3 elektrische Fleischwölfe
∙ Fleisch und Gemüse wolfen
Der Trend zur Eigenherstellung von Produkten wächst weiter in vielen Haushalten. Zwar ist die Konkurrenz durch regionale und überregionale Produkte aus dem Supermarkt groß. Trotzdem sind Fleischwölfe zur Selbstherstellung von Hackfleisch, Falafel und vielem mehr weiterhin im Kommen.
Der Fleischwolf ruft definitiv nostalgische Erinnerungen an die Gusseisenmodelle von früher hervor. Heutzutage muss nichts mehr von Hand gedreht werden, sondern läuft komplett elektrisch und automatisch. Fleischwölfe können eine gute Ergänzung in der Küche bieten, um jegliche Art von Fleischgerichten, aber auch Falafel oder Salate herzustellen. Dabei sind vor allem die einfach Handhabung sowie Kraft und Schnelligkeit des Geräts wichtig.
Stark und flink
Um gute Faschierergebnisse zu erzielen, benötigt man doch einiges an Stärke. Während Caso mit 2000Watt (W) aufwartet, bietet der Bestron bereits nur noch 1000W. Doch bei Mia bekommt man gerade einmal 450W, was jedoch nicht bedeutet, dass die Ergebnisse schlechter sind. Zumal nicht nur die Kraft sondern vor allem die Geschwindigkeit eine erhebliche Rolle spielt. Wirklich fix arbeitet der Fleischwolf von Caso. Man kommt gar nicht so schnell hinterher Produkt nachzuschieben, wie es die Drehschnecke verarbeitet. Bei Mia geht es mit den Hülsenfrüchten und der Paprika ebenfalls ziemlich schnell, nur beim Fleisch dauert es doch länger. Bestrons Fleischwolf faschiert Paprika in Sekunden.
Doch bei den Kichererbsen gibt das Gerät innerhalb von wenigen Sekunden den Geist auf. Anscheinend gibt es hier Probleme mit den Hülsen der Kichererbsen. Das Fleisch geht wieder besser durch, allerdings ebenfalls sehr langsam.
Eingefüllt und durchgedreht
Wichtig für ein einfaches und schnelles Arbeiten ist natürlich auch die Größe der Einfüllöffnung. Im Gegensatz zu anderen Küchengeräten wie Entsaftern, bieten die Fleischwölfe weniger Freiraum. Die Öffnungen sind gerade einmal um die 4 Zentimeter (cm) breit. So muss das Faschiergut vor dem Einfüllen relativ klein geschnitten werden. Erfahrungsgemäß sind die Öffnungen jedoch groß genug, denn hier kommt es mehr auf die Geschwindigkeit der Geräte an. Denn wenn die Lebensmittel nicht schnell genug zerkleinert werden, kann es zu einem Stau in der Förderschnecke kommen. Vor allem bei den Fleischwölfen von Mia und Bestron muss man doch ganz schön nachhelfen, um die Produkte durch die Förderschnecke zu bekommen. Der mitgelieferte Stopfen bietet dabei Hilfestellung. Vorteilhaft ist hierbei aber, dass nicht mehr eingefüllt werden kann als durch die Schnecke geht. Im Gegensatz dazu verarbeitet der
Fleischwolf von Caso das Faschiergut so schnell, dass man mit dem Einfüllen kaum hinterher kommt. Egal ob Gemüse, Hülsenfrüchte oder Fleisch, hier geht alles durch. Leider fällt bei dem Gerät von Mia auf, dass es im Gerät anscheinend zu enormen metallischen Abrieb kommt, welcher dann im Lebensmittel landet. Das geht leider gar nicht!
Nicht nur Gehacktes
Doch spielen nicht nur Schnelligkeit und Kraft eine Rolle, sondern das Ergebnis muss stimmen. Dabei können die Fleischwölfe nicht nur zum Zerkleinern von Fleisch sondern ebenfalls für jegliches Gemüse genutzt werden. Daraus lassen sich dann Salate, Gemüse-Burger oder gar Falafel machen. Die Geräte von Caso und Mia kommen zudem mit einem Spritzgebäck-Aufsatz für Süßspeisen. Weiterhin liefern alle Fleischwölfe Kebbe- bzw. Wurstherstellungsaufsätze. Die Fleischwölfe bieten also mehr Optionen als man vielleicht denken würde. Die Paprika zerkleinern alle Geräte einfach und tadellos. Nur bei Bestron muss mit dem Stopfen ein klein wenig nachgeholfen werden. Dabei entsteht durch den hohen Wasseranteil der Paprika bei allen Geräten recht viel Flüssigkeit. Diese kann jedoch einfach weiterverwendet werden.
Trotzdem werden überall feine Stückchen erzeugt und keine matschige Masse. Hülsenfrüchte wie Kichererbsen bieten da schon einen größeren Widerstand. Das spürt man bei dem Gerät von Bestron sofort. Nach kaum mehr als 30 Sekunden (s) streikt das Gerät komplett. Selbst der Rücklauf-Schalter kann hier nicht helfen. Caso hingegen presst auch die Kichererbsen in kleine feine Stückchen. Beim Faschieren des Fleischs kommt man sogar mit dem Nachfüllen kaum hinterher. Der Fleischwolf von Caso liefert schnelle und sehr gute Faschierergebnisse. Mia und Bestron benötigen eine gefühlte Ewigkeit, um das Fleisch zu zerkleinern. Man muss sich geradezu abmühen das Faschiergut durch die Schnecke zu bekommen. Die Ergebnisse sind trotzdem wirklich gut.
Funktional und simpel
Die Bedienkonzepte der Fleischwölfe sind einfach gehalten. Schlichte Schalter sind hier an der Tagesordnung. Bei Caso findet man einen Drehschalter. Bestron arbeitet mit schlichten Kippschaltern. Bei Mia gibt es einfache Druckschalter. Diese sind zudem intuitiv nutzbar. Es gibt bei allen Fleischwölfen nur eine Geschwindigkeitsstufe sowie einen Rückwärtsgang. Allerdings wären verschieden Auswahlmöglichkeiten
für unterschiedliches Faschiergut vielleicht eine Idee für die Hersteller. Zudem wird durch die mitgelieferten Lochscheiben in unterschiedlicher Größe (grob, mittel, fein) Variation geboten. Die Einzelteile zu verstauen, ist dann nochmal eine ganz andere Sache. Bei Caso wird eine Auffangschale mitgeliefert. Dies dient nach der Arbeit auch als Deckel, um das Zubehör in der Einfüllschale zu verstauen. So kann platzsparend alles an einem Ort unter kommen. Zur Sicherung der Geräte bieten Saugnapffüße eine höhere Stabilität. Diese fehlen bei dem Fleischwolf von Mia. Denn man muss bei der Fleischverarbeitung so viel Druck aufwenden, um das Faschiergut durch die Drehschnecke zu befördern, dass die Maschine leicht nach vorne kippen kann. Bestron und Caso stehen dahingegen sicherer. Zumal beide Geräte etwas schwerer sind. Der Umbau der Geräte sollte mit wenigen Handgriffen erledigt sein. Lediglich bei Mia gibt es immer wieder Probleme bei Befestigen des Schneckengehäuses in der Kupplungs-Öffnung mit der Feststellschraube. Denn irgendwie wollen beide nicht recht ineinander greifen, sodass durchaus bereits nach kurzer Zeit eine Abnutzung der Kunststoff-Verriegelung erkennbar ist. Das Einsetzen erfordert Geduld und Übung. Alle anderen Fleischwölfe bieten hier weniger Hindernisse und lassen sich schnell und einfach montieren.
Schnelle Reinigung
Das Auseinandernehmen der verschmutzten Teile ist natürlich etwas schwerer als bei einem sauberen Gerät. Es bleiben nach der Verwendung je nach Effizienz des Geräts mehr oder weniger Essensreste in der Schnecke zurück. Doch bei sofortiger Reinigung unter fließendem Wasser mit etwas Spülmittel ist das problemlos. Man sollte nur vorsichtig sein, dass man sich am eingebauten Messer nicht verletzt. Bei Caso ist das Zubehör zum Teil sogar spülmaschinentauglich. Beim Faschieren des Gemüses nehmen sich die Geräte nichts. Sie zerkleinern dieses tadellos. Bei den Kichererbsen hat das Gerät von Bestron Probleme. Beim Fleisch gibt es lediglich Geschwindigkeitsunterschiede. Alles in allem hängt der Kauf wohl von persönlichen Präferenzen ab. Funktional und ökologisch sind die Geräte je nach Kategorie. Defizit scheint bei allen Geräten die enorme Lautstärke zu sein. Zudem könnte die Größe und Verarbeitungsqualität noch entscheidend sein. Weitere Orientierung bietet die folgende Tabelle.