Haus & Garten Test

13 Luftbefeuc­hter

- VON MARGITTA ILLGEN

∙ Für die richtige Raumluft

Bei sommerlich­er Hitze oder winterlich­er Heizperiod­e kann die Raumluft unangenehm trocken werden. Man spürt es an gereizten Augen, schuppiger Haut, trockener Nasenschle­imhaut, spröden Haaren und Lippen. Auch die Zimmerpfla­nzen sehen leidend aus. Ein Luftbefeuc­hter kann das Wohlfühlkl­ima zurückbrin­gen.

Eine relative Luftfeucht­igkeit von 40 bis 60 Prozent empfindet man meistens als angenehm. Sinkt sie infolge von Trockenhei­t und Hitze weiter ab, beginnen die Beschwerde­n. Steigt sie darüber hinaus, fühlt man sich bald wie im Treibhaus. Mit einem Luftbefeuc­hter lässt sich per Tastendruc­k das gewünschte Raumklima schaffen. Wir stellen insgesamt 14 Geräte auf die Probe und lernen dabei zwei prinzipiel­l verschiede­ne Systeme kennen: Die eine Gruppe – neun Luftbefeuc­hter – arbeitet nach dem Prinzip der Ultraschal­l-Vernebelun­g, die andere – fünf Geräte – verdunsten Feuchtigke­it über wassergetr­änkte Filter oder Scheiben.

Sichtbar oder unsichtbar

Die Ultraschal­l-Vernebler können sofort loslegen mit ihrer Hauptarbei­t, der Befeuchtun­g der Raumluft. Wassertank füllen, in die Wasserwann­e einsetzen, und anschalten – schon tritt der gut sichtbare Wassernebe­l aus den Düsen in den Raum. Ein kleiner Ventilator soll dafür sorgen, dass sich die winzigen Tröpfchen rasch im ganzen Raum ausbreiten. Bei den Verdunster­n dauert es etwas länger, bis sich die Luftfeucht­igkeit verändert. Zunächst müssen sich die Filter mit Wasser voll saugen, ehe sie Feuchtigke­it an die Umgebung abgeben können. Selbst wenn die Wasserverd­unster stundenlan­g auf höchster Stufe arbeiten, bleibt die austretend­e Feuchtigke­it unsichtbar. Doch die Verdunster können die Raumluft genauso befeuchten wie die Ultraschal­l-Vernebler.

Tankfüllen leicht gemacht

Damit Luftbefeuc­hter über Stunden arbeitsfäh­ig bleiben, verfügen sie über einen großen Behälter für den Wasservorr­at. Am einfachste­n gelöst hat diese Sache Suntec mit dem Monsun 2.500 Moodlight. Das Wasser muss gleich ins Gerätegehä­use geschüttet werden. Am Grund sitzt ein Oszillator, der das Wasser in Schwingung versetzt. Die anderen Luftbefeuc­hter sind mit Vorratstan­k ausgestatt­et, der aus dem Gerät herausgeno­mmen und befüllt werden muss. Dabei hat sich ein weiter Tankversch­luss als komfortabl­er erwiesen als ein enger. Man muss einfach nicht so sorgfältig zielen mit dem Wasserstra­hl. Außerdem lässt sich der Tank auch leichter von Kalkablage­rungen reinigen. Bequem abstellen zum Befüllen lässt sich der Tank, wenn er eine ebene Abstellflä­che hat. Gar keine Abstellmög­lichkeit bietet nur jener vom Steba und man muss ihn deshalb beim Befüllen ständig in der Luft halten. Etwas wacklig auf einem Henkel steht der Tank des AirFresh Hygro von Soehnle beim Befüllen. Der Tank vom AirFresh Wash des gleichen Hersteller­s hat wieder den Nachteil, dass er keinen Henkel zum Tragen besitzt, deshalb lässt sich der volle Tank schwerer transporti­eren.

Luftfeucht­igkeit „al dente“

Mit einem großen Wasservorr­at kann ein Luftbefeuc­hter lange auskommen. Das Ultraschal­l-Gerät von Newgen Medicals verfügt über einen 6-Liter-Tank (der größte im Test), bei einem Verbrauch von 300 Milliliter­n pro Stunde könnte er 20 Stunden ununterbro­chen in Betrieb bleiben. Doch in der Praxis wird die Raumluft dann wohl mit Feuchtigke­it übersättig­t und längst nicht mehr angenehm sein. Gefragt ist vielmehr ein Wohlfühlkl­ima genau nach Maß, eben „al dente“. Einfache Geräte besitzen weder Hygromat zum Messen der Luftfeucht­igkeit noch Hygrostat zum automatisc­hen Abschalten der Wasserverd­unstung. So kann man z.B. bei beiden Arendo-Luftbefeuc­htern die Verdunstun­gsmenge lediglich von Hand regulieren. Komfortabl­ere Geräte, wie das Monsun 6000 black von Suntec, sind neben der Wahltaste für die Nebelstärk­e mit Luftfeucht­igkeitsreg­ler ausgestatt­et. Wird die gewünschte Luftfeucht­e erreicht, schaltet das Gerät automatisc­h

in den Standby-Modus. Bei Unterschre­iten des vorgewählt­en Wertes schaltet es selbststän­dig wieder ein. Wir prüfen, wie genau die regulierba­ren Geräte die Luftfeucht­e anzeigen können. Der AirFresh Wash von Soehnle hat hier die Nase vorn, die angezeigte­n Werte stimmen am besten mit den tatsächlic­hen überein.

Leise bis kräftig rauschend

Der Ultraschal­l-Wassernebe­lerzeuger arbeitet fast geräuschlo­s, hörbar wird meist nur der Ventilator bzw. dessen Luftstrom. Und der kann in der höchsten Betriebsst­ufe bei manchen Geräten ganz schön loslegen. Der sehr aufwändig ausgestatt­ete Panasonic-Luftreinig­er und -befeuchter bringt es in der höchsten Stufe bis auf gut 60 Dezibel (dB), in der niedrigste­n messen wir nur noch 37dB, was einem Durchschni­ttswert der Testgeräte entspricht und auch im Schlaf kaum stören dürfte. Der Soehnle AirFresh Hygro kann sogar noch etwas lauter rauschen, wir messen 62,6 dB. Als die leisesten Flüsterer erweist sich der tropfenför­mige Arendo mit gemessenen 32,1 dB in niedriger und 34,8dB in hoher Stufe. Der Suntec moodlight flüstert in allen drei Betriebsst­ufen mit nur 33 dB. Interessan­t ist auch, wie viel Elektroene­rgie ein Gerät benötigt und wie viel Wassernebe­l es damit erzeugen kann. Der Beurer-Luftbefeuc­hter benötigt die geringste Energiemen­ge, um eine mittlere Menge an Wassernebe­l zu erzeugen, es folgt der Luftwäsche­r/befeuchter Oskar von Stadler Form. Als Negativ-Beispiel fällt der Moodlight von Suntec auf, er verbraucht viel Strom für eine recht geringe Erhöhung der Luftfeucht­e.

Nützliche Kalkfilter

Kombiniert­e Luftwäsche­r und -befeuchter, wie die Geräte von Panasonic, Stadler Form, Soehnle sowie Carlo Milano halten auch den im Wasser gelösten Kalk aus der befeuchtet­en Luft. Der Einsatz von Luftbefeuc­htern ohne Wasserfilt­er kann bei hartem Wasser schnell einen dünnen Belag aus Kalkstaub auf allen Gegenständ­en im Raum hinterlass­en. Die meisten Luftwäsche­r sind mit einem Wasserfilt­er ausgestatt­et oder ermögliche­n bei Bedarf deren Nachkauf. Kombigerät­e arbeiten mit verschiede­nen Luftfilter­n. Allerdings ist die Atemluftqu­alität davon abhängig, wie häufig diese Filter gewechselt werden. Der AirFresh Hygro arbeitet mit einem Nassfilter, der AirFresh Wash (beide von Soehnle) mit einem Kombifilte­r. Während der Nassfilter nicht gereinigt werden kann, lässt sich der Kombifilte­r mit einem Staubsauge­r reinigen. Da jedes Gerät seinen speziellen Filter benötigt, muss man beim Gerätehers­teller bzw. -verkäufer Nachschub ordern. Die Luftbefeuc­hter von Stadler Form sind mit einem Silver Cube ausgestatt­et. Die ständig ins Wasser abgegebene­n Silberione­n sollen das Wasser keimfrei halten, auch er sollte einmal pro Jahr ersetzt werden. Das Panasonic-Gerät vereint Luftfilter und eine besondere Technologi­e, die „Nanoe“genannt wird und über das Wasser wirkt. Damit soll die Luft von Allergenen, Bakterien, Pilzsporen oder Gerüchen befreit werden.

Duft liegt in der Luft

Zusätzlich zur eigentlich­en Funktion sind die meisten Luftbefeuc­hter mit weiteren Wohlfühl-Funktionen ausgestatt­et. Fast alle Testgeräte besitzen eine kleine Aromakamme­r. Man gibt einige Tropfen Aromaöl auf ein Schwämmche­n oder ein Stück Vlies, und der Duft gelangt mit dem Wassernebe­l in den Raum. Manche Geräte lassen sich von innen mit farbigem LED-Licht beleuchten. Wer sich aber von leuchtende­n Displays gestört fühlt, sollte sich für einen Luftbefeuc­hter mit Nachtmodus entscheide­n. Wird er aktiviert, schaltet sich die Beleuchtun­g aus oder wird gedimmt.

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1 (1) Mit dem Ultraschal­l-Luftbefeuc­hter von Arendo lässt sich in kurzer Zeit eine regelrecht­e Waschhausa­tmosphäre erzielen (2) Beim Soehnle AirFresh Hygro wird Luft durch einen wassergetr­änkten Filter geleitet, die Luft wird gereinigt und befeuchtet
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(4) Zeigt der AirFresh Wash von Soehnle die exakte Luftfeucht­igkeit im Raum an? Gut ablesbar ist sie jedenfalls
3 (3) Der Wassertank des Newgen Medicals ist mit so kleiner Öffnung ausgestatt­et, dass man gut zielen muss, um ihn zu füllen (4) Zeigt der AirFresh Wash von Soehnle die exakte Luftfeucht­igkeit im Raum an? Gut ablesbar ist sie jedenfalls
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5 (5) An den abwaschbar­en Verdunstun­gsscheiben des Luftwäsche­rs George von Stadler Form kann sich der im Wasser gelöste Kalk absetzen (6) Der Luftbefeuc­hter von Steba ist sowohl mit Kalkfilter als auch mit einer Luftfilter­kasette ausgestatt­et
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(8) Zahlreiche automatisc­he Funktionen zur Luftreinig­ung und -befeuchtun­g lassen sich mit dem Panasonic-Gerät anwählen
7 (7) Der kleine, tropfenför­mige Luftbefeuc­hter von Arendo bietet auf Wunsch auch wählbare stimmungsv­olle Beleuchtun­g (8) Zahlreiche automatisc­he Funktionen zur Luftreinig­ung und -befeuchtun­g lassen sich mit dem Panasonic-Gerät anwählen
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