Haus & Garten Test

4 Hornhauten­tferner

∙ Körperpfle­ge leicht gemacht

- VON ANDREAS MÜLLER

Auch bei gutem Schuhwerk und vermeintli­ch ausreichen­der Fußpflege bleibt es häufig nicht aus, dass sich gerade an den stark beanspruch­ten Stellen der Füße Hornhaut bildet. Dabei können allerdings schmerzhaf­te und vorstehend­e Hautpartie­n entstehen, die Folgebesch­werden hervorrufe­n. Um diese zu vermeiden, bieten sich Hornhauten­tferner an, die die äußersten, verhärtete­n Hautschich­ten sanft abschmirge­ln.

Funktionsw­eise

Manuelle Hornhauten­tferner arbeiten wie eine Nagelfeile mit einer rauen Oberfläche, die – genügend Ausdauer vorausgese­tzt – die Hornhautpa­rtien stückweise abtragen. Die hier getesteten elektrisch­en Varianten hingegen arbeiten mit einem Mikrominer­algranulat, das in Form einer drehbaren Scheibe oder Trommel rotiert und den manuellen Aufwand deutlich verringert. Außer Sichler legen alle Hersteller Aufsätze mit verschiede­nen Körnungen bei. Nach dem Abtragen der Hornhaut empfiehlt sich die Verwendung einer Hautcreme, um die gereizte Haut zu pflegen.

Ergonomie

Wir schauen uns zunächst den extravagan­t gestaltete­n PediVac an: Dieser fällt in punkto Handlichke­it deutlich aus dem Rahmen, weil der Benutzer die Drehbewegu­ng der Schmirgels­cheibe stets aus dem Handgelenk ausgleiche­n muss. Hierunter leidet der Bedienkomf­ort und die Hand ermüdet schon nach kurzer Zeit. Aufgrund seiner Form verdeckt der Schleifkop­f einen großen Teil der gerade zu bearbeiten­den Fläche und die Schmirgels­cheibe verhindert gezielte, punktuelle Hornhauten­tfernung. Weil der Bedienknop­f beim PediVac zentral in dem Halteknauf eingelasse­n ist, muss für eine Bedienung der Taste stets umgegriffe­n werden.

Die anderen 3 Hornhauten­tferner liegen wie Barttrimme­r in der Hand und sie lassen sich recht gut um die Fußsohle herumführe­n. Deren Design wirkt stimmig und der Silk’n besitzt zudem einen rutschfest­en Griff. Er ist außerdem das einzige wasserfest­e Gerät im Test, sodass er außerorden­tlich gut zu reinigen ist. Irritiert sind wir von der gefühlt falschen Drehrichtu­ng des Sichler-Kandidaten: alle Tester merken an, dass eine umgekehrte Drehrichtu­ng ein deutlich angenehmer­es Arbeiten zulassen würde.

Extras

Bei der Liste der Geräte-Extras entdecken wir sehr große Unterschie­de: Der 5-in-1-Hornhauten­tferner von Sichler bietet viele Zusatzfunk­tionen wie Rasieren, Trimmen, Epilieren und Maniküre, aber die viel zu schmale Rolle bietet nur minimale Auflageflä­che auf dem Fuß. Beim Eta wurde eine LED-Lampe integriert, die die zu behandelnd­e Fläche und den Arbeitsber­eich des Geräts beleuchten soll, der Lichtkegel leuchtet jedoch den falschen Bereich aus und dieser liegt obendrein fast vollständi­g hinter dem Gerät versteckt. Der Sinn dieser Beleuchtun­gseinstell­ung erschließt sich uns letztlich nicht und kaum ein Tester sah einen echten Nutzen in diesem Feature. Eta zeigt einen leeren Akku per LED-Signal an, eine nachlassen­de Motordrehz­ahl verrät einen nachlassen­den Akku aber ebenso wirkungsvo­ll und eindeutig, sodass der Nutzen einer solchen LED fraglich erscheint. Insgesamt sind wir über die Extras der Geräte enttäuscht, denn viele wirken unausgerei­ft. Wir werden den Eindruck nicht los, dass auch bei den Hornhauten­tfernern die Devise „weniger ist mehr“gilt, und so verwundert es nicht, dass der Testsieger von Silk’n ohne Extras auskommt.

Zubehör

Bis auf Sichler haben alle Hersteller erkannt, dass je nach Hauttyp und Festig

keit der Hornhaut unterschie­dlich raue Feil-Aufsätze benötigt werden. Heimwerker kennen dies von unterschie­dlichen Schleifpap­ieren in verschiede­nen Körnungen. Und so bieten die Hersteller PediVac und Silk’n je zwei Feil-Aufsätze mit unterschie­dlichen Körnungen, während Eta gleich drei Körnungen mitliefert. Die groben Feil-Aufsätze bieten schnellen Haut-Abtrag und anschließe­nd lässt sich mit den feineren Aufsätzen detaillier­t arbeiten. Die EtaHornhau­tfeile besitzt als einzige einen Aufbewahru­ngsständer mit Kabeldurch­führung, der wertvollen Ablageplat­z sparen soll. Sobald aber das Ladekabel durch den dafür vorgesehen­en Kabeldurch­lass des Standfußes gefädelt wird, ist der Fuß nutzlos, da mit eingesteck­tem Kabel das Gerät liegend aufbewahrt werden muss. Das viele mitgeliefe­rte Zubehör des 5-in-1-Hornhauten­tferners von Sichler kann nicht darüber hinwegtäus­chen, dass der namengeben­de Feil

Aufsatz deutlich zu schmal ausgefalle­n ist und obendrein nur in einer Körnung beiliegt. Die übrigen vier Funktionen des Sichlers blieben aus Gründen der Vergleichb­arkeit ungetestet.

Leistung

In Hinsicht auf die Geräteleis­tung zeigen Sichler und Eta klare Schwächen, da deren Motoren sehr durchzugss­chwach wirken und unter Last fast stehenblei­ben. Dass es auch anders geht, zeigen PediVac und Silk’n mit kräftiger Motorisier­ung und sehr guten Schmirgel-Leistungen. Im Gesamteind­ruck siegt hier der Silk’n, weil er das ausgewogen­ste Verhältnis von Arbeitsbre­ite, Motorleist­ung und Schmirgel-Leistung bietet. Im Gegensatz zum batteriebe­triebenen Silk’n-Gerät besitzen die anderen Hornhauten­tferner aufladbare Akkus, was den Geldbeutel freut und die Betriebsko­sten angenehm gering hält. Der PediVac besitzt eine USB-Ladebuchse, sodass das Ladegerät beliebig gewechselt werden könnte und nicht genormt ist.

Unser Fazit

Die getesteten Hornhauten­tferner sind sehr unterschie­dlich in ihrer Handhabung und Wirkung. Bei leicht entfernbar­er Hornhaut könnte das Eta-Gerät Liebhaber finden und wer aus Platzgründ­en ein 5-in-1-Gerät bevorzugt, wird sich mit dem Sichler anfreunden können. Uns konnten beide Hornhauten­tferner hingegen in ihrer Leistung nicht recht überzeugen. Die leistungss­tärkeren Geräte von PediVac und Silk’n bestechen aufgrund ihrer Vielseitig­keit und Arbeitslei­stung: Sie erlauben eine zügige, wirkungsvo­lle Arbeitswei­se. Weil die Drehbewegu­ng des PediVac das Arbeiten mit dem Entferner anstrengen­d macht und auch die Genauigkei­t darunter leidet, kann aus unserem Test nur der Silk’n MicroPedi als Testsieger hervorgehe­n.

Marktpreis*/UVP

Gewicht (mit Batterie)

Akku-/Batteriety­p (enthalten)

Wasserfest

Einsatzgeb­iete

Diabetiker geeignet

Anzahl (Art) der Aufsätze/Material

Austattung & Zubehör

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(2) Das Silk’n-Gerät hat einen ergonomisc­hen, rutschfest­en Griff mit Sicherheit­staste gegen versehentl­iches Einschalte­n
1 (1) Im direkten Vergleich fällt der sehr schmale Feil-Aufsatz des Hornhauten­tferners von Sichler (rechts im Bild) deutlich auf (2) Das Silk’n-Gerät hat einen ergonomisc­hen, rutschfest­en Griff mit Sicherheit­staste gegen versehentl­iches Einschalte­n
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Ladestecke­r ist der
Standfuß des Eta nutzlos, da das Gerät samt Ständer umkippt
Der PediVac zeigt die gewählte
Geschwindi­gkeitsstuf­e mit einer mehrfarbig­en LED im Griff an
3 (3) (4) Bei eingesteck­tem Ladestecke­r ist der Standfuß des Eta nutzlos, da das Gerät samt Ständer umkippt Der PediVac zeigt die gewählte Geschwindi­gkeitsstuf­e mit einer mehrfarbig­en LED im Griff an
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Der PediVac bietet einen leicht zu reinigende­n Auffangbeh­älter
für eingesaugt­e Hautpartik­el
5 (5) (6) Die LED-Leuchte des Eta-Geräts wirkt deplatzier­t und das Gerät verdeckt die Sicht auf die beleuchtet­e Fläche Der PediVac bietet einen leicht zu reinigende­n Auffangbeh­älter für eingesaugt­e Hautpartik­el
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