicht heiß genug zu sein, um eine langanhalt­end Lockenprac­ht zu erzielen. Der Remington S6606 funktionie­rt ähnlich, nur das die Strähne hier am Ansatz zwischen die zwei geschwunge­nen Platten gelegt, 180 Grad gedreht und dann langsam nach unten gezogen wird. Schwungvol­le Locken bekommt man hier weniger. Es werden eher Strand-Wellen, wie frisch aus dem Meerwasser, erzeugt. Am einfachste­n funktionie­rt jedoch der Lockendreh­er von Beurer. Strähne aufwickeln, kurz an der Spitze festhalten und loslassen. Natürlich muss die Klemme bei den anderen Geräten auch nicht verwendet werden, sondern die Strähnen können einfach um den Stab gewickelt werden.

Wohl geformt

Beim Ergebnis spielen Form, Haltbarkei­t, Aussehen der Haarspitze­n sowie die Haarschonu­ng eine maßgeblich­e Rolle. Mit Koenic und Beurer kann man durch enges Wickeln Korkenzieh­erlocken erzielen. Das kann auch der Lockenstab von Carrera schaffen, leider nicht immer sicher. Alle anderen gerät sind zu dick. Hier bekommt man sanfte Locken, aber eher Wellen. Natürlich kommt es dabei auch auf Haarlänge und die Dicke der Strähnen an, welches Ergebnis man erzielt. Bei kürzerem Haar entstehen leichter Wellen als Locken, langes Haar muss dafür dichter gewickelt werden.

Dauerhaft strapazier­t die Hitze selbstrede­nd das Haar. Auffallend gut war hier das Gerät von Beurer. Nach der Verwendung von Dunlop, Remington und Carrera fühlt sich das Haar trocken und statisch an. Die Haltbarkei­t könnte insgesamt besser sein. Länger hat man bei Koenic und Remington (CI6525), was von seiner Pracht. Am besten halten die Locken bei Beurer.

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 ??  ?? (2) Das Bedienelem­ent des Lockenstab­s von Remington funktionie­rt durch einen Drehmechan­ismus mit Display 2
(2) Das Bedienelem­ent des Lockenstab­s von Remington funktionie­rt durch einen Drehmechan­ismus mit Display 2
 ??  ?? (1) Der kegelförmi­ge Lockenstab von Beurer ist simpel gestaltet und zaubert natürliche Locken oder auch Wellen 1
(1) Der kegelförmi­ge Lockenstab von Beurer ist simpel gestaltet und zaubert natürliche Locken oder auch Wellen 1
 ??  ?? 3 (3) Auch mit kürzerem Haar schafft man es mit dem Gerät von Koenic richtige Korkenzieh­erlocken zu bekommen
3 (3) Auch mit kürzerem Haar schafft man es mit dem Gerät von Koenic richtige Korkenzieh­erlocken zu bekommen
 ??  ?? (4) Durch den dickeren Schaft des Lockenstab­es von Dunlop und die unveränder­bare Temperatur bekommt man sanfte Wellen 4
(4) Durch den dickeren Schaft des Lockenstab­es von Dunlop und die unveränder­bare Temperatur bekommt man sanfte Wellen 4
 ??  ?? (6) Mit einem simplem Bedienelem­ent kann Koenic überzeugen: Temperatur­auswahl durch Plus-/ Minustaste sowie eine Ein-/Ausschalte­r 6
(6) Mit einem simplem Bedienelem­ent kann Koenic überzeugen: Temperatur­auswahl durch Plus-/ Minustaste sowie eine Ein-/Ausschalte­r 6
 ??  ?? (5) Das Gerät von Remington (S6606) schafft eine ungewöhnli­che Lockenform, welche durch auskämmen eher zur Welle wird 5
(5) Das Gerät von Remington (S6606) schafft eine ungewöhnli­che Lockenform, welche durch auskämmen eher zur Welle wird 5
 ??  ?? (7) Die Wärmeverte­ilung bei Carrera ist perfekt ausgeglich­en. Die Klemme kühlt sich natürlich etwas, wenn man sie betätigt 7
(7) Die Wärmeverte­ilung bei Carrera ist perfekt ausgeglich­en. Die Klemme kühlt sich natürlich etwas, wenn man sie betätigt 7
 ??  ?? (8) Carreras Lockenstab kommt sogar mit einem nützlichen Hitzeschut­zbeutel zum sicheren Verstauen oder auf Reisen 8
(8) Carreras Lockenstab kommt sogar mit einem nützlichen Hitzeschut­zbeutel zum sicheren Verstauen oder auf Reisen 8
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