5 Brotbackautomaten
∙ Konkurrenz für den Bäcker
Brot ist immer noch das Grundnahrungsmittel Nummer eins und erfreut sich gerade in Deutschland großer Beliebtheit. Über 3 000 unterschiedliche Brotsorten gibt es hierzulande laut Angaben des Deutschen Brotinstitus und 2014 wurde die deutsche Brotkultur sogar durch die nationale UNESCOKommission in das „Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes“aufgenommen. Im abgepackten und schon fertig geschnittenen Brot aus dem Supermarkt ist von dieser Handwerkstradition freilich nicht mehr viel übrig. Immer mehr Verbraucher, die nicht das Glück haben, eine Traditionsbäckerei in ihrer Nähe zu haben, backen deshalb selbst. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen weiß man genau, welche Zutaten im Brot enthalten sind und kann auf unnötige Zusatzstoffe verzichten. Zum anderen kann man das Brot ganz individuell an den eigenen Geschmack anpassen, neue Rezepte ausprobieren und kreativ werden. Auch für glutenintolerante Menschen ist das Selberbacken eine smarte Lösung. Zudem muss man sich nicht nach Ladenöffnungszeiten richten, sondern kann frisches Brot genießen, wann immer man möchte. Dank Timerfunktion können die Automaten ihre Arbeit sogar praktisch im Schlaf erledigen, sodass man am Morgen mit dem Duft von frischgebackenem Brot geweckt wird.
Mehr als nur Brot
Einige der Testkandidaten können neben Brotbacken noch einiges mehr, wie die Vielzahl an automatischen Programmen zeigt. Je nach Modell hat man da die Wahl zwischen mindestens 13 (beim Gerät von Rommelsbacher) bis zu ganzen 33 Programmen (beim Automaten von Panasonic). Darunter finden sich in jedem Fall ein Kuchenprogramm und Backprogramme für verschiedene Brotarten, von Weißbrot bis Vollkornbrot. Die Bräunungsstufe kann separat eingestellt werden. Beim Modell von Morphy Richards stehen dafür 5 Abstufungen zur Verfügung, bei den anderen Testgeräten jeweils 3. Außerdem kann die Brotgröße individuell angepasst werden, wobei außer beim Automaten von Rommelsbacher 3 Optionen zur Wahl stehen. Beim genannten Kandidat sind es lediglich 2 Größen, wobei zu beachten ist, dass auch die maximale Brotgröße von Modell zu Modell variiert. Während das Gerät von Panasonic laut Herstellerangaben nur bis zu 600 Gramm (g) schwere Brote backen kann, können die Automaten von Rommelsbacher und
Morphy Richards angeblich bis zu 900 g händeln, das Modell von Gastroback sogar 1000g und der Testkandidat von Eta kann mit 1400g die mit Abstand größten Brote backen. Da das Modell zwei Knethaken besitzt können neben der großen Backform auch zwei kleinere Brotformen eingesetzt werden oder Baguetteformen mit dem dazugehörigen Gestell. Zusätzlich zu den Basis-Brotprogrammen verfügen die Geräte von Panasonic und Eta auch über ein spezielles Programm zur Zubereitung von Sauerteigbroten. Der Automat von Panasonic ist für diesen Zweck sogar mit einem kleinen Sauerteiglöffel und zwei Sauerteigbehältern ausgestattet, in denen sich der Teig ansetzen lässt. Einige der Modelle eignen sich zudem zur Zubereitung von Marmelade oder Joghurt und im Kandidaten von Gastroback kann mit dem richtigen Zusatzzubehör sogar Eis hergestellt werden. In unserem Test bleiben diese Sonderfunktionen jedoch außen vor, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Getestet wird lediglich die Brotbackfunktion anhand eines Weißbrotes mit Rosinen und eines Dinkel-Vollkornbrotes mit Walnüssen, sowie die Kuchenfunktion mittels eines Zitronenrührkuchens. Weitere Rezeptanregungen finden sich in den
jeweiligen Bedienungsanleitungen, beim Modell von Eta liegt sogar ein separates, schön bebildertes Rezeptheft bei.
Einstellungssache
Da die Brotbackautomaten alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren, gestaltet sich das Befüllen auch gleichermaßen unkompliziert. Erst wird der Knethaken eingesetzt, dann werden die Grundzutaten in die Backform gegeben. Für zusätzliche Beigaben wie Nüsse und Rosinen gibt es bei allen Testgeräten außer beim Modell von Eta ein extra Fach. Aus diesen werden dann zu einem späteren Zeitpunkt automatisch die weiteren Zutaten beigemengt. Beim Kandidaten von Gastroback ist das Fach jedoch leider etwas klein. Sind die Zutaten eingefüllt, muss nur noch das richtige Programm eingestellt werden. Dabei fällt auf, dass die Displaybeschriftung und Programmauflistung bei den Automaten von Gastroback und Morphy Richards auf Englisch ist, was für einige Nutzer durchaus ein Ausschlusskriterium sein könnte. Beim Modell von Panasonic ist die Displaybeschriftung zwar ebenfalls englisch, aber die Liste der Programme liegt in einer Vielzahl an Sprachen als Sticker bei, der auf den Deckel geklebt werden kann. Für die Brote wählen wir ein Standardprogramm und, wenn möglich, ein Weißbrotprogramm. Für den Kuchen wählen wir das Standard-Kuchenprogramm, wobei dieses bei den Geräten von Panasonic und Morphy Richards lediglich ein Backprogramm ist. Gerührt werden muss der Teig vorher, was ein deutlicher Nachteil ist. Bei der Programmeinstellung fällt auf, dass die Tasten bei den Modellen von Morphy Richards und Eta nicht so gut reagieren. Außerdem lässt sich bei Letzterem die Anzeige für Bräunung und Größe nicht gut erkennen, da sich das Display nicht vorn, sondern oben befindet und diese Details am untersten Displayrand eingeblendet werden. Beim Modell von Gastroback ist das Display ebenfalls oben angebracht und der Kontrast ist schwach, wodurch auch hier das Ablesen erschwert wird. Die Modelle von Rommelsbacher, Gastroback und Eta fallen durch laute Signaltöne am Ende des Backvorgangs auf.
Ergebnisse
Nach durchschnittlich 3,5 Stunden sind die Brote fertig gebacken. Am schnellsten ist der Kandidat von Morphy Richards, während der Automat von Panasonic die meiste Zeit benötigt. Dabei verbraucht er außerdem mehr als das
Vierfache an Strom. Ein großer ökologischer Nachteil, vor allem angesichts der vergleichsweise kleinen Brote, die er backen kann. Insgesamt lassen sich die Brote und auch der Kuchen allesamt leicht aus der Backform entnehmen und der Knethaken löst sich von selbst. Tut er dies einmal nicht, kann mit dem mitgelieferten Knethakenentferner (außer beim Modell von Morphy Richards) nachgeholfen werden. Die Ergebnisse sind bis auf wenige Ausnahmen auch sehr gut. Lediglich beim Kandidaten von Morphy Richards ist das Brot und auch der Kuchen in der Mitte nicht richtig aufgegangen und beim Gerät von Panasonic etwas unregelmäßig. Beim Automaten von Eta wird das Weißbrot vergleichsweise dunkel, obwohl die hellste Bräunungsstufe eingestellt wurde. Beim Rommelsbacher quillt das Brot im zweiten Durchgang über, obwohl nur 870g statt der maximal erlaubten 900g eingefüllt wurden. Und beim Modell von Gastroback geht das Zutatenfach im ersten Backdurchgang nicht auf, wodurch das Brot leider keine Walnüsse enthält. Außerdem wird hier die Reinigung deutlich erschwert: Das Fach kann nicht wie bei den anderen Testkandidaten einfach entnommen und separat gereinigt werden.
Marktpreis*/UVP
Gewicht
Maximalleistung
Kabellänge
Abmessungen der Backform (Breite × Höhe × Tiefe)/Kapazität
max. Brotgewicht
Anzahl der Programme/Bräunungsstufen/ Größen
Ausstattung & Zubehör
180 Euro*/224 Euro 7,4 kg 550 W 90 cm 14 × 15 × 19 cm/3 990 ml 600 g 33/3/3
Messlöffel, Sauerteig-Löffel, 2 Sauerteig-Becher, 2 Knethaken, Zutatenfach, Hefe-Spender, Display, Signaltöne, Timer (max. 13 Stunden), Memory-Funktion, Warmhaltefunktion 1,7 1,7 1,2 2,0 2,9 1,4 1,2 1,8 1,1 1,0 4,9 1,0
Panasonic punktet mit einer großen Auswahl an Automatikprogrammen, nützlichem Zubehör und guten bis sehr guten Backergebnissen. Allerdings verbraucht er sehr viel Strom und braucht vergleichsweise lange für die Zubereitung.
1,2 1,2 1,1 1,4 1,5 1,2 1,4 1,0 1,4 1,1 1,6 1,0