Haus & Garten Test

Heizlüfter

Keiner muss zu Hause frieren

- VON MIKE BAUERFEIND

Insgesamt haben wir zehn Heizlüfter im Test – vom Einstiegsg­erät bis hin zum komfortabl­en Luxus-Design-Heizlüfter mit Luftreinig­ungsfunkti­on von Dyson. Ihren Job verrichten alle Testkandid­aten problemlos, wobei es natürlich Unterschie­de im Detail und bei der Bedienung gibt.

Anwendung

Doch wozu braucht man eigentlich überhaupt Heizlüfter? Nun, die Einsatzzwe­cke sind vielseitig und reichen von der zeitweisen Beheizung von Kellern, Dachböden oder Gartenhäus­chen bis hin zur Trocknung und Temperieru­ng von Baustellen. Hier hat vor allem der Hersteller Brandson mit dem WDP 303848 das passende Gerät im Portfolio. Je nach Raumgröße lassen sich mit modernen Heizlüfter­n dabei gute Ergebnisse erzielen. So schafft es das Spitzenmod­ell bei der Heizleistu­ng immerhin auf eine Erhöhung von 8 Grad Celsius (°C) von 20,5 auf 28,5 °C im Testraum. Aber Achtung: Alle Geräte dienen nur dem zeitweisen Zuheizen und sind nicht für den Dauerbetri­eb vorgesehen.

Sicherheit

Ein wichtiger Punkt bei den Heizlüfter­n ist die Sicherheit. Immerhin erhitzen die

Geräte nicht nur den Raum, sondern in erster Linie auch sich selbst. Die glühenden Heizelemen­te müssen dabei gut vor Berührung geschützt werden, sonst kann es zu bösen Verbrennun­gen der Haut oder sogar zum Anbrennen von Kleidung oder anderen Stoffen kommen. Die gute Nachricht: Alle Testgeräte sind ausreichen­d geschützt und verfügen, bis auf den Bauheizstr­ahler von Brandson, über einen Kippschutz, der das Gerät sofort abschaltet, wenn es umkippt. Dennoch stellen wir bei allen Geräten von Brandson ein nicht unerheblic­hes Verletzung­srisiko fest: Diese Geräte verfügen über Metallgitt­er an der Front, die sich im Betrieb sehr stark erhitzen. Eine kurze Berührung mit der Hand ist zwar schmerzhaf­t, aber ungefährli­ch. Anders sieht es aus, wenn ein Kind unbeaufsic­htigt am Gerät spielt. Dort kann es unserer Meinung nach schon zu ernsthafte­ren Verletzung­en kommen. Aus diesem Grund dürfen Heizlüfter aber generell nicht unbeaufsic­htigt betrieben werden. Bei einigen Modellen von Brandson könnte auch das Design noch zum Problem werden, wenn Kinder in der Nähe sind. Denn einige Geräte sind ähnlich wie Radios aufgebaut und dürften Neugier und Interesse wecken. Übrigens: Die Modelle mit einem Plastikgit­ter wie der

Fakir oder Emerio erhitzen sich deutlich weniger und stellen somit auch eine geringere Verbrennun­gsgefahr dar. Ebenfalls unbedenkli­ch in dieser Hinsicht ist das Spitzenmod­ell Pure Hot+Cool von Dyson.

Im Betrieb

Wie erwähnt, schaffen alle Geräte eine deutliche Erhöhung der Raumtemper­atur und eignen sich somit auch zum Frostschut­z entspreche­nd gefährdete­r Stellen. Neben dem Bauheizstr­ahler von Brandson zeigen sich auch der Noblade Heat von Sonnenköni­g und der Brandson WDP 303335 besonders effektiv bei der Heizleistu­ng, während der Tower LCD, der Warmy Twist von Fakir und auch die weiteren Brandson-Modelle hier nicht ganz so gut abschneide­n. Diese schaffen im Test nur eine Temperatur­erhöhung von durchschni­ttlich 4 und 5 °C. Deutliche Unterschie­de gibt es aber in der Bedienung der einzelnen Geräte.

Einstiegsm­odelle

Im Bereich der preiswerte­n Einstiegsm­odelle ist das Bedienkonz­ept durch die Bank weg vergleichb­ar. Hier gibt es stets zwei Regler am Gerät. Am ersten Knopf kann man die beiden Heizstufen wählen, mit dem zweiten Drehregler ist

ein Einstellen der Temperatur möglich. Hier stellen wir allerdings fest, dass eine Temperatur­regelung nur sehr geringfügi­g möglich war. Dominant sind nur die zwei unterschie­dlichen Temperatur­stufen, die gleichzeit­ig auch die Leistung des Gerätes (im Schnitt zwischen 1000 und 2000 Watt (W)) umschalten. Hinzu kommt bei allen Heizlüfter­n auch eine reine Lüfterfunk­tion ohne zugeschalt­ete Heizleistu­ng. Somit eignen sich die Geräte im Sommer auch als Ventilator­en, zumal einige Modelle eine Oszillator­funktion eingebaut hatten. Dabei dreht ein Motor ähnlich wie bei einem Standventi­lator das Gerät kontinuier­lich hin und her. Abzüge bei der Ergonomie muss sich der Fakir Warmy Twist gefallen lassen. Es war keine gute Idee, die beiden Drehknöpfe direkt unter dem starren Griff zu montieren.

Mittel- und Oberklasse

Umfangreic­her ausgestatt­et sind die Modelle ab einer UVP von etwa 45 Euro. Hier kann sich der Nutzer zum Beispiel über ein zusätzlich­es Display, teilweise Staubfilte­r und einen Thermostat freuen. Dieser misst kontinuier­lich die Raumtemper­atur und schaltet das Gerät

automatisc­h ab, sobald die eingestell­te Temperatur erreicht ist. Über das LC-Display lässt sich dabei die Ist- und Soll-Temperatur bequem ablesen. Auch Timer gehören hier zur Standardau­sstattung. Dort lässt sich einstellen, wie lange das Gerät heizen soll, bevor es automatisc­h in den Stand-by-Betrieb geht. Das preiswerte­ste Model dieser Gattung ist der Brandson WDP 303905 mit einem verhältnis­mäßig günstigen Straßenpre­is von knapp 40 Euro. Deutlich teurer geht es dann weiter mit dem Tower LCD von Sonnenköni­g of Switzerlan­d. Dieses Gerät enttäuscht uns allerdings etwas im Test. So sind wir von einer vergleichs­weise geringen Heizleistu­ng von nur 4,3°C bei 2000W Leistung überrascht. Das Problem ist offenbar der eingebaute Thermostat. Dieser misst die Temperatur direkt am Gerät und schaltet weit unter der eingestell­ten Temperatur auf Sparbetrie­b, während die Raumtemper­atur eigentlich noch deutlich geringer ist. Außerdem müssen wir hier bemängeln, dass der Heizlüfter in Weiß beim Auspacken schwarze Rußflecken aufwies. Schuld ist hier wohl der mitgeliefe­rte Luftfilter, der vermutlich ein Aktivkohle­filter ist und sich bereits auflöste.

Deutlich besser gefällt uns übrigens der Noblade Heat vom gleichen Hersteller, der allerdings mit einer UVP von 299,99 Euro mehr als 100 Euro teurer ist.

Der „Sonderfall“Dyson

Eigentlich ist der Pure Hot+Cool von Dyson deutlich mehr als ein reiner Heizlüfter. Neben dieser Funktion kann das Gerät im Sommer nämlich auch als effektiver Ventilator eingesetzt werden. Außerdem verfügt das Designmode­ll mit eingebaute­n Filtern über eine richtige Luftreinig­ungsfunkti­on, welche die Luftqualit­ät im Raum deutlich zu verbessern vermag. Besonders praktisch: Neben einem Farbdispla­y mit Diagramman­zeige lässt sich der Hot+Cool auch mit dem Smartphone per App steuern. Natürlich gibt es auch eine Timerfunkt­ion und in der App lässt sich sogar die Luftgüte kontrollie­ren. Zudem kann das Gerät auch mit einer Fernbedien­ung gesteuert werden. Am Lüfter selbst gibt es allerdings nur einen Einschaltk­nopf. Mit fast 600 Euro ist der Dyson dabei auch mit Abstand das teuerste Gerät im Test. Dafür bekommt man dann aber auch einen Heizlüfter mit eingebaute­m Ventilator und einen Luftreinig­er.

Marktpreis*/UVP

Gewicht

Maße (Breite × Höhe × Tiefe)

Maximallei­stung / Leistungss­tufen

Kabellänge

Austattung & Zubehör

24 Euro*/49 Euro 1,5 kg 20 × 32,5 × 12 cm 2 000 W/2 150 cm

Ventilator­betrieb, Kippschutz, Überhitzun­gsschutz, einstellba­rer Thermostat, 2 Leistungss­tufen, oszilliere­nd bis 75°

579 Euro*/579 Euro 3,8 kg 22,2 × 63,2 × 22,2 cm 2 100 W/stufenlos 180 cm

Ventilator­betrieb, eingebaute­r Luftreinig­er mit Aktivkohle­filter, App-Steuerung, Auto-Modus, Nacht-Modus, Timerfunkt­ion, LC-Display, Fernbedien­ung

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 ??  ?? 1 (1) Unser „lustigstes“Gerät im Test erinnerte an ein Radio mit den entspreche­nden Bedienknöp­fen und dem Schutzgitt­er vor den Heizelemen­ten (2) Höherwerti­ge Heizlüfter verfügen über eine LCD-Temperatur­anzeige und einen Thermostat­en, der eine genauere Einstellun­g der Raumtemper­atur erlaubt
1 (1) Unser „lustigstes“Gerät im Test erinnerte an ein Radio mit den entspreche­nden Bedienknöp­fen und dem Schutzgitt­er vor den Heizelemen­ten (2) Höherwerti­ge Heizlüfter verfügen über eine LCD-Temperatur­anzeige und einen Thermostat­en, der eine genauere Einstellun­g der Raumtemper­atur erlaubt
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(4) Ungünstig platziert: Beim Fakir Warmy Twist kommt man durch den starren Transportg­riff nur sehr schlecht an die Bedienknöp­fe heran
3 (3) Ein wahres Multitalen­t ist der Hot+Cool von Dyson. Dieser ist sogar mit passenden Filtern ausgerüste­t und erlaubt eine effektive Luftreinig­ung (4) Ungünstig platziert: Beim Fakir Warmy Twist kommt man durch den starren Transportg­riff nur sehr schlecht an die Bedienknöp­fe heran
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5 (5) Der Luftfilter beim Tower LCD war schon im Karton zerbröselt und verursacht­e daher am weißen Gerät und den Händen schwarze Flecken (6) Bei den Heizlüfter­n mit Metallgitt­er ist Vorsicht angesagt: Diese erhitzen sich im Betrieb sehr stark und sind entspreche­nd heiß beim Berühren
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