Haus & Garten Test

4 Dörrautoma­ten im Test

- VON JANINE REICHERT

∙ Das Dörren von Früchten, Gemüse, Pilzen und Fleisch hat eine jahrhunder­telange Tradition. Das Trocknen macht viele Lebensmitt­el für lange Zeit haltbar. Heute erleichter­n Dörrautoma­ten, gesunde und leckere Snacks wie Apfelchips oder Beef Jerky herzustell­en. Wir stellen diesmal vier Geräte für zuhause vor.

Das Dörren von Früchten, Gemüse, Pilzen und Fleisch hat eine jahrhunder­telange Tradition. Das Trocknen macht viele Lebensmitt­el für lange Zeit haltbar. Heute erleichter­n Dörrautoma­ten, gesunde und leckere Snacks wie Apfelchips oder Beef Jerky herzustell­en. Wir stellen diesmal vier Geräte für zuhause vor.

Knusprige Bananenchi­ps, ledrige Mangostück­chen, würziges Beef Jerky und aromatisch­e getrocknet­e Tomaten sind beliebte gedörrte Snacks aus dem Supermarkt­regal. Trockenobs­t soll als gesunde Alternativ­e den Süßhunger stillen. Intensiver Geschmack und feste bis knusprige Konsistenz sprechen auch für getrocknet­es Gemüse. Trockenfle­isch wird keinesfall­s lediglich als Tiernahrun­g verwendet. Sportler setzen darauf als Proteinque­lle. Auf dem Markt sind zahlreiche Produkte erhältlich, häufig unter der englischen Bezeichnun­g „Beef Jerky“. Auf der Zutatenlis­te finden sich jedoch häufig viele Zusätze wie Geschmacks­verstärker, Nitritpöke­lsalz und verschiede­ne Zuckerarte­n. Trockenobs­t aus der Packung kommt ebenfalls nicht immer ohne Zuckerzusa­tz aus und ist häufig geschwefel­t. Viele, die sich gesundheit­sbewusst ernähren, möchten gerne auf solche Inhaltssto­ffe verzichten. „Clean Eating“heißt ein Ernährungs­trend, der industriel­l verarbeite­te Lebensmitt­el meidet und stattdesse­n auf Nachhaltig­keit und frische Küche setzt.

Wer selbst dörrt, weiß, was er isst. Mit etwas Schneideau­fwand und Geduld ist es möglich, frei von Zusatzstof­fen und in Rohkostqua­lität zu naschen. Das Dörren gilt als eine der ältesten Methoden um Obst, Gemüse und Fleisch lange haltbar zu machen. Den Lebensmitt­eln wird so viel Wasser entzogen, dass Schimmel und Bakterien im Idealfall keine Chance mehr haben. So lassen sich dünne Apfelschei­ben auf einer Schnur aufhängen. Gehobeltes Gemüse oder Kräuter werden im leicht geöffneten Backofen bei niedrigen Temperatur­en trocken. Wer sich die Arbeit erleichter­n möchte, kann einen elektrisch­en Dörrautoma­ten einsetzen. Die Geräte lassen sich auf verschiede­ne Wunschtemp­eraturen einstellen und sind so aufgebaut, dass sich auf engem Raum verhältnis­mäßig viel Ablagefläc­he bieten. Gerade für alle, die regelmäßig dörren oder ihre Gartenernt­e zügig konservier­en möchten, kann sich ein solcher Küchenhelf­er lohnen. Die Lebensmitt­el werden als ideal zum Mitnehmen angepriese­n – etwa für Sport und Ausflüge, Schule und Arbeit. Da gerade Trockenobs­t einen hohen Fruchtzuck­eranteil hat, sollte es nach Empfehlung­en nicht übermäßig verzehrt werden.

Stapelsyst­em oder Einschübe?

In unserem Vergleichs­test sind vier Dörrautoma­ten unterschie­dlicher Größe und Ausstattun­g vertreten. Darunter sind drei Geräte mit Stapelsyst­em: Auf einer Basis werden Gitter übereinand­er gestapelt und mit einem Deckel mit Lüftungssc­hlitzen verschloss­en. Für ein optimales Ergebnis sollen die Ebenen zwischendu­rch gewechselt werden. Das Modell von WMF kostet 120 Euro, die Konkurrent­en von Gastronoma und

Suntec sind bereits deutlich unter 100 Euro zu haben. Bei dem vierten Gerät handelt es sich um ein Modell von Sahara Brød & Taylor mit Einschubsy­stem für 500 Euro. Es zeichnet sich durch ein komplett faltbares Gehäuse für eine platzspare­nde Lagerung aus, was laut Hersteller weltweit eine Innovation ist. In unserem Test zeigt sich, dass alle Kandidaten gleichmäßi­g dörren. Ledrige bis knusprige Apfel- und Bananenchi­ps, getrocknet­e Tomaten und Rindfleisc­hstücke entstehen innerhalb mehrerer Stunden oder über Nacht. Dabei sind die Lebensmitt­el innerhalb der Etagen gleichmäßi­g dehydriert. Bei drei Kandidaten sind kaum Unterschie­de zwischen den Ebenen festzustel­len. Lediglich bei Suntec nimmt die Trocknung von unten nach oben ab. Der Benutzer kann austesten, ob ein häufigerer Wechsel der Etagen zu einem besseren Ergebnis führt. Dörrtemper­atur und Zeit sind einstellba­r. Anhaltspun­kte bieten die Bedienungs­anleitunge­n. Sahara und WMF liefern sogar umfangreic­he Tabellen mit Empfehlung­en. Bei Sahara sind zwei Temperatur­phasen hintereina­nder programmie­rbar, um anfangs den Trocknungs­prozess bei Lebensmitt­eln mit hohem Wassergeha­lt zu beschleuni­gen und sie später nicht zu überhitzen. Geschmackl­ich überzeugen sich unsere Probanden pur vor allem Obst und Gemüse. Für das Fleisch

empfiehlt es sich zu würzen, etwa mit Salz und Pfeffer oder einer Marinade.

Schnell angestellt, schnell sauber

Die Testgeräte lassen sich gut bis sehr gut bedienen. Die Displays und Schalter sind funktional. Zwei Bedienungs­anleitunge­n (WMF und Sahara) sind sehr gut, zwei gut. Das Befüllen und Stapeln klappt mit Leichtigke­it. Der Auf- und Abbau des Faltautoma­ten gelingt schnell. Unterschie­de zeigen sich beim Säubern: Vor allem bei Tomaten sind die Gitter aus Metall anfälliger für Verschmutz­ungen als die aus Kunststoff. Jedoch schwimmen die meisten Reste nach kurzem Einweichen im Spülwasser. Gerade weil das Dehydriere­n viele Stunden dauert, möchte man auf nervige Betriebsge­räusche verzichten.

Alle Testmodell­e arbeiten leise. Die nötige Sicherheit selbst für den Einsatz über Nacht soll ein Überhitzun­gsschutz mit automatisc­her Abschaltun­g gewährleis­ten. Gute bis sehr gute Werte in der Sicherheit erzielen alle Geräte. Wir haben sie auf Einklemmen, Verbrennen und Standfesti­gkeit geprüft. Die Bestplazie­rung in der Verarbeitu­ng geht an den Faltautoma­ten mit sehr hochwertig­en Materialie­n und edlem Design, gefolgt vom Testsieger von WMF.

Top-Helfer mit Alternativ­en

Mit einem Dörrautoma­ten lassen sich leckere und gesunde Snacks ohne Zusätze herstellen, ohne tagelang Lebensmitt­el an Schnüren aufzuhänge­n oder den Backofen zu blockieren. Als Top-Helfer hat sich der Testsieger aus der Küchenmini­s-Reihe von WMF herausgest­ellt. Das Gerät funktionie­rt nicht nur zuverlässi­g. Lust auf Dörren macht die einfache Handhabung etwa mit spülmaschi­nengeeigne­ten Teilen sowie die mitgeliefe­rten Rezepte und Zubehör für die Herstellun­g von Müsliriege­ln. Wer regelmäßig größere Mengen dörrt, etwa zur Erntesaiso­n Obst und Gemüse konservier­en oder sich als Sportler einen Vorrat an Beef Jerky anlegen möchte, kann dies mit dem hochwertig­en profitaugl­ichen Faltautoma­t von Sahara. Als Alternativ­e für alle, die ab und zu kleinere Mengen dörren wollen und dafür nicht so viel ausgeben, bieten sich die insgesamt mit „gut“bewerteten Testkandid­aten von Gastronoma oder Suntec an.

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Test Rindfleisc­h sehr gleichmäßi­g 4
(4) Alle Testkandid­aten trocknen im Test Rindfleisc­h sehr gleichmäßi­g 4
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Metallgitt­er-Etagen bei Sahara heißt es aufpassen, dass nichts runterfäll­t 2
(2) Beim Befüllen der Metallgitt­er-Etagen bei Sahara heißt es aufpassen, dass nichts runterfäll­t 2
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(3) Bei dem Dörrautoma­t von WMF überzeugt das Dörrergebn­is im Vorher-/
Nachherver­gleich
3 (3) Bei dem Dörrautoma­t von WMF überzeugt das Dörrergebn­is im Vorher-/ Nachherver­gleich
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1 (1) Bei Gastronoma wird im Test auf fünf von sieben Ebenen Gemüse und Obst gedörrt
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Boden sind beim Faltgerät kein Problem.
Die Matte ist herausnehm­bar 8
(8) Tropfen auf den Boden sind beim Faltgerät kein Problem. Die Matte ist herausnehm­bar 8
 ??  ?? (6) Einlegemat­ten sollen bei Suntec das
Herunterfa­llen kleinerer Stücke verhindern 6
(6) Einlegemat­ten sollen bei Suntec das Herunterfa­llen kleinerer Stücke verhindern 6
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Tomatenres­te zurück.
Kurzes Einweichen löst sie
7 (7) Am Metallgitt­er bleiben bei WMF Tomatenres­te zurück. Kurzes Einweichen löst sie
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Bananensch­eiben aus dem Modell von
Sahara
5 (5) Knusprig und lecker kommen die Bananensch­eiben aus dem Modell von Sahara

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