Gesunder Nebel
Nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit in Räumen spielt eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Nicht nur das: Liegt die Luftfeuchtigkeit unbemerkt längere Zeit außerhalb des optimalen Bereiches, ka
Ist die Luft in den Wohnräumen zu trocken, bietet sich der Einsatz eines Luftbefeuchters an. Solche Geräte werden mit Wasser befüllt, geben dieses dann in Form von verdunstetem Wasser oder einem feinen Wassernebel an die Umgebung ab und erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum. Zehn solche Befeuchter sind im Test.
Die optimale Luftfeuchtigkeit
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent (%) in Wohn- und Schlafräumen optimal ist. Naturgemäß liegen die Werte in Küche oder Badezimmer etwas höher, sodass man dort zwischen 50 und 60% (Küche) oder 50 und 70% (Bad) von einer optimalen Luftfeuchtigkeit ausgehen kann. Liegt die Luftfeuchtigkeit darüber, droht Schimmel. Viel häufiger ist aber eine zu geringe Luftfeuchtigkeit vorhanden. Durch Heizung und zu weniges Lüften ist die Luft oft zu trocken. Das kann zur Austrocknung und Rötung der Haut führen, außerdem kann es zu Augen-, Haut- und Schleimhautreizungen kommen. Um die Luftfeuchtigkeit zu bestimmen, kommen Hygrometer zum Einsatz. Moderne (Funk-)Temperaturstationen zeigen häufig ebenfalls die Luftfeuchtigkeit an.
Ist diese zu niedrig, helfen handelsübliche Luftbefeuchter weiter, die es in zwei grundlegenden Funktionsarten gibt.
Verdunstung oder Zerstäubung
Die klassische Variante der Verdunstung kennen viele vielleicht noch in Form von kleinen Wasserbehältern, die an die Heizung gehängt werden. Die Wärme der Heizung bringt das Wasser zum Verdunsten und die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt. Moderne Luftbefeuchter nach diesem Prinzip haben einen Filter eingebaut, der sich mit Wasser vollsaugt. Ein eingebauter Ventilator verdunstet dann das Wasser. Im Testfeld arbeitet nur der Luftbefeuchter von Philips nach diesem Prinzip. Deutlich häufig findet man heutzutage Luftbefeuchter, die sich das Prinzip der Zerstäubung zunutze machen. Ähnlich einer Sprühflasche produzieren diese einen feinen, aber für das menschliche Auge noch sichtbaren Sprühnebel aus winzig kleinen Wassertropfen. Erzeugt wird dieser Nebel über eine Ultraschall-Membran, die das Wasser vernebelt. Teilweise wird dazu noch ein kleiner Ventilator eingesetzt.
Vor- und Nachteile
Ganz klar haben die Ultraschall-Luftbefeuchter die Nase vorn. Diese sind einfach zu produzieren, kommen ohne große Filter aus und arbeiten mit niedrigem Energieverbrauch. In Gegenden mit hohem Kalkanteil im Wasser („hartes Wasser“) bringen sie aber auch Nachteile mit sich: Der Kalk wird mit zerstäubt und setzt sich als feine weiße Schicht mit Vorliebe auf Hochglanz-Oberflächen wie Plastik oder auch Displays aller Art (inklusive eventuell am Befeuchter selber vorhandenen Displays) ab. Diese ist zwar ungefährlich und lässt sich mit einem weichen Lappen problemlos abwischen, schön sieht das aber trotzdem nicht aus. Auch der Befeuchter selber verkalkt mit hartem Wasser schnell. Abhilfe schafft hier die Verwendung von destilliertem Wasser. Luftbefeuchter nach dem Verdunstungsprinzip kennen solche Probleme nicht. Übrigens verfügen einige Ultraschall-Befeuchter auch über mehr oder weniger effektive Kalkfilter im Wasserbehälter sowie eine Vorheizfunktion, die Bakterien und Keime im Sprühnebel abtötet. Das nämlich ist ein zweites Problem dieser Gattung. Durch mangelhafte Reinigung und bei lange stehendem Wasser können sich dort nämlich gesundheitsschädliche Keime bilden, die dann mit dem Aerosol zu allem Überfluss auch noch im kompletten Raum verteilt werden. Deshalb sollte
eine vorhandene Vorheizfunktion auch immer mit verwendet werden um Keime abzutöten.
Handhabung
Alle Luftbefeuchter im Test verfügen natürlich über einen Wasserbehälter. Im Normalfall wird dieser abgenommen, geöffnet und an einer Wasserstelle mit Wasser befüllt. Je größer der Behälter, desto länger können die Geräte durchgehend arbeiten. Der kleinste Befeuchter fasst gerade einmal 1,8 Liter (l), während der Spitzenreiter in dieser Disziplin bis zu 7,5 l aufnehmen kann. Zur Ehrenrettung des „Kleinsten“: Dieser ist gleichzeitig auch eine Nachttischlampe und durch die Konstruktion mit übergestülptem Lampenschirm passt entsprechend wenig Wasser in den Vorratsbehälter. Zwei Geräte im Test verdienten sich hier ein Extra-Lob: Diese sind nämlich auch von oben befüllbar. Konstruktionsbedingt ist das der Verdunster von Philips sowie der Airwell von Fakir mit Ultraschall-Funktion. Die meisten abnehmbaren Behälter sind zum besseren Transport mit einem Henkel oder Griff versehen.
Funktionen
Die einfachen Einstiegsgeräte verfügen in der Regel nur über einen Ein-/Ausschalter,
der die Vernebelung startet und gegebenenfalls die Intensität des Nebels steuert. Dies ist beim iTvanila und dem Bilbao von Sonnenkönig der Fall. Letzterer ist auch mit einem Filter zur Entkalkung ausgestattet. Der iTvanila kann dagegen mit einem Aromafach für Duftöle und einer Quick-Funktion aufwarten, die besonders intensiv befeuchtet. Etwas umfangreicher ausgestattet sind die Modelle von Medisana. Beide verfügen über Aromafächer, eine Regelung für die Stärke der Befeuchtung sowie einen Timer, über den sich die Dauer der Vernebelung einstellen lässt.
Hygrometer und Hygrostat
Die höherwertig ausgestatteten Geräte im Test zeigen die aktuelle Luftfeuchtigkeit im Raum über ein eingebautes Display an. Doch nicht nur das, sie lassen sich auch auf die gewünschte Luftfeuchtigkeit programmieren (Hygrostat-Funktion). Ist diese erreicht, schalten sich die Geräte entweder komplett ab oder schalten in einen Low-Modus, der nur noch gering nachfeuchtet. Problem bei all diesen Geräten: Da der Sensor für die Luftfeuchtigkeit im Gerät selbst verbaut ist, ist die Messung nicht so genau. Sprich: Die Geräte messen die Luftfeuchtigkeit im unmittelbaren Umfeld und schalten somit alle zu zeitig ab. Besser wäre, es würde ein Funksensor verwendet, der an einer anderen Stelle im Raum platziert wird, oder die Geräte könnten über Funk in ein Smart-Home-System eingebunden werden. Das ist allerdings mit keinem der getesteten Geräte möglich. Wichtig sind bei den UltraschallBefeuchtern auch verstellbare Auslassdüsen. Das bieten alle Geräte im Test, manche haben sogar zwei unabhängig voneinander einstellbare Düsen für eine noch bessere Verteilung des Wassernebels im Raum.
Im Betrieb
Positiv: Die Befeuchtungsleistung ist bei allen Geräten gut bis sehr gut. Lediglich das Gerät von Medisana mit eingebauter Nachttischlampe schneidet hier nicht ganz so gut ab. Die meisten Geräte lassen sich auch über ein kleines Schwämmchen mit Duftöl bestücken, so dass der Luftnebel aromatisiert werden kann. Beim Stromverbrauch zeigen sich alle Geräte genügsam. Im Schnitt werden moderate 24 Watt pro Stunde verbraucht. Allen Geräten gemein ist allerdings ein deutliches Betriebsgeräusch, was besonders im Schlafzimmer in der Nacht durchaus als störend empfunden werden kann.
Marktpreis*/UVP
Maße (Breite × Höhe × Tiefe)
Gewicht
Maximalleistung
Stand-by-Verbrauch
Kabellänge
Tankvolumen
Leistungsstufen
Geräuschpegel (Herstellerangabe)
Vernebelungsleistung
Empfohlene Raumgröße
Austattung & Zubehör
69 Euro*/130 Euro 23 × 39 × 22 cm 3,1 kg 280 W 0W 170 cm 7,5 l 3 35 db(A) max. 400 ml pro Stunde bis 40 m²
Timerfunktion, Entkalkungsfilter, Wasser-Vorheiz-Funktion, Luftfeuchtigkeitsmessung, automatischer Spray-Stopp bei erreichter Luftfeuchte, zuschaltbarer Ionisator, große Einfüllöffnung, drehbare Düse, Aromabehälter für Duftöle 1,8 1,7 1,9 1,8 1,2 1,5 1,4 1,5 1,6 2,5 1,3
Der Luftbefeuchter ist vergleichsweise groß geraten, verfügt dadurch aber auch über einen sehr großen Wassertank. Der eingebaute Hygrostat schaltete für unsere Begriffe etwas zu zeitig ab, sodass die Vernebelungsleistung nicht ganz überzeugen kann.