Induktionskochfelder
Schnell wie Gas, hoch präzise und dazu noch umweltverträglich: Induktionsherde bieten das ideale Kocherlebnis. Selbst wer schon eine Einbauküche hat, muss auf Induktion nicht verzichten. Doch halten die Geräte, was sie versprechen? Wir haben vier integrie
Portable Helfer und Einbaukochfelder im Vergleich
Induktionsherde haben in den letzten Jahren Konjunktur: Im Nullkommanichts werden Speisen und Wasser erhitzt beziehungsweise zum Kochen gebracht, genauso schnell lässt die Hitze aber auch nach, wenn man das Kochfeld ausschaltet. Verbrennungen, wie etwa bei gewöhnlichen Elektroherden, muss man da kaum befürchten - und umweltfreundlicher ist das auch: Bis zu 30 Prozent weniger Strom verbrauchen Induktionsherde gegenüber anderen Kochfeldern. Dafür sorgen Induktionsspulen in der Herdplatte, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Statt die Herdplatte selbst zu erhitzen, wird die Wärme so direkt auf das Kochgeschirr übertragen. Hier liegt ein wichtiger Punkt, den es bei der Anschaffung zu beachten gilt, denn nicht alle Töpfe und Pfannen eignen sich für Induktionsherde - sie müssen ferromagnetisch sein. Heutzutage gibt ein entsprechendes Symbol am Kochgeschirr über diese Eigenschaft Auskunft, alternativ kann man auch mit einem Magneten testen, ob Pfannen und Töpfe geeignet sind.
Schnellzünder
Hat man sichergestellt, dass passendes Kochgeschirr im Haus ist, kann der Kochspaß auch schon losgehen. Dazu ist es nicht mal nötig, die heimische Küche grundzuerneuern - mobile Induktionskochfelder versprechen den Kochkomfort auch ohne Installation. Wie schlagen sich unsere Testgeräte in puncto Ankochdauer und sind sie dabei auch effizient? Unter den Einbaukochfeldern hat das Modell von Beko in beiden Fällen die Nase vorn: Um 1 Liter (l) Wasser zum Kochen zu bringen, braucht es beispielsweise nur 5 Minuten (min). Schlusslicht ist beim Ankochen das Feld von Koenic, effizienztechnisch liegt das Kochfeld von Küppersbusch hinten. Alle vier Modelle schlagen sich hinsichtlich der Funktion aber mehr als passabel. Auch die mobilen Induktionsfelder sind fix: Das Kochfeld von Caso bringt sogar 2 l Wasser in gut 6 min zum Kochen, dafür verbraucht es dabei aber auch am meisten Energie. Auch die anderen mobilen Induktionsplatten sind deutlich größere Stromfresser als die Einbaukochfelder. Noch schneller geht das Kochen mit der Boost-Funktion. Diese sollte man aber nur in Ausnahmefällen verwenden, da dafür noch einmal mehr Energie benötigt wird.
Simpel war gestern
Die Zeiten drehbarer Bedienknöpfe à la Gas- oder Elektroherd sind vorbei: Die Induktionskochfelder werden, mit Ausnahme des Modells von Melissa, per
Touchpad bedient. Dabei setzen Beko, Caso und Rommelsbacher auf vergleichsweise klassische Plus- und Minusknöpfe, während die Herdplatten von Bauknecht, Koenic, Küppersbusch und WMF mit Schiebereglern ausgestattet sind, die man mit dem Finger wischend bedienen kann. Welche Version besser ist, ist Geschmackssache. Der Schieberegler ist zwar elegant und schnell zu verstellen, andererseits fällt es mitunter schwerer, die genaue Stufe einzustellen. Insbesondere die integrierten Kochfelder muten beim ersten Anblick aufgrund diverser Bedienelemente und Anzeigen teils überfordernd an. Da lohnt es sich, zumindest anfangs, die Bedienungsanleitung parat zu halten, dann erschließt sich die Handhabung in der Regel recht schnell. Von Vorteil ist, wenn die einzelnen Kochfelder der Einbauherde mit je einem extra Bedienfeld regelbar sind, was beim Gerät von Koenic nicht der Fall ist: Hier muss man zunächst die entsprechende Kochzone anwählen und diese dann per mittigem Schieberegler bedienen. Außer Beko und Caso haben die Hersteller der Herdplatten ihre Geräte mit Direktwahlprogrammen (oder zumindest einer Ankochautomatik) ausgestattet, was eine besonders passgenaue Zubereitung diverser Speisen ermöglicht. Das mobile Gerät
von Caso erlaubt hochpräzises Kochen mit einem internen und zusätzlich noch einem externen Thermometer. Auch das Gerät von Rommelsbacher ist mit einem Temperaturmesser in der Herdplatte ausgestattet. Etwas irritierend ist die Funktionsweise des Melissa-Kochfelds: Die Temperatur wird nicht klassisch mit Stufen reguliert - es gibt nur vorgegebene Programme, etwa für Wasser, Milch oder Grill. Bei einigen der Programme können zwar vorab noch Temperatur, Wattleistung oder Zeit umgestellt werden, während des eigentlichen Kochvorgangs kann der Nutzer aber dann aber nichts mehr verändern. Kommt etwa Wasser zum Kochen, kann man es nicht herunterschalten.
Schick, schick
Das Modell von Melissa besteht zum Großteil aus Plastik und hat eine weniger qualitative Glaskeramikplatte, sodass es in puncto Wertigkeit nicht mit den anderen Induktionskochfeldern mithalten kann, ist aber auch preislich das günstigste im Testfeld. Die übrigen transportablen Kochfelder machen tatsächlich einen sehr hochwertigen und eleganten Eindruck. Höchste Qualität zeichnet die Einbaukochfelder aus. Die Herdplatten von Bauknecht und Koenic haben um den
Rand ihrer Ceran-Platte einen Metallrahmen, was diese beiden Modelle noch etwas bruchsicherer macht.
Sicherheit geht vor
Apropos sicher: Wie erwähnt, kühlen die Induktionskochfelder nach Benutzung in Windeseile ab, sodass ihre Nachhitze nicht mit der herkömmlicher Elektroherde vergleichbar ist. Eine Restwärmeanzeige weist bei allen Geräten - außer Melissa und WMF - dennoch darauf hin, wenn ein Kochfeld noch nicht ganz abgekühlt ist. Die meisten Modelle machen sogar noch einen Unterschied in der Intensität der Restwärme. Im Test kam es aber vor, dass die Anzeige des KoenicKochfelds nach kurzer Benutzung der Platte nicht ansprang, obwohl sie schon recht warm geworden war. Bei diesem Herd ergab sich zudem, dass es beim Anwählen der einzelnen Herdplatten mitunter etwas heiß unter den Fingern wird, weil das Bedienfeld relativ nah an den vorderen Kochzonen liegt. Die Hitze hält sich aber insgesamt im Rahmen. Die Induktionskochfelder sind zudem allesamt mit einer Topferkennung ausgestattet: Wenn der Topf heruntergenommen wird oder gar keiner auf der Kochzone steht, schaltet sich das Feld ab beziehungsweise startet erst gar nicht. Die Einbaufelder und das Rommelsbacher-Gerät verfügen des Weiteren über eine Kindersicherung, die versehentliches Bedienen verhindert. Zusätzlich haben einige der Geräte eine Sicherheitsabschaltung und/oder einen Überhitzungsschutz integriert.
Saubere Sache
Kein Kochen ohne Kleckern. Bei den Induktionskochfeldern hält sich der Putzaufwand glücklicherweise in Grenzen, denn durch ihre ferromagnetische Funktionsweise wird die Herdplatte selbst nie so heiß, dass übergeschwappte oder -gekochte Speisereste sich auf dem Herd einbrennen könnten. So lassen sich die Induktionskochfelder einfach mit einem feuchten Lappen abwischen. Einzig bei den portablen Geräten kann Flüssigkeit in die Ritzen gelangen, wo sie mitunter schwer wieder rauszukriegen ist.
Im Test haben sich sowohl die integrierten als auch mobilen Induktionskochfelder bewährt. Wer seine Küche neu aufstellt, ist mit einem effizienteren und damit umweltfreundlicheren Einbaukochfeldgut beraten. Dabei kann er sogar zwischen verschiedenen Größen und Induktionsfeldformen wählen. Für alle anderen ist die portable Variante eine nette Alternative, die auch mobil gut nutzbar ist.
Marktpreis*/UVP
Leistung (Leistungsstufen)
Größe (Breite × Höhe × Tiefe)/Kabellänge/ Gewicht
Feldgröße/max. Belastung
Ausstattung & Zubehör
296 Euro*/529 Euro 7 200 W (1 600 W bis 2 300 W) 56 × 5 × 49 cm/10,5 kg 14,5 – 21 cm
4 Felder, 9 Leistungsstufen, Boost, Timer, LED-Display mit Touchpad, Topferkennung, Restwärmeanzeige, Überhitzungsschutz, Sicherheitsabschaltung, Überlaufschutz, Kindersicherung
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