3 Kühl-Gefrierkombinationen im Test
Sie sind komfortabel, sparen Platz und können frei im Raum platziert werden: KühlGefrierkombination sind ideal, wenn man statt zwei Geräten nur eines kaufen möchte. Abstriche beim Nutzinhalt? Von wegen! Unsere drei Testgeräte bieten viel Platz zum Kühlen
∙ Sie sind komfortabel, sparen Platz und können frei im Raum platziert werden: Kühl-Gefrierkombination sind ideal, wenn man statt zwei Geräten nur eines kaufen möchte. Abstriche beim Nutzinhalt? Von wegen! Unsere drei Testgeräte bieten viel Platz zum Kühlen und Gefrieren – und punkten mit coolen Extras.
Die Optik ist beim Kauf von freistehenden Kühl-Gefrierkombinationen ein wichtiger Faktor – und von allen drei Testgeräten darf behauptet werden: Sie sehen gut aus. Ihr Edelstahl-Look ist zeitlos und fügt sich in das Design der meisten Küchen harmonisch ein. Gerade für Familien, die große Mengen an Lebensmitteln lagern möchten, dürfte jedoch der Nutzinhalt das wichtigste Kriterium sein. In diesem Bereich hat das Gerät von Beko mit 590 Litern (l) die Nase vorn, gefolgt von Koenic (510 Liter) und Grundig (501 Liter). Das höhere Volumen geht allerdings mit einem deutlich höheren Stromverbrauch einher. Dieser ist bei Koenic mit 226 Kilowattstunden (kWh) im Jahr am geringsten. Im direkten Vergleich bietet der Beko nur 13,6% mehr Nutzinhalt als das Modell von Koenic, verbraucht aber 40 % mehr Strom.
Unerwartet warm im Eisfach
Bei der Messung der Temperatureinhaltung gibt es im Gefrierbereich die ersten Überraschungen: Das Gerät von Grundig braucht knapp 24 Stunden (h) um dauerhaft –18 Grad Celsius (°C) zu erreichen. In der Bedienungsanleitung wird jedoch empfohlen, das Gerät lediglich 6 Stunden lang leer arbeiten zu lassen. Im Messprotokoll
zeigen sich bei Koenic eigenartige Temperaturschwankungen. Alle drei Tage steigt die Innentemperatur im Gefrierbereich auf 0°C an. Der Koenic taut als einziges der drei Testgeräte das Gefrierfach automatisch ab. Nach den Ergebnissen des ersten Tests, wollen wir es genauer wissen: Was passiert mit den Kerntemperaturen von TK-Lebensmitteln, wenn sich die Temperatur im Gefrierschrank alle 36 Stunden auf null Grad erhöht? Wir befüllen den Gefrierbereich mit Pizza, Erbsen und Eis – und messen noch einmal. Bei der zweiten Messung steigt die Lufttemperatur im Koenic sogar auf + 2,5 Grad an – und mit ihr die Kerntemperaturen der tiefgekühlten Produkte. Zwar taut nichts wirklich auf, aber wärmer wird alles. Am meisten „leidet“das Speiseeis, das zwischenzeitlich – 8,6 °C warm wird.
Frisches Blau
Öffnet man die Türen der Modelle von Grundig und Beko, strahlt es einem blau entgegen. Das ist cool, wirft aber vor allem eine Frage auf: Das blaue Licht, was macht es? Ja, es leuchtet blau. Aber es kann mehr, versprechen die Hersteller. Werden grüne Gemüse-Sorten mit blauem Licht beleuchtet, findet die Photosynthese weiter statt. Das hält länger frisch.
Bei rotem Obst und Gemüse sorgt das blaue Licht dafür, dass Vitamin C bei der Lagerung nicht verloren geht. Im Test kann das blaue Licht jedoch nicht überzeugen. Unsere Test-Salatköpfe sehen nach fünf Tagen im Kühlschrank bei allen drei Geräten gleich welk aus – egal, ob sie im oder außerhalb des dafür vorgesehenen Gemüsefachs gelagert wurden. Ähnlich uneindeutig verläuft der Geruchstest. Der offen gelagerte, geruchsintensive Käse hält keine olfaktorischen Überraschungen bereit: Alles duftet im Kühlschrank. Allerdings auch im Gerät von Koenic, das im Gegensatz zu den Modellen von Beko und Grundig keinen Geruchsfilter besitzt. Nur ein Geruch sorgt während des Tests für gerümpfte Nasen: Im Gefrierbereich des Grundig riecht es auffallend nach Kunststoff. Bei Koenic punktet besonders der Gefrierbereich durch Modularität: Zur Lagerung gibt es neben Schubladen auch Regalböden und Türfächer, die individuellen Bedarfen angepasst werden können. Die akustische Alarmfunktion bei geöffneter Tür könnte – wie bei Grundig und Beko – visuell unterstützt werden, um zur Barrierefreiheit beizutragen. Die Schubladen von Grundig überzeugen mit handlichen Griffen, die sich gut greifen lassen. Allerdings fehlen im Gefrierbereich sowohl die
Beleuchtung als auch die Alarmfunktion bei geöffneter Tür. Bei Beko fällt der qualitative Unterschied zwischen Kühl- und Gefrierbereich ins Auge. Es wirkt, als habe man im Gefrierbereich gespart: Die Schubladen fühlen sich weniger hochwertig an. Statt auf zwei Rollen sind sie nur auf einer gelagert. Und während der Kühlbereich von drei LED-Panels hell erleuchtet wird, findet sich im Gefrierbereich nur ein winziges Lämpchen. Diesen Nachteilen zum Trotz hat Beko sowohl im Kühl- als auch im Gefrierbereich die leichtläufigsten Schubladen. Das grifflose Design des Beko erschwert im Gefrierbereich das Öffnen der Tür. Hat man die Tür verschlossen und will sie unmittelbar danach wieder öffnen, sind dazu 91 Newton (N) Zugkraft nötig, da sich die Tür stark ansaugt. Vor allem älteren Nutzern hilft nur warten, bis der Unterdruck von alleine abnimmt. Zum Vergleich: Bei Grundig benötigen wir maximal 40 N, bei Koenic sogar nur maximal 37N für das zweite Öffnen der Tür.
Eiswürfel – selbst gedreht
Bei den Modellen von Koenic und Beko sind Twist-Eiswürfelbereiter integriert. Das Entnehmen und Einschieben der mit Wasser gefüllten Eiswürfelform klappt bei Koenic deutlich besser als bei
Beko. Die Eiswürfelform von Beko punktet beim Befüllen unter dem Wasserhahn. Dennoch muss man bei beiden Modellen darauf achten, auf dem Weg zum Gefrierschrank und beim Einsetzen nichts zu verschütten. In dieser Hinsicht ist die Low-Tech-Variante von Grundig – eine einfache Eiswürfelform mit Deckel und Auffangbehälter – im Vorteil. Letztlich tun alle drei Eiswürfelbereiter, was sie sollen: Sie produzieren Eiswürfel. Bei den Modellen mit Twist ist die Entnahme jedoch deutlich komfortabler: Ein Dreh genügt, um Eiswürfel in hoher Zahl in das Auffangfach purzeln zu lassen. Dort liegen sie auch Tage nach der Entleerung locker und können bei Bedarf stückweise entnommen werden. Die klassische Eiswürfelform von Grundig kann damit nicht mithalten, zumal sich ihr Deckel im gefrorenen Zustand nur schwer lösen lässt.
Reinemachen – mit Hindernissen
Dank der No-Frost-Technologie, die in allen Geräten verbaut ist, gehört das regelmäßige Abtauen der Vergangenheit an. Um das gelegentliche Putzen der Innenräume kommt man dennoch nicht herum – und stößt auf Hindernisse unterschiedlichster Art. Die breiten Regalböden aus dickem Glas, die im Beko durch ihre
Hochwertigkeit hervorstechen, haben einen Nachteil: Sie sind schwer und unhandlich. Die Türablagen haken und wollen sich nicht herausnehmen lassen. Wir wenden Kraft auf und werden direkt bestraft: Es bricht ein Plastikteil ab. Als alles ausgebaut ist, zeigt sich größte Manko des Beko: eine Ritze an der inneren Rückwand. Verschmutzt sie, lässt sie sich kaum mehr reinigen. Bei Grundig lassen sich die Regalböden nur schwer herausnehmen. Alles andere lässt sich für Reinigungszwecke relativ problemlos entfernen. Vorteil bei den Geräten von Beko und Grundig: der hohe Türöffnungswinkel von maximal 120 Grad. Jedoch ist bei Grundig der 90 Grad-Türöffnungswinkel – dieser ist relevant, wenn das Gerät in einer Ecke platziert werden soll – problematisch: Die Wurst/Käse-Schublade hängt fest und kann nur mit Ruckeln ausgebaut werden. Die Schlitze in den Türablagen des Koenic sind beim Entfernen von Krümeln von Vorteil – jedoch ein großer Nachteil, falls Flüssigkeiten auslaufen. Die Reinigung wird erschwert, weil bei maximal geöffneter Tür im Kühlbereich eine Schublade und eine Türablage aufeinander stoßen. Kritisch: Bei einem Öffnungswinkel von 90 Grad lässt sich die betreffende Schublade überhaupt nicht aus dem Koenic entfernen.