6 Laubbläser
∙ Akkupower für den Garten
Der Herbst hat begonnen und somit auch die Saison des Laubsammelns. Dies kann per Muskelkraft – also mit der Harke passieren, aber auch technische Hilfsmittel kommen dabei immer häufiger zum Einsatz. Laubbläser zählen unter diese Gattung. Wir nehmen fünf dieser Geräte für Sie unter die Lupe.
Es gibt definitiv viele Weg um nach Rom – besser gesagt zum laubfreien Garten – zu kommen. Harken ist dabei wahrscheinlich die umweltfreundlichste, da einzig Muskelkraft verwendet wird.
Ob diese Methode in jedem Fall naturschonend ist, da die Oberfläche stets mit angegriffen wird, bleibt dahingestellt. Immer häufiger sind in den letzten Jahren Laubbläser und Sauger auf den Straßen aber auch in den Gärten zu sehen. Oft kommen dabei extrem laute und mit übel riechenden Abgasen von Verbrennungsmotoren versehene Geräte zum Einsatz. Das es auch anders geht, zeigen die fünf Kandidaten in unserem Testfeld. Die fünf Hochleistungsbläser werden allesamt mit Akkukraft betrieben und haben somit einen sehr geringen Emissionswert.
Blasen sinnvoll?
Die Frage ist natürlich, warum man Laub besser zusammenbläst, als saugt.
Dies ist einfach eine Frage des Aufwands, während beim Saugen nur in kleinen Schritten vorangegangen werden kann, werden beim Blasen in der gleichen Zeit deutlich größere Flächen erreicht. Zudem ist die Methode auch schonender, da Kleinstlebewesen nicht in die Turbine, die oft beim Laubsauger mit einem Häckselwerk gekoppelt ist, eingesaugt und zerstört, sondern maximal wenige Meter weiter weg befördert werden. Auch Materialien wie Rindenmulch auf den Beeten oder Kies in Kiesflächen wird beim Blasen deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen als es beim Saugen der Fall ist. Am Ende muss das zentral gesammelte Laub wahlweise per Hand oder eben mit einem Laubsauger noch aufgesammelt und zur Kompostierung aufbereitet werden. Optimal ist es natürlich auch, den Laubhaufen einfach im Garten an einer Stelle liegen zu lassen um Igeln ein Winterquartier zu bieten.
Inbetriebnahme der Kandidaten
Alle fünf Geräte sind in Windeseile nach dem Kauf montiert. Bei keinem der Testkandidaten wird dazu ein Werkzeug benötigt, da einzig das Blasrohr eingerastet werden muss. Oft ist es bei den Geräten allerdings vor dem ersten Einsatz von Nöten, den Akku erst einmal vollständig aufzuladen. Unsere Testgeräte wurden allesamt im Paket mit einem Ladegerät und dem dazugehörigen Akku ausgeliefert.
Leistung entscheidend
Laubbläser sind in verschiedenen Leistungsstufen verfügbar. In der Testtabelle sind die Herstellerangaben für die maximale Luftgeschwindigkeit als auch für den Luftdurchsatz zu finden. Im Test zeichnet sich schnell ab, das vor allem die Werte der Luftgeschwindigkeit kaum aussagekräftig sind – hohe Geschwindigkeiten verhelfen den Geräten nicht zwingend zu besseren Blasleistungen. Eine höhere Luftmenge pro Zeit ist da schon hilfreicher, stellt aber auch nur in der Theorie eine Verbesserung dar – letztendlich kommt es auf den Praxistest an. Denn selbstverständlich tragen auch die Gesamtkonstruktion des Rohres und der Düsenform zur Effizienz des Blasens bei. Auch ist der natürliche Untergrund ein entscheidendes Merkmal. Auf Steinbelägen ist das Aufwirbeln einfacher möglich als auf Rasenflächen. Bei den Blaseigenschaften hat uns im Test der Einhell GE-LB 36Li E am deutlichsten überzeugt. Das Gerät hat den Vorteil, dass die Blasleistung stufenlos über einen Drehregler an der Oberseite des Griffs eingestellt werden kann. Doch auch der Stiga SAB 500 AE überzeugt, denn auch hier kann die Blasleistung reguliert werden. Drei verschiedene Stufen stehen dabei bereit. Der Stihl BGA 56 hingegen besitzt zwar eine sehr gute Blasleistung, lässt sich allerdings nicht regulieren. Dies kann gerade bei Kies
oder Sanduntergrund dazu führen, dass zu viel des Belages mit aufgewirbelt wird und nicht nur das gewünschte Laub.
Während der Black+Decker BCBL200L gerade in Kleingärten auch gute Ergebnisse leistet – Blätter der Walnuss außen vor – eignet sich das von Pearl vertriebene Gerät AGT NX-7798 eher nur zur Blattbefreiung von Terrassen oder Pflanzschalen. Die Blasleistung des kleinsten Gerätes ist für größere Laubmengen zu gering.
Alltagseinsatz
Im Gegensatz zu Laubsaugern sind die Laubbläser mit Gewichten von rund 2
Kilogramm sehr leicht und damit handlich einsetzbar. Einhell hat seinem GELB 36Li E trotzdem einen Tragegurt spendiert, was auch hilfreich ist und gerade auf großen zu beräumenden Flächen die Arme entlastet. Die Bedienelemente, welche aus Sicherheitsgründen auch bei dieser Gerätegattung im Betrieb dauerhaft gedrückt werden müssen, sind bei allen fünf Testkandidaten leicht zugänglich angebracht.
Generell ist bei den Laubbläsern allerdings darauf zu achten, dass sie nur außerhalb der ortsüblichen Ruhezeiten betrieben werden sollten. Alle fünf Testkandidaten weisen im Test Geräuschpegel von über 90 Dezibel auf und sind damit für die Umwelt stark wahrnehmbar. Zur Mittagsruhe sowie auch an Sonn- und Feiertagen sollte daher auf das Laubblasen verzichtet werden. Den Geräuschpegel empfinden wir im Test beim Einhell-Gerät am störendsten, da hier ein leichtes Piep-Geräusch wahrnehmbar war. Der leiseste Akkubläser ist der Stihl BGA 56.
Einfache Reinigung
Ein großer Vorteil der Bläser gegenüber den Laubsaugern ist, dass der Reinigungsaufwand dieser Systeme sehr gering ist. Dadurch, dass das Laub nicht mit den Geräten in Berührung kommt, ist eine Verschmutzung des Bläsers selbst nicht vorhanden. Ein einfaches Abwischen mit einem feuchten Tuch im Außenbereich der Geräte genügt bei allen fünf Kandidaten nach dem Einsatz.
Akkubetrieb
Beim Kauf der Geräte sollte – je nachdem ob man ein System des Anbieters schon nutzt oder nicht – auf den Miterwerb von Akku und Ladegerät geachtet werden. Dadurch variiert auch der Preis bei den Geräten. Unser Testsieger von Einhell benötigt sogar zwei Akkus parallel, da beim X-Change System 18 Volt Akkus zum Einsatz kommen, leistungsfähige Laubbläser aber eine höhere Leistung voraussetzen. Eine weitere Besonderheit beim Einhell X-Change System ist, das hierfür verschieden starke Akkus zur Verfügung stehen. Zwischen 2000 und 5000 Milliampere-Stunden (mAh) Kapazität haben die im Fachhandel erhältlichen Akkus. Der Unterschied ist, das mit dem großen 5000mAh Akku die Betriebszeit deutlich erhöht wird – im Gegensatz zum kleinsten Modell. Gleichzeitig bedeuten aber stärkere Akkus auch, dass das Gewicht erhöht wird und damit der Nutzungskomfort sinkt. Bei unseren Test konnten alle fünf Kandidaten mit Betriebszeiten zwischen 20 und 30 Minuten bei der höchsten Blasleistung überzeugen. Danach muss entweder pausiert werden oder es stehen Wechselakkus bereit. Bei allen fünf Kandidaten ist ein einfacher Akkuwechsel durch Einklicken möglich. Positiv fällt an den Akkus von Stihl, Stiga und Einhell eine Ladestandsanzeige auf. Wer den Bläser immer nur kurz verwendet, sollte zur Akkuschonung natürlich nicht immer den Akku neu laden. Die Ladestandsanzeige gibt perfekte Auskunft, ob am nächsten Tag noch ein Einsatz möglich ist oder ob besser doch geladen werden sollte.