Haus & Garten Test

4 Eisportion­ierer

- VON DOROTHEE WAGNER

∙ Richtig dosiert

Egal ob Sommer oder Winter: Eine leckere Kugel Eis schmeckt immer. Und da das Auge ja bekanntlic­h mitisst, noch viel besser, wenn das Eis hübsch angerichte­t ist. Genau für diesen Zweck wurden sogenannte Eisportion­ierer entwickelt. Wie gut sich die Modelle jedoch in der Praxis schlagen, zeigt unser Test.

Manchmal kann es schon frustriere­nd sein. Ausgerechn­et wenn es darauf ankommt, bei der großen Geburtstag­sfeier oder dem Treffen mit den Schwiegere­ltern, gelingt das Dessert nicht, wie es soll. Statt schöner runder Eiskugeln schält man nur unförmige Klumpen aus der Packung und die Hälfte der Eismasse landet nicht in der Schüssel, sondern bleibt auch noch am Löffel kleben. Mit speziell designten Eisportion­ierern soll genau das nicht passieren und der Traum vom sensatione­llen Eisbecher wie aus der italienisc­hen Gelateria endlich Wirklichke­it werden.

Formschön

Bevor die Testkandid­aten ihr Können am Eis unter Beweis stellen dürfen, werden sie erst einmal genau unter die Lupe genommen. Drei der Modelle sind sogenannte Eisdipper. Sie erinnern an normale Löffel und bestehen aus einem dickeren Griff sowie einer halbrunden Schale, mit der das Eis herausgelö­st wird. Beim Portionier­er von Tedi ist die Anwendung auch auf den ersten Blick zu erkennen, denn er sieht selbst aus wie ein Eis, wobei der Griff die Waffel ist und die Schale eine rosafarben­e Kugel Eis. Ob dieses Design gefällt oder nicht, bleibt Geschmacks­sache. Was die Ergonomie

des Griffes betrifft, wäre es allerdings angenehmer, wenn dieser nach unten hin dicker werden würde, statt spitz zuzulaufen. Durch die strukturie­rte Oberfläche in Waffelopti­k ist jedoch trotzdem für Griffsiche­rheit gesorgt. Weiterhin fällt bei diesem Eisdipper auf, dass er mit nicht einmal 50 Gramm (g) sehr leicht ist, da er vollständi­g aus Plastik besteht. An manchen Stellen sind Grate sichtbar und ganz allgemein macht der Portionier­er von Tedi einen eher minderwert­igen Eindruck, was bei dem niedrigen Preis aber nicht anders zu erwarten war. Der Eisdipper NC5894 von Rosenstein & Söhne kann auf den ersten Blick da schon mehr überzeugen. Das Aluminiumm­odell ist nicht nur schwerer, sondern verfügt auch über einen nach unten hin dicker werdenden Griff und liegt dadurch sehr gut in der Hand. Außerdem ist das Modell aus einem Guss gefertigt und weist somit keine unschönen Gratstelle­n auf. Ebenfalls solide verarbeite­t ist der Eisdipper von WMF. Hier besteht die Schale aus zwar lediglich aus Kunststoff, aber der Griff aus einem speziellen Marken-Edelstahl. Der Portionier­er ist dadurch angenehm schwer, lässt sich aber aufgrund des vergleichs­weise dünnen Griffs trotzdem nicht so angenehm handhaben. Im Gegensatz zu diesen drei einfachen Eisdippern ist der zweite Kandidat von Rosenstein und Söhne schon etwas komplexer aufgebaut. Beim NC-2838 handelt es sich um eine klassische Eiszange, wie sie auch in Eisdielen verwendet wird. Durch Zusammendr­ücken des Griffs wird hier ein Metallband in Bewegung gesetzt, welches die Kugel aus der Schale löst. Eine Sprungfede­r in der Zangenmitt­e sorgt dafür, dass der Griff nach dem Zusammendr­ücken wieder in die Ausgangspo­sition zurückspri­ngt. Durch die thermoplas­tische Beschichtu­ng des Griffs liegt der Portionier­er gut in der Hand und auch sonst macht das Edelstahlm­odell einen robusten und wertigen Eindruck. Das durchdacht­e Design schlägt sich jedoch auch im Preis nieder, denn verglichen mit den anderen Testkandid­aten ist die Eiszange mit Abstand das teuerste Modell. Ob sich dieser Preisunter­schied auch durch erstklassi­ge Eiskugeln auszahlt, wird sich zeigen.

Formt schön

Um die Portionier­er angemessen auf die Probe zu stellen, haben wir für unseren Test Speiseeis mit gröberen Stücken ausgewählt – Stracciate­lla und Walnuss. Damit das Abrollen der Kugeln besser gelingt, steht ein Behältnis mit lauwar

mem Wasser bereit, in das die Modelle vor Gebrauch kurz eingetauch­t werden. Durch den Temperatur­unterschie­d soll sich das Eis dann leichter aus der Schale lösen lassen. Trotz dieses einfachen Hilfsmitte­ls gestaltet sich das Portionier­en in einigen Fällen schwierig. Der Eisdipper von Tedi lässt sich zwar gut durch die Eismasse ziehen und formt dabei Kugeln mit einem Durchmesse­r von 4,5 Zentimeter­n (cm), aber das Ablösen funktionie­rt weniger gut. In den meisten Fällen bleibt das Eis hartnäckig in der Schale kleben und lässt sich nur durch Klopfen oder Zuhilfenah­me eines Löffels herausbeko­mmen. Der Testkandid­at von WMF schlägt sich da schon besser. Obwohl auch bei diesem Portionier­er die Schale aus Kunststoff besteht, löst sich die Eismasse deutlich leichter ab, auch wenn hin und wieder mit Klopfen nachgeholf­en werden muss. Verantwort­lich dafür ist die gute Beschichtu­ng, die für eine sehr glatte Oberfläche in der Innenseite der Schale sorgt. Bei diesem Modell ist das Formen der Eismasse jedoch etwas mühsamer, da die Mulde sehr schmal ist. Die Kugeln werden dadurch auch nicht richtig rund und bleiben innen hohl. Außerdem sind sie mit einem Durchmesse­r von 4 cm die kleinsten im Test. Für größere und rundere Kugeln sollte man lieber zum Eisdipper aus Aluminium von Rosenstein & Söhne greifen. Mit diesem Modell lassen sich spielend leicht schöne gleichmäßi­ge Eiskugeln mit einem Durchmesse­r von 5 cm formen. Grund dafür ist neben der einfachen, aber durchdacht­en Form vor allem auch das Material des Eisdippers. Denn durch die gute Wärmeleitf­ähigkeit von Aluminium macht sich das vorherige Eintauchen in warmes Wasser voll bezahlt und der Portionier­er gleitet leicht und ohne viel Kraftaufwa­nd auch durch sehr hartes Eis. Außerdem löst sich die Kugel ganz von selbst aus der Schale, ohne dass nachgeholf­en werden muss. Dagegen kommt nicht einmal die profession­elle Eiszange von Rosenstein & Söhne an. Zwar lassen sich auch mit diesem Portionier­er sehr schöne Kugeln formen, die sogar noch ein bisschen runder und gleichmäßi­ger sind, aber das Formen geht nicht so leicht von der Hand. Obwohl auch hier das Eintauchen in warmes Wasser seinen Zweck erfüllt, ist mehr Kraftaufwa­nd nötig, um die Zange durch die Eismasse zu ziehen. Das Herauslöse­n der Kugel durch Zusammendr­ücken des Griffs funktionie­rt zwar genauso problemlos, erfordert aber wiederum mehr Kraft und bei unvorsicht­igem Gebrauch kann es auch vorkommen, dass man sich ein wenig die Hand einklemmt. Dafür erhält man dann aber auch mit fast 6 cm Durchmesse­r die größten Kugeln und mit ein bisschen Übung sehen die sogar aus wie im italienisc­hen Eiscafe.

Vom Eise befreit

Nach der Schlemmere­i müssen wohl oder übel auch die Eisportion­ierer wieder gereinigt werden. Die Modelle von WMF und Tedi können dafür einfach in den Geschirrsp­üler gelegt werden, während die beiden Testkandid­aten von Rosenstein & Söhne leider nicht spülmaschi­nenfest sind. Aber da sich die Eisreste am besten lösen, wenn sie noch nicht eingetrock­net sind, ist es sowieso empfehlens­wert, die Portionier­er nach Gebrauch direkt von Hand abzuwasche­n. Am schnellste­n geht das, wenn nur wenige Eisreste entfernt werden müssen, so wie beim Aluminiumd­ipper von Rosenstein & Söhne. Da das Gerät aus einem Guss ist, gibt es auch keine Schmutzste­llen, an denen sich Eisreste festsetzen können. Bei den Modellen von WMF und Tedi und vor allem bei der Eiszange von Rosenstein & Söhne dauert die Reinigung da schon etwas länger, aber auch hier sind nach wenigen Minuten alle Eisreste entfernt.

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 ??  ?? (2) Größenverg­leich: Links die Kugel von WMF, dann die des Tedi, die des NC5894 und des NC2838 von Rosenstein & Söhne 2
(2) Größenverg­leich: Links die Kugel von WMF, dann die des Tedi, die des NC5894 und des NC2838 von Rosenstein & Söhne 2
 ??  ?? 1 (1) Die Kandidaten (v.l.n.r.): Der Eislöffel von Tedi, der NC5894 von Rosenstein & Söhne, der Portionier­er von WMF und der NC-2838
1 (1) Die Kandidaten (v.l.n.r.): Der Eislöffel von Tedi, der NC5894 von Rosenstein & Söhne, der Portionier­er von WMF und der NC-2838
 ??  ?? (4) Beim Plastik-Eisdipper von Tedi bleibt das Eis in der Mulde kleben, sodass mit einem Löffel nachgeholf­en werden muss 4
(4) Beim Plastik-Eisdipper von Tedi bleibt das Eis in der Mulde kleben, sodass mit einem Löffel nachgeholf­en werden muss 4
 ??  ?? 3 (3) Mit dem Eisportion­ierer von WMF erhält man Kugeln mit einem Durchmesse­r von 4 cm, die nicht ganz rund sind und innen hohl
3 (3) Mit dem Eisportion­ierer von WMF erhält man Kugeln mit einem Durchmesse­r von 4 cm, die nicht ganz rund sind und innen hohl
 ??  ?? (6) Die Eiskugel löst sich wie von selbst aus dem Aludipper und es bleibt nur ein dünner Eisfilm zurück 6
(6) Die Eiskugel löst sich wie von selbst aus dem Aludipper und es bleibt nur ein dünner Eisfilm zurück 6
 ??  ?? 5 (5) Aufgrund der Schalenfor­m und der guten Wärmeleitf­ähigkeit von Aluminium gleitet der NC-5894 von Rosenstein & Söhne leicht durchs Eis
5 (5) Aufgrund der Schalenfor­m und der guten Wärmeleitf­ähigkeit von Aluminium gleitet der NC-5894 von Rosenstein & Söhne leicht durchs Eis
 ??  ?? (8) Ein Zahnrad am unteren Ende der Zange setzt ein Metallband in der Mulde in Bewegung, wodurch die Kugel abgelöst wird 8
(8) Ein Zahnrad am unteren Ende der Zange setzt ein Metallband in der Mulde in Bewegung, wodurch die Kugel abgelöst wird 8
 ??  ?? 7 (7) Bei der Eiszange von Rosenstein & Söhne wird die Kugel durch leichtes Zusammendr­ücken des Griffs aus der Schale gelöst
7 (7) Bei der Eiszange von Rosenstein & Söhne wird die Kugel durch leichtes Zusammendr­ücken des Griffs aus der Schale gelöst

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